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Salzburg besiegt Rapid im Cup-Finale

Rapid bietet Paroli, aber Salzburg schreibt wieder Geschichte:

Salzburg besiegt Rapid im Cup-Finale

Red Bull Salzburg gewinnt das ÖFB-Cup-Finale vor 20.200 Zuschauern in Klagenfurt gegen Rapid mit 2:1, holt seinen 5. Cup-Titel und das vierte Double in Folge (Rekord).

Nach einer ereignislosen ersten Hälfte fallen nach der Pause schnell zwei Tore: Hwang vollendet nach Lainer-Pass (51.), Joelinton trifft nach Pavelic-Flanke zum Ausgleich (56.).

Lazaro sorgt für das Goldtor: Nach Haidaras geblocktem Schuss trifft der Teamspieler ins Eck.

Rapid wartet seit 1995 auf einen Sieg im Cup.

Offenes Spiel in Klagenfurt

Der insgesamt fünfte Cup-Sieg von Salzburg bedeutet auch, dass der Bundesliga-Vierte Altach Österreich in der kommenden Saison als vierter Club im Europacup vertreten wird. Die Vorarlberger steigen in der ersten Qualifikationsrunde zur UEFA Europa League ein.

Rapid überraschte in den ersten 20 Minuten mit durchaus aggressivem und selbstbewussten Spielaufbau. Der Liga-Fünfte, der im Spielerkreis vor dem Anpfiff von Steffen Hofmann noch einmal verbal eingepeitscht wurde, attackierte früh und zwang die auf ihre schnellen Spitzen setzenden Salzburger zu Fehlern. Halbwegs brenzlig wurde es in der 15. Minute, als ein Querpass von Joelinton wenige Meter vor der Torlinie durch den Salzburger Strafraum zischte - Abnehmer war aber keiner zur Stelle.

Sonst waren auf dem nassen Rasen koordiniert vorgetragene Angriffe Mangelware. Weder Tobias Knoflach noch Cican Stankovic im Salzburg-Tor wurden bis zum Halbzeitpfiff ernsthaft geprüft. Joelinton fasste sich in der 37. Minute aus der Distanz ein Herz, der Ball segelte zwei Meter an der oberen rechten Ecke vorbei. Zahlreicher waren auf beiden Seiten die Fouls. Dennoch kassierte in der ersten Hälfte nur Stefan Lainer für eine harte Attacke an seinem ÖFB-Kollegen Louis Schaub die Gelbe Karte.

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Die zweite Hälfte begann quasi mit der Salzburger Führung, wobei der Titelverteidiger kleine Unachtsamkeiten der Grün-Weißen im defensiven Umschaltspiel ausnütze. Auf der rechten Seite eilte Lainer auf und davon, dessen Querpass verwandelte Hwang völlig alleine wenige Meter vor dem Tor. Der Koreaner hatte sich vom weit aufgerückten Mario Pavelic davongeschlichen, in der Mitte waren die Rapid-Innenverteidiger Dibon und Wöber mit anderen Deckungsaufgaben ausgelastet.

Es folgte eine Doppelchance von Rapid in der 53. Minute: Ein Joelinton-Schuss im Strafraum wurde vom fallenden Paulo Miranda mit der Schulter abgewehrt, nach der folgenden Ecke köpfelte Christopher Dibon knapp über die Latte. Drei Minuten später schraubte sich Joelinton nach Pavelic-Flanke in die Luft, während Gegenspieler Lainer stehen blieb. Sein Kopfball war zu wuchtig für Stankovic.

Nach dem Ausgleich zeigte Rapid mehr Spielfreude, Salzburg wirkte eher ratlos und leistete sich viele Fehler im Passspiel. Nicht besser wurde es für die Wiener jedoch mit der Herausnahme von Schaub, der angeschlagen wirkte, knapp vor Beginn der Rapid-Viertelstunde. Die weit über 10.000 Fans on Grün-Weiß setzten derweil auf den Rängen pyrotechnisch reichlich Akzente.

Die Entscheidung in Klagenfurt vollzog sich in der 84. Minute kurz nach der Einwechslung von Amadou Haidara. Der 19-Jährige zog bei seiner ersten Ballberührung aus der Distanz ab, Dibon fälschte unglücklich ab. Die Kugel landete nämlich Lazaro genau vor dem rechten Fuß, dessen Schuss aus der Drehung passte perfekt.

Valon Berisha hätte in der 88. Minute noch einmal erhöhen können. So blieb es aber noch spannend, bis der eingewechselte Christoph Schösswendter mit der letzten Spielaktion in der 97. Minute in die Hände von Stankovic köpfelte.

Nicht zum Einsatz kam der etatmäßige Rapid-Kapitän Hofmann, der damit auf 528. Pflichtspiel-Einsatz für die Hütteldorfer bis zur nächsten Saison warten muss. Der Deutsche hätte zum alleinigen Rapid-Rekordhalter werden können.

SK Rapid Wien - FC Red Bull Salzburg Endstand 1:2 (0:0)

Klagenfurt, Wörthersee Stadion, 20.200, SR Hameter

0:1 (51.) Hwang
1:1 (56.) Joelinton
1:2 (84.) Lazaro

Rapid: Knoflach - Pavelic, Dibon, Wöber, Schrammel - Auer, Schwab - Schaub (71. Kuen), Szanto (73. Traustason), Murg (86. Schößwendter) - Joelinton

Salzburg: C. Stankovic - Lainer, Miranda, Wisdom, Ulmer (70. Schwegler) - Lazaro (91. Caleta-Car), Samassekou, V. Berisha, Wanderson (84. Haidara) - Laimer - Hwang

Gelbe Karten: Murg, Dibon bzw. Lainer

Stimmen zum Spiel:

Valentino Lazaro (Salzburg-Mittelfeldspieler und Siegestorschütze): "Das war eine sehr emotionale Saison mit vielen Höhen und Tiefen. Jetzt habe ich zweimal gegen Wiener entscheidende Tore gemacht, das ist sehr emotional. Jetzt haben wir Historisches geschafft."

Konrad Laimer (Salzburg-Mittelfeldspieler): "Ein Double ist etwas Besonderes, vor so einer Kulisse gegen Rapid zu gewinnen, ist unglaublich. Man hat gemerkt, dass es für Rapid um alles ging, sie haben um jeden Zentimeter gekämpft. Es war ein richtig spannendes Spiel, aber wir haben über die gesamte Saison gesehen verdient das Double geholt."

Andreas Ulmer (Salzburg-Verteidiger): "Es war ein sehr, sehr schwieriges Spiel. Das 2:1 war überragend vom Tino gemacht. Wir sind alle überglücklich heute. Das war ein Spiel, das auf beide Seiten fallen hätte können. Wir haben ein bisschen mehr Glück oder Qualität gehabt, deswegen haben wir gewonnen."

Christopher Dibon (Rapid-Verteidiger): "Das tut mir wahnsinnig leid für den unglaublichen Anhang, wir haben bis zum Schluss gekämpft. Wir waren gut eingestellt, haben den Kampf angenommen und waren nicht schlechter. Es hätte auch in unsere Richtung gehen können. Im Moment ist einfach nur Leere."

Tobias Knoflach (Rapid-Torhüter): "Ich denke, wir haben heute so ein starkes Spiel gemacht. Wir wollten alle diesen Titel, diesen Pokal. Ich denke, wir hätten es uns heute so verdient, deswegen ist es umso bitterer für uns, weil ich glaube, wir haben mit viel Pech verloren."

Oscar Garcia (Salzburg-Trainer): "Wir sind wirklich glücklich. Wir haben Charakter gezeigt, haben nach dem Tor weitergearbeitet. Es war aber auch ein bisschen Glück notwendig, denn Rapid ist eine gute Mannschaft."

Goran Djuricin (Rapid-Trainer): "Ich sage, der Glücklichere hat heute gewonnen. Ich sage, dass wir phasenweise besser waren, zumindest waren wir giftiger. Wir haben richtig gut gespielt. Im Endeffekt waren wir wirklich besser. Ich muss mich bedanken bei den saugeilen Fans, die uns heute großartig unterstützt haben."


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