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"Wir sind die Wiener Austria, haben Ansprüche"

Heftige Selbstkritik bei Austria nach Überstunden beim Cup-Wahnsinn in Ebreichsdorf.

"Wir waren naiv und dumm!"

Lukas Rotpuller lässt nach dem 5:4-n.V.-Erfolg der Austria im Cup-Achtelfinale gegen ASK Ebreichsdorf ordentlich Dampf ab.

"Du führst 3:0, alles sieht nach eitel Wonne aus und dann machst du den Gegner durch Fehler so stark. Gott sei Dank ist es gut gegangen“, erklärt der Burgenländer nach den 120 Minuten gegen den Regionalligisten bei LAOLA1.

Kevin Friesenbichler sieht es ähnlich: "Das darf uns nicht passieren. Wir sind die Wiener Austria, haben Ansprüche."

"Wir müssen das souveräner zu Ende spielen"

„Bis zum 3:0 waren wir sehr gut, haben Ball und Gegner laufen lassen. Doch am Schluss hat sich scheinbar jeder auf den anderen verlassen. Wir sind froh, dass wir weitergekommen sind, aber über das Wie sollten wir nicht reden. Wir sind einer der Top-Drei-Klubs in Österreich und müssen das souveräner zu Ende spielen“, gesteht der Steirer, der zwei Tore erzielte.

Der Ärger über die Überstunden war den Veilchen anzusehen. Denn beim Doppelschlag in der Verlängerung zum 4:3 (101.) und zum 5:3 (102.) wurde nicht gerade freudig gejubelt, stattdessen wirkte es wie Frustabbau.

Fink-Warnung zur Pause

„Natürlich ärgert man sich, weil wir das Spiel dominiert und es aus der Hand gegeben haben. Nach dem 5:3 haben wir zahlreiche Möglichkeiten auf weitere Treffer, haben dabei teilweise bei den Angriffen eine Überzahl von 6:3 und machen dennoch kein Tor. Dann bekommen wir noch einmal den Anschlusstreffer und es wird noch einmal spannend“, schimpft Friesenbichler.

Dabei warnte Thorsten Fink seine Elf bereits in der Pause, wie der Steirer erzählt: „Der Trainer hat uns in der Kabine, als es 2:0 gestanden ist, gesagt, dass die Partie noch nicht gegessen ist. Ebreichsdorf hat uns alles abverlangt, weil wir ab der 75. Minute nicht im Stande waren, die Partie in Ruhe zu Ende zu spielen. Das müssen wir uns vorwerfen. Wir waren nicht mehr konzentriert und selber schuld, dass wir 30 Minuten länger am Platz stehen mussten.“

VIDEO: Warum läuft es bei der Austria?


Blaues Auge

Die Analyse von Fink fiel dementsprechend zwiespältig aus: „Wir hatten eine gute Einstellung, sind gut in die Partie gekommen. Nach dem 3:0 haben wir nachgelassen und dann sieht man, was im Fußball passieren kann. Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen, aber zufrieden bin ich nicht. Da müssen wir darüber reden. Wir hätten das Spiel leichtsinnig verlieren können.“

Dass seine Elf drei Tore innerhalb der letzten 15 Minuten der regulären Spielzeit kassierte, sei eindeutig aufgrund der mangelnden Einstellung am Schluss passiert.

„Nur weil ich am Schluss durchwechsle, heißt es nicht, dass das Spiel schon gewonnen ist. Meine Spieler müssen sich konzentrieren und das Spiel in Ruhe hinunterspielen. Ich weiß, dass einige noch lernen müssen, aber der eine oder andere sollte wissen, dass so ein Match zu so einer Phase noch nicht gegessen ist. Dass Ebreichsdorf Qualität hat, wussten wir, immerhin hat dieser Verein zwei Bundesligisten (WAC und Altach, Anm. d. Red.) eliminiert“, erläutert Fink.

Partie zu früh abgehakt

Rotpuller bestätigt, dass man unterbewusst die Partie zu früh abgehakt hat.

„Wenn man ehrlich ist, stimmt das. Andererseits muss man auch dem Gegner den Respekt zollen. Sie haben immer an sich geglaubt und ihre Sache gut gemacht. Wir wussten jedenfalls, dass wir auf einen Gegner treffen, der sich nicht viel „Scheißen“ und einfach munter drauf los spielen wird. Nach der Pause haben sie alles oder nichts gespielt. Dennoch ist es ärgerlich. Man braucht sich doch nur den Spielverlauf ansehen. Da frage ich mich schon, wie das passieren kann. Da müssen wir uns selbst an der Nase nehmen.“

Der 25-Jährige, der in Abwesenheit von Robert Almer, Alexander Grünwald und Raphael Holzhauser erstmals die Kapitänschleife („Eine schöne Anerkennung“) trug, meint abschließend: „Ende gut, alles gut. Wir überwintern im Cup und das war unser Ziel.“

 

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