plus-video

Suarez droht nach Fan-Provokation eine Sperre

Barcelona-Stürmer stachelte Espanyol-Anhänger auf. Coach Enrique sieht Schiris in der Pflicht.

Stürmer-Star Luis Suarez hat wieder einmal sein Image als Fußball-Rüpel gepflegt.

Der Angreifer in Diensten des FC Barcelona soll am Mittwochabend nach dem Cup-Hinspiel gegen Stadtrivale Espanyol (4:1) die Gäste schwer beleidigt eine Rangelei zwischen Spielern beider Teams provoziert haben.

Wie Schiedsrichter Juan Martinez Manuera in seinem Bericht festhielt, rief der WM-"Beißer" aus Uruguay den Profis des Gegners auf dem Weg in die Kabine zu: "Kommt her, ich warte hier auf euch. Ihr seid Müll!"

Daraufhin sei es zu der Rangelei gekommen. Das Sicherheitspersonal und die Betreuer hätten eingreifen müssen, hieß es im von Medien zitierten Schiedsrichter-Bericht.

Suarez droht eine Sperre

Für seine Beleidigung könnte der 28-Jährige gesperrt werden, denn ein unbeschriebenes Blatt ist er nicht. Nach seiner Beißattacke im WM-Achtelfinale gegen den Italiener Giorgio Chiellini war Suarez vom Weltverband FIFA mit einer Rekordstrafe von neun Spielen und vier Monaten belegt worden. Wegen der Sperre hatte er nach seinem Wechsel vom FC Liverpool nach Barcelona zunächst nicht spielen können.

Schon zuvor war der Mann, der diese Saison die Torschützenliste der Primera Division mit 15 Treffern anführt, mit Beiß- und weiteren Attacken aufgefallen: 2003 ein Kopfstoß auf einen Schiedsrichter, vier Jahre später im Trikot von Ajax Amsterdam eine Schlägerei mit einem Mitspieler, 2010 und 2013 zwei weitere Beißattacken als Ajax-und Liverpool-Profi in der holländischen Eredivisie und der englischen Premier League.

"Kantersieg mit Krawall"

"Noch mehr Radau", titelte am Donnerstag die Zeitung "Mundo Deportivo". Die Gemüter waren nämlich beim Cupspiel am Mittwoch schon vor dem Anpfiff erhitzt. Am Samstag hatte Espanyol in der Liga Barca daheim ein 0:0 abgetrotzt. Spieler des Cup-Titelverteidigers und Champions-League-Siegers um Superstar Lionel Messi hatten danach den harten Einsatz der Rivalen scharf kritisiert.

Auch in der Copa del Rey ging es nicht zimperlich zu: Wegen einer gelb-roten Karte gegen Hernan Perez (72.) wegen Foulspiels und des Platzverweises von Papakouli Diop (75.) mussten die Gäste im Camp Nou das Spiel mit neun Akteuren beenden.

Der Schiedsrichter sah zudem einen Tritt von Espanyol-Keeper Pau Lopez gegen den am Boden liegenden Messi nicht. Die Sportzeitung "AS" sah einen "Kantersieg mit Krawall", "La Vanguardia" eine "heiße Revanche".

Enrique fordert mehr Einsatz von den Schiedsrichtern

Barcelona-Coach Luis Enrique forderte nach dem Abpfiff: "Die Schiris müssen verhindern, dass das zum American Football wird." Die von weitem vernehmbaren Schreie im Kabinengang kommentierte der Trainer ironisch - und ohne die Rangelei zu dementieren: "Die Spieler haben Volkslieder gesungen."

Vor knapp 77.000 Zuschauer hatte Felipe Caicedo (9.) die Gäste in Führung gebracht. Dank zwei Messi-Treffern sowie Toren von Gerard Pique (49.) und Neymar (88.) steht Barca aber vor dem Rückspiel am nächsten Mittwoch mit einem Bein im Viertelfinale. Barca ist bereits seit 19 Spielen ungeschlagen.

Kommentare