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Fragen und Antworten zur Transfersperre

Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur Sperre von Real und Atletico.

Fragen und Antworten zur Transfersperre

Paukenschlag in Spanien! Die FIFA verhängt gegen die beiden Madrider Klubs Real und Atletico eine Transfersperre.

Demnach dürfen die beiden Teams im Sommer 2016 und im Winter 2017 keine neuen Spieler registrieren. Die aktuell laufende Transferperiode ist von dem Urteil nicht betroffen.

Der Grund für die harte Strafe des Weltverbands sind Verstöße gegen die Richtlinien, die die FIFA für die Wechsel von minderjährigen Fußballern aufgestellt hat.

Die FIFA hat darüber hinaus Geldstrafen verhängt. Real und Atletico haben noch die Möglichkeit, gegen das Urteil Einspruch zu erheben.

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  • Dürfen Spieler verkauft oder verliehen werden?

Ja. „Weiterhin möglich ist die Freigabe von Spielern“, heißt es in der Mitteilung der FIFA. Der FC Barcelona, der zuletzt ebenfalls von einer Sperre betroffen war, hat im Sommer etwa Pedro für 27 Millionen Euro an den FC Chelsea verkauft. Martin Montoya wurde indes an Inter Mailand verliehen.

  • Können trotzdem Spieler verpflichtet werden?

Jein. Die Klubs dürfen keine neuen Spieler registrieren, also nicht einsetzen. Dass es allerdings Spieler gibt, die bereit sind, trotzdem bei einem von einer Transfersperre betroffenen Klub zu unterschreiben, hat der FC Barcelona bewiesen. Arda Turan ist im vergangenen Sommer für 34 Millionen Euro von Atletico Madrid zu den Katalanen gewechselt, Aleix Vidal wurde für 17 Millionen Euro vom FC Sevilla geholt – seit Jänner dürfen sie eingesetzt werden und spielen auch.


  • Was bedeutet das für Philipp Lienhart?

Der erste Eindruck ist, dass das Urteil für den 19-jährigen ÖFB-Legionär durchaus positiv sein könnte. Vorausgesetzt, Real verpflichtet in der aktuellen Transferperiode keine weiteren Innenverteidiger, steigen seine Chancen auf Einsätze während der Transfersperre. Sollten sich seine Konkurrenten längerfristige Verletzungen zuziehen, könnten die Madrilenen nicht auf dem Transfermarkt reagieren und müssten auf Spieler aus der eigenen Jugend zurückgreifen.

  • Was bedeutet das für die aktuelle Transferphase?

Dass die Transfersperre im aktuellen Transferfenster noch nicht greift, kann aus Sicht der Madrider Klubs als positiv bezeichnet werden. Zwar bleiben nur mehr knapp zwei Wochen, trotzdem wäre alles andere als eine Offensive auf dem Transfermarkt eine Überraschung. Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich der eine oder andere Spieler im kommenden Jahr verabschiedet oder verletzt, muss vorgesorgt werden. Es ist zu vermuten, dass sowohl die Königlichen als auch die Rojiblancos alle Kräfte mobilisieren werden, um sich bestmöglich zu rüsten. Aufgrund der Historie wären zwei Transferphasen ohne neuen Star eine Katastrophe, gut möglich also, dass noch bis 1. Februar ein Ausrufezeichen gesetzt wird. Auch Atletico hat zuletzt namhafte Spieler verloren und muss sich für die Zukunft wappnen. Damit könnte jede Menge Bewegung in den Markt kommen.

  • Welche Schwierigkeiten stehen Neo-Trainer Zinedine Zidane bei Real bevor?

Eben erst ins Traineramt gehievt, sieht sich der französische Ausnahmekönner der ersten Krise gegenüber. Um seine Vorstellungen umzusetzen und einen Kader nach seinem Geschmack zu formen, bleibt ihm nur die laufende Transferzeit. Danach ist er auf das vorhandene Spielermaterial angewiesen, kann höchstens im eigenen Nachwuchs wildern. Für einen Trainer-Neuling eine denkbar schwierige Situation. Oder ahnte Real etwa schon den Super-GAU und verzichtete deshalb auf die Verpflichtung eines etablierten Star-Trainers?

  • Welche weitreichenden Auswirkungen könnte das für Atletico Madrid haben?

In den letzten Jahren spielten sich viele Spieler bei den Rojiblancos für finanzkräftigere Klubs in die Auslage. Stars wie Diego Costa oder Arda Turan musste man in den letzten Jahren ziehen lassen.. Aufgrund der drohenden Situation und ausbleibenden Verstärkungen könnten weitere Abgänge folgen. Auch Trainer Diego Simeone, der immer wieder mit anderen Top-Klubs, wie etwa Manchester City und Chelsea, in Verbindung gebracht wird, könnte „fliehen“ und seinem Nachfolger einen Scherbenhaufen überlassen. Das wäre der absolute „Worst Case“.

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Harald Prantl / Alexander Karper


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