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Meilinger: "Hier spüre ich das Vertrauen"

Marco Meilinger spricht im LAOLA1-Interview über den Traumeinstand in Aalborg und seine Gefühlswelt.

Meilinger:

Davon träumt jeder Fußballer: Bei seinem neuen Klub mit dem ersten Saisontor den Siegtreffer zu erzielen.

Marco Meilinger kann dieses Erlebnis von seiner Liste streichen.

Dem 24-Jährigen gelang am Wochenende im zweiten Pflichtspiel für Aalborg BK das Goldtor zum 1:0-Auswärtssieg bei Randers FC.

Balsam für seine Fußball-Seele.

Schließlich war sein Gastspiel bei der Austria gegen Ende hin recht unbefriedigend. Kaum Einsatzzeit und auch wenig Kommunikation.  

Sein Abgang hat sich daher gegen Saisonende schon abgezeichnet. Die Violetten ließen zunächst die Frist auf eine Vertragsverlängerung verstreichen.

„Auch danach ist mit mir nicht wirklich gesprochen worden, deshalb habe ich den Entschluss für eine Veränderung getroffen“, berichtet der Salzburger.

Und es ging schnell.


Die LAOLA1-Dreierkette schätzt den Bundesliga-Auftakt ein:


Im LAOLA1-Interview spricht Meilinger über die flotten Verhandlungen mit den Dänen, die Zeit bei der Austria und seinen perfekten Einstand.

LAOLA1: Marco, ein Tor im zweiten Pflichtspiel für deinen neuen Klub Aalborg. So stellt man sich einen Einstand vor, oder?

Marco Meilinger: Ja, es ist natürlich perfekt, wenn man im zweiten Spiel ein Tor erzielt, das gleichzeitig der Siegestreffer ist. Mit den Fans gemeinsam jubeln - das war ein super Gefühl. Mir hat sogar Thorsten Fink eine Nachricht geschickt und mir gratuliert sowie weiterhin alles Gute gewünscht. Das hat mich auch sehr gefreut.

LAOLA1: Dieses Erlebnis war wohl Balsam für deine Seele, schließlich war die letzte Zeit bei der Austria nicht unbedingt deine beste?

Meilinger: Das kann man sagen. Ich habe jetzt gleich die ersten zwei Spiele über die volle Distanz gespielt. Dadurch kommt man wieder richtig in sein Spiel rein und bekommt das Gefühl dafür. Klar gibt es die Trainings, aber ein Wettkampfspiel ist etwas ganz anderes. Ich bin froh über die Einsatzzeit, die ich hier bekomme.

LAOLA1: Du hast bereits in der Vorbereitung einen guten Eindruck hinterlassen. Wie sehr beflügelt dich das Vertrauen des Trainers?

Meilinger: Vertrauen ist eines der wichtigsten Dinge im Fußball. Wenn man das Vertrauen des Trainers, des ganzen Vereins hat, kann man seine Leistung abrufen. Das Gefühl habe ich hier. Dadurch kann ich befreit aufspielen. Auch das Selbstvertrauen stimmt. Jetzt traue ich mir einen Abschluss zu bzw. probiere im Spiel ein paar Sachen – einfach Dinge, die ich in der letzten Saison nicht gemacht habe. Ich bin jedenfalls richtig glücklich in Aalborg.

LAOLA1: Bei der Austria war dieses Vertrauen nicht vorhanden, oder?

Meilinger: In Wien war es so, dass ich einer von den Spielern war, die recht schnell wieder aus der Startelf geflogen sind, wenn man einmal eine schlechte Leistung geboten hat. In Aalborg ist es anders. Hier merke ich in jedem Training, dass mich der Coach fördert und pusht. Das ist für einen Spieler das wichtigste, nur dann kannst du 100 Prozent Leistung abrufen. Ich habe bereits bei den Verhandlungen mit Aalborg gemerkt, dass sie mich unbedingt haben wollten. Es ist eine Delegation extra nach Wien gekommen, um sich mit mir zu treffen und alles zu bereden. Danach bin ich nach Dänemark eingeladen worden, damit ich mir ein Bild von dem Klub machen kann. Es hat alles super gepasst. Außerdem wollte ich einmal das Ausland kennenlernen, das Angebot hat perfekt gepasst.

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LAOLA1: Dein Trainer Lars Söndergaard war früher in Salzburg sowohl bei der damaligen Austria als auch danach bei Red Bull tätig. Hast du ihn von diversen Nachwuchsteams gekannt?

Meilinger: Als Trainer hatte ich ihn zuvor nie. Ich habe ihn aber vom Sehen und vom "Hallo"-Sagen gekannt. Einen persönlichen Kontakt hat es eigentlich nicht gegeben. Ich weiß aber, dass er oft bei meinen Nachwuchs- und Jugendspielen zugeschaut hat. Er interessiert sich auch nach wie vor stark für die österreichische Liga. Er hat mich gefragt, ob ich den Bundesliga-Auftakt mitverfolgt habe.

LAOLA1: Hattest du eigentlich noch andere konkrete Angebote außer jenes von Aalborg vorliegen?

Meilinger: In Österreich hätte ich zu ein, zwei Vereinen gehen können. Aber nachdem die Aalborg-Anfrage kam, war mir schnell klar, dass ich das machen will. Ich wollte einfach eine Veränderung und war ja auch schon bei drei Klubs in der Bundesliga tätig.

LAOLA1: Hast du dir vorab eigentlich von Daniel Royer (seit Sommer 2015 bei FC Midtjylland, Anm. d. Red.) ein paar Informationen über die dänische Liga geholt?

Meilinger: Wir sind sehr gute Freunde, deswegen habe ich sehr viel mit ihm telefoniert. Er war auch schon zwei, drei Mal bei mir, denn er wohnt nur knapp 80 Minuten von Aalborg entfernt. Wir stehen in Kontakt. Und ja, ich habe mich über die dänische Liga bei ihm erkundigt.

LAOLA1: Und wie kann man die Alka Superligaen jetzt beschreiben. Ist das Niveau ähnlich wie in Österreich?

Meillinger: Die Voraussetzungen sind ähnlich. Hier gibt es auch drei, vier Vereine, die eher vorne anzusiedeln sind. In Dänemark wird aber mehr auf das Körperliche, auf das Physische Wert gelegt. Da sind schon ein paar ordentliche „Riegeln“ dabei. Wobei Aalbarg eher Fußball spielen will, das liegt mir gut.

LAOLA1: Man kann also sagen, dass du dich perfekt eingelebt hast.

Meillinger: Auf jeden Fall. Wir hatten am 16. Juni Trainingsbeginn, doch ich bin mit meiner Verlobten bereits am 13. Juni angereist, weil wir noch ein paar Sachen erledigen wollten. Als wir angekommen sind, war schon alles geregelt: Die Wohnung, Internet, Fernsehen. Eine Woche späte habe ich mein Auto bekommen. Die Leute in Dänemark sind eigentlich immer sehr hilfsbereit, freundlich und fröhlich. Das einzige, was nicht so einfach ist, ist die Sprache (lacht). Aber ein paar Wörter verstehe ich schon. Allerdings spricht hier jeder perfekt Englisch, also gibt’s da auch keine Probleme. Die Mitspieler haben mich sofort super aufgenommen und helfen mir. Ich kann bisher nur positives berichten. Zwar kann es im Fußball schnell gehen, aber derzeit bin ich sehr glücklich.

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