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Stunk beim SSC Napoli

Die Führungskräfte liegen im Clinch, der Trainer drohte mit dem Rücktritt.

Stunk beim SSC Napoli

Eigentlich könnte man in Neapel ja durchaus zufrieden sein. Die Süditaliener haben nach 26 Runden 57 Punkte auf dem Konto – nur einmal standen sie seit der Rückkehr in die Serie A zum selben Zeitpunkt besser da.

Außerdem steht der Klub erstmals seit fünf Jahren im Achtelfinale der Champions League und ist auch in der Coppa Italia noch mit von der Partie (das Hinspiel gegen Juventus, Dienstag, ab 20:45 Uhr, LIVE bei LAOLA1.tv!).

Aber im Hintergrund rumort es beim SSC Napoli.

Denn der Titelgewinn, von dessen Wiederholung man seit Diego Maradonas Glanzzeiten so sehnlichst träumt, wird auch in dieser Saison nicht realisiert. Juventus spielt nämlich eine bärenstarke Saison, hat schon zwölf Zähler Vorsprung und dazwischen steht zudem noch die Roma.

Der Rundumschlag des Präsidenten

Das schlägt sich auf die Stimmung nieder. Und der exzentrische Klub-Boss Aurelio de Laurentiis trägt dieser Tage nicht gerade dazu bei, die Laune zu heben.

Nach der 1:3-Auswärtsniederlage im Hinspiel des CL-Achtelfinales gegen Real Madrid holte der Filmemacher zum Rundumschlag aus, kritisierte die gesamte Mannschaft – abgesehen von Lorenzo Insigne, den er ausdrückliche lobte – und Trainer Maurizio Sarri heftig.

Seit Ende Jänner schwelt der Konflikt zwischen dem Eigentümer und seinem Trainer. Nach dem schmeichelhaften 1:1 daheim gegen Palermo soll de Laurentiis mit Sarri aneinandergeraten sein. Der Präsident konnte mit der Aufstellung nichts anfangen, der Coach – nicht weniger hitzköpfig als sein Vorgesetzter – drohte mit dem Rücktritt.

Es ist kompliziert

Sarri hat es sich inzwischen anders überlegt. Angeblich nicht zuletzt deshalb, weil ihm ein Rücktritt aufgrund diverser Vertragsklauseln eine schöne Stange Geld kosten würde und sein aktueller Kontrakt auch einen Wechsel zu einem anderen Verein im Sommer kompliziert macht.

Sollte sich im Sommer ein Klub finden, der den 58-Jährigen aus seinem noch bis 2020 laufenden Vertrag herauskauft, würde das mindestens acht Millionen Euro kosten. Gerüchten zufolge soll die AS Roma diese Option durchaus ins Auge gefasst haben.

Doch das ist Zukunftsmusik, der Alltag ist die schwierige Lage in Neapel. Während Sarris Team nach den ersten Problemen im Anschluss an die Palermo-Partie eine deutliche Reaktion gezeigt und Bologna mit 7:1 vom Platz gefegt hatte, setzte es nach der Niederlage gegen Real ein 0:2 gegen Atalanta Bergamo – die erste Heimniederlage seit Mitte Oktober.

Die Highlights vom Spiel gegen Atalanta:

(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)

Nun warten denkbar schwierige Aufgaben auf Sarri. Auf das Coppa-Spiel gegen Juventus folgt das Auswärtsspiel bei der Roma und dann das Rückspiel gegen Real Madrid.

Sarri ist übrigens nicht der einzige Angestellte, der derzeit nicht gut auf de Laurentiis zu sprechen ist. Cristiano Giuntoli ist auch alles andere als glücklich. Der Sportdirektor ist im Sommer 2015 vom damaligen Sensationsaufsteiger Carpi gekommen, wurde aber nie offiziell präsentiert und darf auch keine Interviews geben.

Giuntoli fühlt sich von seinem Präsidenten nicht wertgeschätzt. Der Sportdirektor fliegt medial völlig unter dem Radar, zumal de Laurentiis Neuverpflichtungen prinzipiell zuerst über seinen privaten Twitter-Account verkündet.

Die kommenden Spiele werden richtungsweisend – beruhigt sich die Lage oder kippt die Stimmung endgültig?

Dienstag, 20:45 Uhr, Juventus-Napoli im LIVE-Stream

Mittwoch, 20:45 Uhr, Lazio-Roma im LIVE-Stream


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