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BVB nach Finaleinzug: Endlich wieder Glücksgefühle

Nach Anschlag war Pokal-Finaleinzug gegen Bayern wie Therapie. Party verdrängt Angst.

BVB nach Finaleinzug: Endlich wieder Glücksgefühle

"Wenn es eine Mannschaft verdient hat, nach den letzten Wochen ein bisschen Glück zu haben und nach Berlin zu fahren, dann Borussia Dortmund", ist sich Manager Michael Zorc sicher.

Nach dem Anschlag, dem vieldiskutierten Champions-League-Aus gegen Monaco und Tagen der Angstbewältigung war der 3:2-Erfolg des BVB gegen niemand Geringeren als den FC Bayern sowie der damit verbundene Aufstieg ins DFB-Pokal-Finale wie Therapie.

"Es fühlt sich sensationell gut an", gibt Trainer Thomas Tuchel zu.

"Der Wahnsinn" für glückliche Dortmunder

Dass ein 1:2-Rückstand in der Allianz-Arena noch in einen Sieg umgedreht wurde, war für den Chefbetreuer "der Wahnsinn".

Trotz guter Leistung von beiden Seiten und einem taktischen Duell auf höchstem Niveau wussten die Dortmunder genau, dass ihnen diesmal auch das Glück hold war.

Etwa als Robert Lewandowski zwei Mal allein auf Torhüter Roman Bürki zulaufend scheiterte oder Sven Bender einen Schuss von Arjen Robben noch mit der Zehenspitze an die Stange lenkte.

Aufgrund der Negativerlebnisse in der jüngeren Vergangenheit war das aber schlussendlich alles nur Nebensache.

Befreiender Jubel mit neuem Rekord

Denn zu den Glücksgefühlen stellten die Borussen auch noch einen neuen Rekord auf. Noch nie war es einem Team gelungen, vier Mal in Folge ins Finale des DFB-Pokals einzuziehen.

"Wir haben nicht schlecht angefangen. Nach dem 1:2 haben nicht mehr so viele an uns geglaubt. Wir wollten unbedingt nach Berlin. Jetzt freuen wir uns auf das Finale gegen Frankfurt", war auch Rückkehrer Marco Reus euphorisiert.

In den letzten 34 Pokal-Spielen haben die Bayern nur drei Mal verloren - jedes Mal gegen den Erzrivalen aus Nordrhein-Westfalen - im Finale 2012 sowie in den Semifinal-Duellen 2015 und 2017.

Und Dortmund? Die Jubelszenen auf dem Rasen in München waren befreiend, die Spieler lagen sich in den Armen, lachten wieder und konnten erstmals wieder Party machen - ohne Bilder vom Bus-Anschlag im Kopf zu haben.

"Wir wollten nicht nur nach Berlin, wir wollen nach Berlin, um dort zu gewinnen"

Dieses Gefühl wollen alle Beteiligten für den Rest der Saison mitnehmen. Neben dem positiven Abschluss in der Bundesliga soll aber vor allem der Titel im DFB-Pokal in Angriff genommen werden, denn der Final-Einzug reicht längst nicht allen.

"Wir wollten nicht nur nach Berlin, wir wollen nach Berlin, um dort zu gewinnen", gibt Tuchel die Marschroute vor. Auch der 43-Jährige tanzte ausgelassen über den Rasen und herzte jeden seiner Schützlinge.

Für Marco Reus war es "brutal schwer zu spielen". Aber auch "ein Riesenschritt". Sportlich wie auch mental nach all dem, was zuletzt auf die Mannschaft eingeprasselt ist.

Nun lebt für Dortmund der Traum, am 27. Mai im Berliner Olympiastadion den Pokal in die Höhe zu stemmen.


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