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Dardai: "Immer nur Bayern ist ja langweilig"

Nur einer tanzt bei der Frage nach dem nächsten deutschen Meister aus der Reihe.

Dardai:

Kaum einem Verein wird vor dem Start der deutschen Bundesliga von den Trainern eine Überraschung zugetraut.

17 der 18 Betreuer im Oberhaus gehen davon aus, dass der FC Bayern München seinen 27. Titel holen wird. Einzig Hertha-Coach Pal Dardai schwimmt gegen den Strom.

"Leverkusen gelingt diesmal die Überraschung. Das ist eine gefährliche Mannschaft. Wegen der Schnelligkeit und dem guten Trainer. Und immer nur Bayern ist ja auch langweilig."

Die Rolle des schärfsten Bayern-Jägers wird neben den Leverkusenern von den meisten Trainern auch Dortmund zugetraut. Borussia Mönchengladbach und Schalke 04 haben demnach eher Außenseiterchancen.

Ancelotti probiert es diplomatisch

Bayern-Trainer Carlo Ancelotti, der das erste große Duell mit dem BVB im Supercup 2:0 gewann, sieht "viele gute Mannschaften", die seinen mit Mats Hummels und Renato Sanches veredelten Kader, dem auch ÖFB-Star David Alaba angehört, bedrängen könnten.



"Dortmund mag der ärgste Konkurrent sein. Sie haben wirklich gute, junge Spieler gekauft mit viel Talent", lobt der Italiener, der auch Leverkusen auf der Rechnung hat. "Ich denke, es wird eine spannende Meisterschaft. Wir hoffen natürlich, dass wir sie gewinnen."

Für 15 seiner Kollegen ist es mehr oder minder sicher, dass die Bayern zum fünften Mal in Serie die Schale in die Höhe recken. Dazu zählt auch Ralph Hasenhüttl, der nach seinem beendeten Ingolstadt-Gastspiel dem Saisonauftakt mit RB Leipzig im Oberhaus entgegenfiebert. "Der FC Bayern wird wieder überlegen deutscher Meister", ist sich der Steirer sicher.

Tuchel mit heimlicher Kampfansage

Peter Stöger startet bereits in seine dritte Saison als Köln-Trainer. "Ich erwarte, dass es schwer wird, die Bayern zu verdrängen. Sie sind sicherlich der Topfavorit", sagt der Wiener.

Bei den Coaches ist der Wunsch groß, dass ein abermaliger Alleingang des Rekordmeisters verhindert wird. Im Vorjahr hielt der BVB lange mit, ehe am Ende zehn Punkte Rückstand zu Buche standen. 2015 hatte der FC Bayern ebenfalls zehn Zähler Vorsprung (vor Wolfsburg), 2014 waren es 19 Punkte, 2013 sogar 25 (jeweils vor dem BVB).

"Es wäre natürlich schön, wenn es wieder spannender an der Spitze werden würde", sagt Norbert Meier. Damit spricht Darmstadts Coach den meisten seiner Kollegen aus der Seele.

Ex-Salzburg-Trainer Roger Schmidt (Leverkusen) plädiert dafür, dem "Topfavoriten" das Leben so schwer wir möglich zu machen. Der "Ansporn" der Konkurrenz sei groß, "den Abstand zu den Bayern zu verringern und für größere Spannung im Titelkampf zu sorgen".

Als einziger Trainer verweigert ausgerechnet BVB-Coach Thomas Tuchel, dessen runderneuerte Elf trotz der namhaften Abgänge von Hummels, Ilkay Gündogan und Henrikh Mikhitaryan als größter Bayern-Widersacher gilt, eine klare Aussage: "Warten wir's mal ab...".


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