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Alaba steigt in der Team-Hierarchie der Bayern

Zudem verbessert sich seine Verhandlungsposition im Vertragspoker mit Bayern:

Alaba steigt in der Team-Hierarchie der Bayern

David Alaba ist die Freude bei jeder Trainingseinheit anzumerken.

Der Bayern-Star wirkt gut gelaunt, macht Späße mit Kumpel Franck Ribery und ist erleichtert, dass er wieder mit der Mannschaft trainieren kann.

Nachdem er sich im Spiel gegen Schalke 04 eine Kapselverletzung zuzog, musste er die letzten sieben Pflichtspiele der Münchner aus der Ferne beobachten.

Für den 23-Jährigen ein schwerer Schlag, betont er doch gebetsmühlenartig, wie wichtig es in seinem Alter sei, viele Spiele zu absolvieren.

Alabas Rolle wird immer wichtiger

Nun ist er zurück und voller Tatendrang. Dabei ist zu spüren, dass er längst nicht mehr nur einer von vielen Bayern-Stars ist, sondern für die Mannschaft und den Verein eine immer wichtigere Rolle einnimmt.

Auf der Position des Linksverteidigers gibt es weltweit kaum einen Besseren als ihn, was die Berufung ins UEFA-Team des Jahres eindrucksvoll untermauerte. Welches Ansehen er mittlerweile auch international genießt, beweist dabei die Tatsache, dass lediglich Lionel Messi mehr Stimmen bekam als der ÖFB-Star.

Die Anerkennung beim FC Bayern wächst stetig, weshalb es wenig verwundert, dass er von Pep Guardiola oder Karl-Heinz Rummenigge in steter Regelmäßigkeit gelobt wird.

Auch mannschaftsintern bekommt das Wort des Wieners ein immer größeres Gewicht. Alabas Leistungen sprechen für sich, zudem erfreut er sich auch aufgrund seines „Schmähs“ großer Beliebtheit.

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Posted by David Alaba on Freitag, 8. Januar 2016

Sammer über die Team-Hierarchie

In den vergangenen Wochen und Monaten vollzog er einen weiteren Schritt in seiner Persönlichkeitsbildung. „Wir haben versucht, eine hierarchische Ausrichtung zu schaffen“, erklärte Matthias Sammer im Trainingslager der Münchner in Doha.

Gemeint ist, dass nach dem Abgang von Führungsfigur Bastian Schweinsteiger die mannschaftsinterne Hierarchie neu geordnet werden musste. Thomas Müller stieg noch mehr zum Leithammel auf, doch auch Alaba machte einen Sprung.

„(Jerome) Boateng und Alaba sind jetzt auch Bestandteil der internen Führung“, bekräftigte der Sportvorstand des FCB. Damit erhöhte er einerseits den Druck auf den Österreicher, sich noch mehr einzubringen und Verantwortung zu übernehmen.

Auf der anderen Seite wird dem 23-Jährigen zu verstehen gegeben, welch große Wertschätzung er genießt. Kein Wunder, sind die Münchner doch sehr daran interessiert, sich mit Alaba und seinem Vater George auf einen neuen Vertrag zu einigen.

"Alaba ist jetzt auch Bestandteil der internen Führung."

Matthias Sammer

 Alaba soll seinen Vertrag verlängern

Nachdem zuletzt Xabi Alonso (bis 2017), Jerome Boateng, Thomas Müller und Javi Martinez (alle bis 2021) den Fans vor Jahresfrist ein vor-weihnachtliches Geschenk präsentierten und ihre Kontrakte verlängerten, steht Alaba auf der Prio-Liste ganz oben.

Bis 2018 ist der Allrounder an den deutschen Branchenprimus gebunden, liebend gerne würden die Vereins-Granden ihn auch über diesen Zeitraum hinaus an der Säbener Straße ein- und ausgehen sehen.

Alaba verkörpert genau das, was sie bei den Bayern gerne sehen. Einen jungen Spieler, der aus der eigenen Jugend hochgezogen wurde, vielseitig einsetzbar ist und als Identifikationsfigur der Anhänger taugt.

Seitdem Österreichs fünffacher Fußballer des Jahres 2009 von Louis van Gaal protegiert und gefördert wurde, hat es kein Talent aus dem Nachwuchsbereich mehr geschafft, sich dauerhaft in der Startelf des FCB festzusetzen.

Umso wichtiger ist es, Leistungsträger wie ihn von einem Verbleib zu überzeugen. Rein sportlich gesehen gibt es für Alaba keinen Grund zu wechseln, die Bayern zählen seit Jahren in allen Bewerben zum engsten Favoritenkreis und sammeln Titel en masse.

Ancelotti spielt eine entscheidende Rolle

In puncto Gehalt würde ihm zusätzlich ein weiterer Sprung nach oben gelingen, zumal internationalen Topklubs immer wieder Interesse nachgesagt wird. Das treibt den Preis zu seinen Gunsten hoch.

Ein entscheidender Faktor dürfte Carlo Ancelotti sein. Der Italiener wird zweifellos auf ihn setzen, die Frage wird sein: Auf welcher Position? Alaba musste unter Pep Guardiola zuletzt häufig als Innenverteidiger ran.

Eine Position, die er exzellent ausgefüllt hat, aber nicht wirklich seine favorisierte darstellt. Auf der defensiven linken Außenbahn gefällt es ihm deutlich besser, hier hat er sich auch zum Weltklassespieler hochgearbeitet, da gibt es kaum einen, der es mit ihm aufnehmen kann.

Im Nationalteam fungiert er indes als Denker und Lenker im zentralen Mittelfeld, zugleich die erklärte Lieblingsposition des Wieners. Bei den Bayern herrscht dort ein Überangebot, weshalb fraglich erscheint, ob ihm Ancelotti, der ab Sommer das Trainerzepter an der Isar schwingt, dort einen Stammplatz zusichern kann.

Das wiederum wäre die Chance für andere Vereine, Österreichs besten Spieler der Gegenwart mit einem lukrativen Angebot von einem Wechsel zu überzeugen. Nicht nur Alabas Laune ist daher glänzend, sondern auch seine Verhandlungsposition.

Christoph Nister

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