news

Sturm kriegt gegen Fenerbahce Rechnung präsentiert

Gute Leistung, billige Gegentore. Zudem gibt es für Sturm einen Knackpunkt:

Sturm kriegt gegen Fenerbahce Rechnung präsentiert Foto: © GEPA

Nach der 1:2-Niederlage des SK Sturm Graz im EL-Quali-Duell mit Fenerbahce kamen in den Katakomben Spieler des Siegers zu Franco Foda und gratulierten zur starken Darbietung seiner Mannschaft.

"Das sind die positiven Dinge, die man mitnimmt, wenn die Leistung auch vom Gegner respektiert und anerkannt wird", tröstet sich der Trainer der Steirer, wenngleich man sich von diesem Lob natürlich nichts kaufen kann.

"Es ist extrem bitter für meine Spieler, dass wir nach so einem guten Spiel mit leeren Händen dastehen", weiß auch der Deutsche, "die Mannschaft ist ein Stück weit niedergeschlagen, aber dafür gibt es keinen Grund, das habe ich ihr auch gesagt, denn die Leistung war sehr gut."

"Dafür haben wir die Rechnung präsentiert gekriegt"

Ein Sehr Gut mit Einschränkungen. Denn gerade in jener Phase, als die Türken in den Minuten 29 und 35 ihre beiden Treffer erzielten, war Sturm nicht wie erhofft in der Partie.

"Wir haben zwei billige Tore kassiert, die man wahrscheinlich hätte verhindern können", ärgert sich Deni Alar. Marvin Potzmann moniert: "Wir haben diese Phase als ganze Mannschaft verschlafen, das darf auf diesem Niveau nicht passieren. Dafür haben wir die Rechnung präsentiert gekriegt."

Dabei hatte der Fußballabend perfekt begonnen. Sturm war von Beginn an im Spiel und ging durch Stefan Hierländer in Minute 10 auch verdient in Führung.

"Weite Strecken des Spiels waren positiv, nicht nur die ersten 15 Minuten", findet der Torschütze, "man kann Fenerbahce nicht über 90 Minuten dominieren, das ist klar. Aber wir haben das phasenweise richtig gut gemacht. Aber im Endeffekt haben wir Fehler gemacht, die auf diesem Niveau bestraft werden. Deswegen haben wir zwei Tore bekommen, vorne haben wir leider nur eines gemacht."

Zulechner-Verletzung ein Knackpunkt

Ein Knackpunkt des Spiels war, dass Stürmer Philipp Zulechner bereits nach einer Viertelstunde verletzungsbedingt das Feld verlassen musste. Eine Fraktur an seinem Knöchel konnte nach Spielende bereits ausgeschlossen werden, eine MR-Untersuchung am Freitag soll Aufschluss über die Schwere der Blessur ergeben.

Dieser Ausfall zog eine Rochade nach sich, die dem schwarz-weißen Spiel nur bedingt gut tat. Alar ging ganz nach vorne, Hierländer rückte vom rechten Flügel auf die Zehn und wurde von Philipp Huspek ersetzt, der auf seiner Seite für wesentlich weniger Betrieb sorgte als sein Vorgänger.

Bild 1 von 53 | © GEPA
Bild 2 von 53 | © GEPA
Bild 3 von 53
Bild 4 von 53 | © GEPA
Bild 5 von 53 | © GEPA
Bild 6 von 53 | © GEPA
Bild 7 von 53 | © GEPA
Bild 8 von 53 | © GEPA
Bild 9 von 53 | © GEPA
Bild 10 von 53 | © GEPA
Bild 11 von 53 | © GEPA
Bild 12 von 53 | © GEPA
Bild 13 von 53 | © GEPA
Bild 14 von 53 | © GEPA
Bild 15 von 53 | © GEPA
Bild 16 von 53 | © GEPA
Bild 17 von 53 | © GEPA
Bild 18 von 53 | © GEPA
Bild 19 von 53 | © GEPA
Bild 20 von 53 | © GEPA
Bild 21 von 53 | © GEPA
Bild 22 von 53 | © GEPA
Bild 23 von 53 | © GEPA
Bild 24 von 53 | © GEPA
Bild 25 von 53 | © GEPA
Bild 26 von 53 | © GEPA
Bild 27 von 53 | © GEPA
Bild 28 von 53 | © GEPA
Bild 29 von 53 | © GEPA
Bild 30 von 53 | © GEPA
Bild 31 von 53 | © GEPA
Bild 32 von 53 | © GEPA
Bild 33 von 53 | © GEPA
Bild 34 von 53 | © GEPA
Bild 35 von 53 | © GEPA
Bild 36 von 53 | © GEPA
Bild 37 von 53 | © GEPA
Bild 38 von 53 | © GEPA
Bild 39 von 53 | © GEPA
Bild 40 von 53 | © GEPA
Bild 41 von 53 | © GEPA
Bild 42 von 53 | © GEPA
Bild 43 von 53 | © GEPA
Bild 44 von 53 | © GEPA
Bild 45 von 53 | © GEPA
Bild 46 von 53 | © GEPA
Bild 47 von 53 | © GEPA
Bild 48 von 53 | © GEPA
Bild 49 von 53 | © GEPA
Bild 50 von 53 | © GEPA
Bild 51 von 53 | © GEPA
Bild 52 von 53 | © GEPA
Bild 53 von 53 | © GEPA

Auch Hierländer brauchte ein wenig Anlaufzeit. "Ich habe die Position schon öfters gespielt. Ich glaube, das hatte mit der Umstellung nichts zu tun, weil wir sowieso immer sehr viele Rochaden in unserem Spiel haben. Es lag viel mehr daran, dass Fenerbahce dann reagieren musste. Sie haben mehr gemacht und deswegen sind wir in Bedrängnis gekommen. In der zweiten Halbzeit haben wir das in den Griff gekriegt, weil wir dann wieder mutiger gegen den Ball gespielt und diese Meter, die weh tun, gemacht haben", verdeutlicht Hierländer.

Foda analysiert vermeidbare Gegentore

Zu diesem Zeitpunkt lief man allerdings bereits einem Rückstand hinterher - und die beiden Gegentore durch ein Eigentor von Dario Maresic und einen Kopfball von Roman Neustädter nach einem Eckball waren tatsächlich durchaus vermeidbar, wie auch Foda analysiert:

"Diese zehn Minuten waren das Problem. Die Gegentore waren auch nicht aus dem Spiel heraus. Beim ersten waren wir eigentlich in Ballbesitz, spielen aber ins Aus. Dann haben wir nicht gut verteidigt. Charalampos Lykogiannis war schon mit Gelb vorbelastet, deswegen ist er wahrscheinlich nicht so aggressiv in den Zweikampf gegangen. Das Eigentor von Dario kann in dieser Situation passieren. Das zweite Gegentor war eine Standardsituation, die wir besser verteidigen müssen. Da hat uns mit Zulechner ein guter Kopfballspieler gefehlt, dadurch hat die Zuordnung nicht gestimmt. Wir spielen bei Standards immer eine Mischung zwischen Raum- und Manndeckung. Fakt ist: Die Standards des Gegners kamen immer punktgenau. Sie sind uns körperlich von der Größe her überlegen, wir haben generell nicht die größte Mannschaft, vor allem wenn Schulz und Schoissengeyr fehlen. Trotz allem muss man, wenn man körperlich etwas unterlegen ist, dann einfach den Körper besser reinstellen."

Der 51-Jährige wiederholt seine Ansicht, dass in solchen Spielen eben die berühmten Kleinigkeiten den Unterschied ausmachen würden: "Da geht es oftmals um individuelle Klasse, eine Situation auszunutzen. Wir hatten am Ende genug Möglichkeiten. Wir wollten immer wieder über den Flügel zum Abschluss kommen, haben das Spiel super verlagert, waren oft in der Box, hatten Eins-gegen-Eins-Situationen am Flügel, aber oft hat der letzte Pass gefehlt, wie auch das Quäntchen Glück bei den Abschlüssen aus der zweiten Reihe. Wir haben mit Fenerbahce aber auch gegen eine Top-Mannschaft gespielt, da ist es nicht einfach."

Bis auf Ergebnis viele positive Momente

Foda streicht vor allem die individuelle Klasse von Mathieu Valbuena, Nabil Dirar und Alper Potuk hervor. "Wenn Fenerbahce dann mal in den Rhythmus kommt, haben sie eine tolle Mannschaft. Sie hatten mit Robin van Persie oder Simon Kjaer ja auch einige Ausfälle zu verkraften. Wir haben unsere Mittel dagegengesetzt, waren als Kollektiv gut, trotz allem ist Fenerbahce über uns zu stellen. Man hat aber gesehen, dass man auch gegen solche Gegner mithalten kann, wenn man mit Mut, Überzeugung und Leidenschaft spielt."

Zudem imponierte dem Coach die lautstarke Performance der Fans. "Bis auf das Ergebnis gibt es viele positive Momente", resümiert Foda, "aber ich bin auch schon lange genug im Geschäft und weiß, dass das Spiel morgen schon wieder Schnee von gestern ist. Wir müssen am Sonntag wieder einigermaßen performen, damit wir die Stimmung hochhalten."

VIDEO

Word-Rap mit Sturm-Trainer Franco Foda:


Kommentare