Liverpool-Coach Jürgen Klopp ist vor dem Europa-League-Halbfinal-Hinspiel bei Villarreal (Do., 21:05 Uhr) trotz zahlreicher Ausfälle zuversichtlich.
"Ich spüre in diesem Klub eine besondere Kraft. Ich glaube, dass manche Vereine einfach eher Titel gewinnen als andere", erklärt der 48-Jährige dem "Guardian".
Die Reds müssen in Spanien auf Mamadou Sakho (positiver Dopingtest) und Kapitän Jordan Henderson, Mittelfeldmotor Emre Can sowie Stürmer Divock Origi (alle verletzt) verzichten.
Villarreal sehr heimstark
Für Liverpool geht es in der in England durchaus mit wenig Liebe bedachten Europa League um sehr viel. Als Siebenter liegen die Roten außerhalb der Champions-League-Startplätze und werden diese über die Meisterschaft auch nicht mehr erreichen.
In der Europa League ist der Sieger seit heuer jedoch für die kommende Saison der lukrativen Königsklasse startberechtigt.
Doch Liverpool ist gewarnt. "Villarreal ist nicht so weit gekommen, weil die Gegner alle nicht Fußball spielen konnten. Sie sind unglaublich stark", betonte Klopp.
Villarreal ist außerdem heimstark. Im Stadion "El Madrigal" gelangen dem nach einem Song der Liverpooler Kultband "The Beatles" benannten "Submarino Amarillo" (Gelben U-Boot) in sechs Europa-League-Spielen in dieser Saison sechs Siege.
Die einzige Niederlage in zwölf Partien kassierten die Spanier am 1. Spieltag der Gruppenphase bei Rapid Wien. Den Einzug ins Halbfinale schaffte das Team des spanischen Trainers Marcelino über Napoli, Leverkusen und Sparta Prag.
Titelverteidiger Sevilla gegen Donezk um nächsten Final-Einzug
Als Vierter der Primera Division hat Villarreal derzeit auch das Startrecht für die nächste Qualifikation zur Champions League inne. Für den Verein aus der rund 50.000 Einwohner zählenden Stadt geht es gegen Liverpool auch darum, Historisches zu schaffen.
Am Einzug in ein Europacup-Finale ist Villarreal bisher dreimal gescheitert. 2004 kam im UEFA-Cup gegen Valencia das Aus, 2006 in der Champions League gegen Arsenal. 2011 scheiterte man in der Vorschlussrunde der Europa League am späteren Sieger FC Porto.
Für den FC Sevilla wäre die neuerliche Endspiel-Teilnahme indes bereits Gewohnheit. Die Andalusier wollen als erste Mannschaft in der Geschichte den Bewerb dreimal in Folge für sich entscheiden. Den UEFA-Cup gewann Sevilla außerdem bereits 2006 und 2007. Nun baut sich mit Donezk ein Gegner auf, der Revanche für eine bittere Stunde nehmen will.
Vor neun Jahren schaltete Sevilla die Ostukrainer im Achtelfinale in dramatischer Manier aus. Torhüter Andres Palop erzwang per Kopf in der 94. Minute des Rückspiels eine Verlängerung, die die Spanier dann für sich entschieden. Mircea Lucescu ist damals und heute Trainer von Schachtar. "Zehn Sekunden haben uns damals gefehlt. Aber das ist Geschichte. Wir werden versuchen, uns zu revanchieren, aber es wird sehr schwer", sagte der Rumäne nun.