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Fan-Chaos: "Sogar Kühlschränke sind geflogen"

Neue Details zu Ausschreitungen in Wien. Austria setzt Maßnahmen für Duell in Trnava.

Fan-Chaos:

Einen Tag nach den Ausschreitungen rund um das Europa-League-Duell zwischen der Wiener Austria und Spartak Trnava (0:1) kommen neue Details ans Licht.

"Es wurden sowohl Trnava-Fans als auch Österreicher verletzt und verhaftet. Zudem wurden Leute wegen Wiederbetätigung verhaftet und bestraft", erklärt FAK-AG-Vorstand Markus Kraetschmer.

Im Auswärtssektor des Happel-Stadions ist es „zu massiven Sachbeschädigungen gekommen. Es sind sogar Kühlschränke geflogen“, so der 44-Jährige.

"Es war einzigartig im negativen Sinn"

Kraetschmer spricht von einem "sehr traurigen Fall, weil es in solcher Form noch nicht vorgekommen ist. Es war einzigartig im negativen Sinn. Selbst die Polizei, die einen guten Job gemacht hat, war über die Intensität überrascht. Da es sehr viele Hotspots gab, war es für die Exekutive schwierig."

 

Besonders entsetzt zeigt sich der langjährige violette Mitarbeiter, dass nicht einmal vor Jugendlichen Halt gemacht wurde. "Wenn ich höre, dass junge Leute beschimpft sowie bespuckt wurden und ihnen die Fan-Utensilien abgenommen worden sind, finde ich das ganz schlimm."

Slovan-Hooligans anwesend

Dass sowohl Slovan-Bratislava-Anhänger auf Einladung einiger FAK-Fans als auch Gerüchten zur Folge Mitglieder eines ehemaligen Austria-Fanclubs an den unschönen Szenen involviert waren, kommentiert Kraetschmer wiefolgt:

"Das wird gerade aufgearbeitet. Es ist so, dass Hooligans von Slovan Bratislava, die nichts mit dem Fußball zu tun haben, dabei waren. Es herrscht ja in der Slowakei eine große Fan-Feindschaft zwischen Trnava und Bratislava. Zudem haben sich Leute aufgehalten, die keine Karte hatten. Ob ein ehemaliger Fanklub von uns, den wir vor einigen Jahren bereits ausgeschlossen haben, involviert war, wissen wir nicht. Wenn diese Leute gegen das Gesetz verstoßen, muss man dementsprechend gegen sie vorgehen."

Personalisierte Tickets

Um ein ähnliches Chaos beim Rückspiel am kommenden Donnerstag zu verhindern, hat bereits ein Organisations-Meeting mit der Polizei in Trnava stattgefunden.

Und es wurden erste Maßnahmen gesetzt: "Für den Gästesektor in Trnava wird es nur personalisierte Tickets geben. Diese Karten sind auch nur in Wien zu kaufen. Vorort gibt es keine Karten. Jedes einzelne Ticket wird kontrolliert. Ist der Name dann nicht zugeordnet, bleibt der Eintritt verwehrt. Diese Neuerung soll gewährleisten, dass es zu keiner Vermengung im kritischen Fansektor kommen wird."

Die Wiener bekommen 1000 Tickets. "Zwar hätte der Sektor Platz für 1800 Fans, wir haben uns aber mit der UEFA auf die fünf Prozent der Gesamtkapazität des Stadions geeinigt."

Polizei-Eskorte

Zudem wird es natürlich eine Polizei-Eskorte für den Mannschafts-Bus, aber auch für die organsierten Fan-Busse geben.

Und da es bei der modernen 20.000 Zuschauer fassenden Arena ein Einkaufszentrum in unmittelbarer Nähe gibt, soll es einen gemeinsamen Treffpunkt unter Polizeischutz geben. "Die Kooperation mit den Behörden ist sehr gut", hofft Kraetschmer, dass in der Slowakei alles friedlich über die Bühne gehen wird.


Das sagen die Austrianer nach dem 0:1 gegen Trnava:


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