plus-video

Wales dreht Viertelfinale gegen Belgien

Auch ohne Tor von Bale drehen die Briten das Viertelfinale gegen Belgien. Nächster Gegner ist Portugal.

Wales dreht Viertelfinale gegen Belgien

Der Halbfinal-Gegner Portugals bei der EURO 2016 heißt am kommenden Mittwoch überraschend Wales. Die Briten setzen sich am Freitag in Lille im Viertelfinale gegen Belgien mit 3:1 (1:1) durch.

Die Favoriten sind zu Beginn klar überlegen und gehen in der 13. Minute durch einen Hammer aus über 20 Metern von Radja Nainggolan verdient in Führung.

Die Waliser übernehmen in der Folge das Kommando und schaffen durch Ashley Williams (30./Kopf), Hal Robson-Kanu (55.) und Sam Vokes (86./Kopf) die Wende.

Wales übersteht belgische Schluss-Offensive

In der Schlussphase hat Wales mehrmals Glück, besonders als in der 83. Minute ein Foul im Strafraum an Nainggolan nicht geahndet wird.



Starker Beginn

Belgien brachte sich am Ende großteils selbst verschuldet um die Chance auf das erste Endspiel seit der EM 1980. Dabei begannen die "Roten Teufel" vor fast heimischer Kulisse im nur 15 km von der belgisch-französischen Grenze entfernten Lille höllisch gut.

Die Waliser wussten sich gegen die Angriffe des Favoriten kaum zu helfen. Bereits nach fünf Minuten sah der erste Brite Gelb, in der 7. Minute geriet das walisische Tor gleich dreifach in Beschuss.

Innerhalb weniger Augenblicke rettete Torhüter Wayne Hennessey gegen Yannick Carrasco, Verteidiger James Chester dann vor der Linie, ehe Eden Hazard den Ball über die Latte schoss. Bei der anschließenden Ecke segelte Romelu Lukaku knapp am 1:0 vorbei.

Bei Wales konterte Bale mit einem Schuss ins Außennetz. Drei Minuten später war Belgiens verdiente Führung aber Wirklichkeit: Der bereits gegen Schweden sehenswert aus der Distanz erfolgreiche Nainggolan zog aus 27 Meter mit einem satten Schuss erfolgreich ab.

Wales bleibt ruhig

Österreichs kommender WM-Quali-Gegner war damit erstmals im Turnierverlauf in Rückstand. Davon beirren ließen sich die "Drachen" allerdings nicht. Zu Hilfe kam dabei der Gegner, der eklatante Schwächen in der Abwehr offenbarte. Die Ausfälle des verletzten Jan Vertonghen sowie des gesperrten Thomas Vermaelen machten sich bemerkbar.

Bale attackierte bevorzugt über die schwächere linke Flanke der Belgier, auch im Zentrum stand der Zweite der FIFA-Weltrangliste ungeordnet.


Neil Taylor hätte schon ausgleichen müssen, der walisische Linksaußen platzierte den Ball aus elf Metern aber zu zentral. Thibaut Courtois im Tor der Belgier konnte mit einer Fußabwehr retten (26.).

Kurz darauf war aber auch der Chelsea-Keeper machtlos. Der von einer Schulterverletzung genesene Williams stieg nach einem Eckball hoch und köpfelte fast unbedrängt ein. Für den Abwehrchef war es erst sein zweiter Treffer für die Nationalelf.

Belgier erwischen wieder den besseren Start

Bale hätte nach einem Alleingang fast noch nachgelegt, sein Abschluss mit seinem schwächeren rechten Fuß fiel aber zu harmlos aus. Das Remis zur Pause fiel aber dem Spielverlauf entsprechend gerecht aus.

Belgiens Trainer Marc Wilmots hatte aber genug gesehen, mit Marouane Fellaini statt Carrasco sollte mehr Stabilität ins Spiel der Belgier kommen. Und die zweite Spielhälfte begann zunächst wie die erste - mit Chancen der Belgier.

Romelu Lukaku (48.) verfehlte das Gehäuse per Kopf ebenso knapp, wie Hazard (50.) mit einem Versuch aufs lange Eck. Es schien, als könne Belgien die Kontrolle über die Partie wieder zurückerlangen.

Robson-Kanu als Matchwinner

Ein weiterer Patzer ebnete den Walisern aber die Führung. Der wie Williams in England geborene Robson-Kanu düpierte die belgische Abwehr mit einem Fersentrick, alleine vor Courtois hatte der Angreifer keine Probleme.

Belgien reagierte erst spät mit einer Schlussoffensive, in der Wales ein wenig Glück auf seiner Seite hatte. Fellainis Kopfball zog am Kreuzeck vorbei (74.), ehe die Belgier bei einem Vergehen an Nainggolan nicht unberechtigt einen Elfmeter reklamierten (83.).

Auf der anderen Seite machte Vokes mit einem Kopfballtreffer dann alles klar. Einziger Wermutstropfen für die Waliser waren Gelbe Karten gegen den starken Aaron Ramsey und Ben Davies, das Duo wird gegen Portugal damit fehlen.

Kommentare