plus-video

Portugal ist Europameister 2016

Trotz Ronaldo-Schock! Ein Joker ist der Matchwinner in der Verlängerung

Portugal ist Europameister 2016

Portugal ist erstmals Europameister!

Die Iberer gewinnen das Finale der EURO 2016 im Pariser Stade de France mit 1:0 nach Verlängerung.

Nach dem frühen Schock des verletzungsbedingten Ausfalls von Cristiano Ronaldo schaffen es die Portugiesen, ambitonierte Franzosen in die Verlängerung zu zwingen. Gignac trifft kurz davor die Stange (92.).

Kurz nachdem Guerreiro einen Freistoß an die Latte knallt, besorgt Eder (109.) mit einem Flachschuss aus 22 Metern ins linke Eck das Goldtor.


Die Highlights des Endspiels:


Die favorisierten Franzosen waren vor 75.868 Zuschauern im Stade de France zwar über lange Zeit die bessere Mannschaft, verpassten aber den dritten Titel in Folge bei einem Heimturnier nach der EM 1984 und der WM 1998. Die Portugiesen waren bisher nur bei der Heim-EM 2004 im Endspiel gestanden, dort aber Außenseiter Griechenland unterlegen (0:1).

Diesmal hatten sie in der Verlängerung das bessere Ende für sich. Erstmals waren in einem EM-Endspiel in der regulären Spielzeit keine Tore gefallen. In der Extraschicht schlug Eder zu. Der in Frankreich bei Lille tätige Stürmer setzte sich gegen Laurent Koscielny durch und traf aus über 20 Metern ins linke Eck. Der 28-Jährige war davor im Turnierverlauf nur zu zwei Kurzeinsätzen gegen Island (1:1) und Österreich (0:0) gekommen.

Keine Umstellungen bei Frankreich

Frankreichs Teamchef Didier Deschamps hatte auf dieselbe Startformation gesetzt, der er schon im Viertelfinale gegen Island (5:2) und im Halbfinale gegen Deutschland (2:0) vertraut hatte. Bei den Portugiesen stand Abwehrchef Pepe nach seiner Oberschenkelverletzung wieder zur Verfügung. Auch Mittelfeldmann William Carvalho kehrte nach seiner Sperre ins Team zurück.

Portugals Renato Sanches schrieb Geschichte. Mit 18 Jahren löste er Landsmann Ronaldo, der beim verlorenen Finale der Heim-EM 2004 gegen Griechenland 19 Jahre alt gewesen war, als jüngsten Akteur in einem EM-Endspiel ab. Seinen Rekord an Spielen beim Kontinentalturnier baute Ronaldo zwar aus. Der 21. EM-Einsatz seiner Karriere dauerte aber nur 24 Minuten.

Payet erwischt Ronaldo am Knie

Keine einzige Sekunde des Turniers in Frankreich hatte Ronaldo bis dahin verpasst. Im Finale wurde Portugals Kapitän bereits in der achten Minute von Dimitri Payet am Knie erwischt. Das harte Einsteigen des Franzosen blieb ungeahndet.

 



Ronaldo schleppte sich über den Platz, ließ sich behandeln und versuchte es mit einer Bandage am linken Knie - vergeblich. Ronaldo wurde unter Tränen vom Platz getragen, an seiner Stelle kam Ricardo Quaresma.

Insekten-Invasion

Davor hatte sich einer der unzähligen Falter im Stade de France auf Ronaldos Gesicht gesetzt. Die Insekten hatten sich im Stadion breitgemacht und nervten Spieler gleichermaßen wie Fans. Der Grund für die Invasion: Aus Sicherheitsgründen war die ganze Nacht davor das Flutlicht aufgedreht gewesen.

Die Franzosen ließen sich von den ungebetenen Gästen nicht beirren, diktierten das Spielgeschehen auch schon vor der Ronaldo-Verletzung. Bei einem Kopfball von Antoine Griezmann, dem mit sechs Toren überragenden Spieler der EM, nach Flanke von Payet musste sich Rui Patricio strecken. Auch den folgenden Kopfball von Speerspitze Olivier Giroud parierte Portugals Keeper (10.).

Die im Turnierverlauf bis dahin defensiv soliden Portugiesen hatten ihre liebe Not. Der auffällige Moussa Sissoko schoss nach einem Solo über das Tor (22.). Einen Schuss des durchsetzungsstarken Flügelspielers nach einer Drehung entschärfte Patricio (34.). Portugal kam nur vereinzelt zu Entlastungsangriffen.

Frankreich mit vielen guten Chancen

Die Franzosen spielten körperbetont, hatten die Begegnung auch nach Seitenwechsel im Griff. Griezmann, der zuvor aus schwierigem Winkel gescheitert war (58.), ließ die größte Chance aus. Sein Kopfball nach Flanke des eingewechselten Kingsley Coman ging knapp über das Tor (66.). Coman spielte auch Giroud frei. Gegen dessen scharfen Schuss war Patricio einmal mehr auf dem Posten (75.).


Bild 1 von 86
Bild 2 von 86
Bild 3 von 86
Bild 4 von 86
Bild 5 von 86
Bild 6 von 86
Bild 7 von 86
Bild 8 von 86
Bild 9 von 86
Bild 10 von 86
Bild 11 von 86
Bild 12 von 86
Bild 13 von 86
Bild 14 von 86
Bild 15 von 86
Bild 16 von 86
Bild 17 von 86
Bild 18 von 86
Bild 19 von 86
Bild 20 von 86
Bild 21 von 86
Bild 22 von 86
Bild 23 von 86
Bild 24 von 86
Bild 25 von 86
Bild 26 von 86
Bild 27 von 86
Bild 28 von 86
Bild 29 von 86
Bild 30 von 86
Bild 31 von 86
Bild 32 von 86
Bild 33 von 86
Bild 34 von 86
Bild 35 von 86
Bild 36 von 86
Bild 37 von 86
Bild 38 von 86
Bild 39 von 86
Bild 40 von 86
Bild 41 von 86
Bild 42 von 86
Bild 43 von 86
Bild 44 von 86
Bild 45 von 86
Bild 46 von 86
Bild 47 von 86
Bild 48 von 86
Bild 49 von 86
Bild 50 von 86
Bild 51 von 86
Bild 52 von 86
Bild 53 von 86
Bild 54 von 86
Bild 55 von 86
Bild 56 von 86
Bild 57 von 86
Bild 58 von 86
Bild 59 von 86
Bild 60 von 86
Bild 61 von 86
Bild 62 von 86
Bild 63 von 86
Bild 64 von 86
Bild 65 von 86
Bild 66 von 86
Bild 67 von 86
Bild 68 von 86
Bild 69 von 86
Bild 70 von 86
Bild 71 von 86
Bild 72 von 86
Bild 73 von 86
Bild 74 von 86
Bild 75 von 86
Bild 76 von 86
Bild 77 von 86
Bild 78 von 86
Bild 79 von 86
Bild 80 von 86
Bild 81 von 86
Bild 82 von 86
Bild 83 von 86
Bild 84 von 86
Bild 85 von 86
Bild 86 von 86

Portugals Schlussmann rückte zusehends in den Mittelpunkt. Bei einem Distanzschuss von Sissoko war er ebenfalls zur Stelle (84.). Auf der Gegenseite wurde Hugo Lloris erst in der 80. Minute erstmals geprüft. Eine Flanke von Nani bereitete Frankreichs Kapitän Mühe. Den artistischen Nachschuss von Quaresma hatte Lloris sicher.

Im Finish der regulären Spielzeit trennten den für Giroud eingewechselten Andre-Pierre Gignac nur wenige Zentimeter zum Glück. Der Mexiko-Legionär setzte sich erst gegen Pepe durch, traf aus kurzer Distanz dann aber nur die Stange. Es war der sechste Aluminiumtreffer der Franzosen im Turnierverlauf - EM-Höchstwert.

Eder trifft nach Latten-Kracher

Vor der Verlängerung kam Ronaldo mit einem Knieverband zurück aufs Feld, um seine Kollegen aufzumuntern. Es schien zu helfen. Raphael Guerreiro traf mit einem - allerdings ungerechtfertigten - Freistoß die Unterkante der Latte (108.). Eine Minute später schlug der als Anspielstation im Sturmzentrum ins Spiel gekommene Eder zu.

Frankreich reagierte geschockt, kassierte nach zuletzt zehn Siegen in Folge ausgerechnet im wichtigsten Spiel wieder eine Niederlage gegen Portugal. Die Chance, als EM-Rekordgewinner mit den dreifachen Titelträgern Spanien und Deutschland gleichzuziehen, war dahin. Schon ihr jüngstes großes Finale, jenes der WM 2006 gegen Italien im Elfmeterschießen, hatten die Franzosen verloren.

Ronaldo war beim Schlusspfiff zum zweiten Mal an diesem Abend in Tränen.

Der dreimalige Weltfußballer hat mit seinen Clubs alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Seine Kollegen bescherten dem 31-Jährigen auch den ersten großen Titel mit dem Nationalteam. Portugal, von Teamchef Fernando Santos mit einem Defensivkonzept ins Rennen geschickt, hat nur ein EM-Spiel in der regulären Spielzeit für sich entschieden - das Halbfinale gegen Wales (2:0).

Kommentare