Die Serie der "Slapstick-Gegentore" im ÖFB-Team ist bekanntlich auch beim 2:1 gegen Malta nicht abgerissen.
Ein Trend, den man zumindest im Auge haben muss. "Besser jetzt als bei der EM, aber wir sollten natürlich schon ein bisschen aufpassen, denn in letzter Zeit haben wir öfters solche Tore bekommen", warnt Florian Klein.
Auch David Alaba, der Verursacher des Eigentors, weiß: "Das müssen wir sicher abstellen, wenn wir bei der Europameisterschaft erfolgreich sein wollen."
"Uns ist natürlich bewusst, dass so etwas auf einem hohen Niveau sehr schnell bestraft wird", so der Bayern-Star weiter.
Özcan: "Meine Nationalteam-Karriere steht unter keinem guten Stern"
"Ich glaube, das war mein erstes Eigentor und ich hoffe mein letztes", meinte Alaba und war auch nicht um einen Spruch verlegen, als sich Ramazan Özcan nach dem Schlusspfiff gerade den Reporter-Fragen stellte.
"Ich sag's euch, nervt's ihn nicht", mischte sich der ÖFB-Star in ein Interview des Goalies ein - wohlwissend, dass der Keeper einige Fragen beantworten musste, wie sie ihm nach der Mehrheit seiner bisher sieben Länderspiele gestellt wurden.
"Ich glaube, meine Nationalteam-Karriere steht bislang unter keinem guten Stern. Es kann nur besser werden", seufzte der 31-Jährige, der vor einem Engagement bei Bayer Leverkusen steht.
Diesmal war der Vorarlberger schuldlos am Gegentreffer und hat sich richtig verhalten. Dennoch ist die Serie der kuriosen ÖFB-Gegentreffer in jüngerer Vergangenheit untrennbar mit seinem Namen verbunden.
Die Kombination Özcan/Alaba
- Schon im November bei der Heimniederlage gegen die Schweiz war es das Duo Özcan-Alaba, das beim ersten Treffer von Haris Seferovic gar keine gute Figur machte - Kollege Jakob Faber veranlasste dies in der jüngsten Ausgabe der LAOLA1-Dreierkette zum augenzwinkernden Hinweis, dass diese Kombination "Gift" sei.
- Gegen die Türkei war es ein Blackout von Özcan, das Österreich auf die Verliererstraße brachte. Der Schlussmann musste sich danach den Vorwurf der Übermotivation von Teamchef Marcel Koller gefallen lassen und den Ratschlag, ein bisschen Gas wegzunehmen.
- Wer dachte, dass kaum mehr Slapstick als in dieser Szene möglich sei, wurde gegen Malta eines Besseren belehrt. Alabas Lapsus wurde umgehend zum Internet-Hit.
Während sich nach dem Türkei-Match die Kollegen schützend vor Özcan stellten, konnte sich dieser diesmal revanchieren.
"Ich bin keiner, der irgendjemanden an die Wand nagelt"
"Man soll sich ja immer neben dem Tor anbieten. David hat zugegeben, dass er den Pass gespielt hat, ohne zu schauen. Das passiert. Ich bin keiner, der irgendjemanden an die Wand nagelt oder den Schuldigen raussucht, sondern ein Teamplayer. Wir treten immer als Mannschaft auf, Fehler passieren. Wir sind alle Menschen", betonte der Goalie.
In der EM-Qualifikation war die hohe Zahl der Zu-Null-Spiele ein essentieller Erfolgsgarant. Seit das Ticket für Frankreich fix gelöst ist, blieb Österreich jedoch nur ein Mal ohne Gegentor - im Heimspiel gegen Fußball-Zwerg Liechtenstein.
Die mögliche Erklärung, dass in Spielen, in denen es um wenig bis nichts geht, das Spannungs- und Aufmerksamkeitslevel ein niedrigeres ist, liegt auf der Hand.
Konzentrationsfehler abstellen!
Dennoch sollte das ÖFB-Team wohl noch vor der Abreise nach Mallemort den Knopf drücken, wie es Koller forderte. Sprich vom Kopf her bereiter sein als zuletzt. Denn solche Konzentrationsfehler sind unterm Strich eine mentale Frage.
"Natürlich, Gegentore wie dieses oder gegen die Türkei müssen wir abstellen. Aber zum Glück sind die nur in Freundschaftsspielen passiert. Wir müssen am 14.6. parat sein", fordert Aleksandar Dragovic.
Gegen Ungarn wäre ein Zu-Null schon einmal die halbe Miete.
Peter Altmann
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