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Schöpf: "Für mich war es ein gutes Turnier"

Österreichs einziger EM-Torschütze hat im Hinblick auf die WM-Quali Lunte gerochen:

Schöpf:

Österreich trat mit wenigen Gewinnern an Bord die Heimreise von der EURO an, Alessandro Schöpf ist definitiv einer davon.

Der ÖFB-Newcomer präsentierte sich in Frankreich formstark und schoss beim 1:2 gegen Island auch den einzigen rot-weiß-roten Treffer.

"Für mich war es ein gutes Turnier, ich habe einiges mitnehmen können", resümiert der Schalke-Legionär, der sich gleichzeitig jedoch große Vorwürfe macht:

"Ich muss die Chance zum 2:1 nutzen, dann stünden wir wohl im Achtelfinale."

"Den muss ich mitnehmen und ins Tor schieben", ärgert sich Schöpf.

Der Hoffnungsträger

Abseits dieser Szene hat der Tiroler nur wenig Anlass zur Selbstkritik. Als einziger ÖFB-Kicker, der während der erfolgreichen Qualifikation nicht im Aufgebot stand, löste er das EM-Ticket und bewies nachhaltig warum.

Seine spielerischen Fähigkeiten erwiesen sich als Bereicherung, ebenso wie seine Gefährlichkeit im Abschluss. Inklusive seines ersten Länderspiel-Tors im Test gegen Malta gingen die letzten beiden ÖFB-Treffer auf sein Konto.

LAOLA1 spielt schon länger mit Dreierkette. Hier ihre Analyse des ÖFB-Scheiterns:


"Für mich war es ein schönes Ereignis und ich hoffe, dass wir beim nächsten Event wieder mit dabei sind", erklärt Schöpf, der sich fraglos als Hoffnungsträger für die im September beginnende WM-Qualifikation positioniert hat.

Vielleicht hätte er schon in Frankreich mehr Hoffnungsträger sein müssen, als Teamchef Marcel Koller ihm letztlich zugestand. In allen drei Partien kam er als Joker aufs Feld - gegen Ungarn konnte auch er bei seinem Kurzeinsatz nicht mehr für den Umchwung sorgen, gegen Portugal brachte er anstelle von David Alaba sehr wohl frischen Wind.

"Es passiert nicht alle Tage, dass du gegen Ronaldo spielst"

Seine gute Form war in dieser Partie offensichtlich, weshalb nicht wenige ihn beim "Finale" gegen Island in der Startformation erwartet hätten. Koller entschied sich anders, korrigierte sein System mit Dreierkette erst zur Pause - unter anderem mit Schöpfs Einwechslung. Dieser wurde den Erwartungen nicht nur wegen seines Tors gerecht.

"Das war etwas ganz Besonderes für mich. Schade, dass es nicht zum Aufstieg gereicht hat. Ich hätte lieber nicht getroffen und wäre jetzt im Achtelfinale. Für mich persönich war es etwas Großes, hier zu treffen - ein schöner und emotionaler Moment", rekapituliert der Ötztaler, der auch nach dem Schlusspfiff seinen Emotionen freien Lauf ließ.

Auch wenn ihm wie den anderen ÖFB-Spielern der Erfahrungswert einer K.o.-Runde verwehrt blieb, kann Schöpf einiges aus diesem Großereignis mitnehmen:

"Es passiert nicht alle Tage, dass du gegen Cristiano Ronaldo oder andere große Spieler spielst. Die, die bei der EM dabei sind, können alle Fußballspielen, das hat man gesehen. Ungarn und Island sind sehr stark. Es haben Kleinigkeiten entschieden, das nehmen wir als Mannschaft mit. Ich habe viel gelernt, und jetzt versuchen wir alle, es das nächste Mal besser zu machen."

Für die WM-Quali Lunte gerochen

Während so mancher etablierter ÖFB-Star sich bei der EURO als nur wenig druckresistent erwies, spielte der frühere Bayern-Youngster befreit und unbekümmert auf. Dass Österreich an zu großer Erwartungshaltung gescheitert sei, will er so nicht stehen lassen: "Druck hat jedes Land. Das sollte eigentlich keine Ausrede sein. Wir haben auch super Unterstützung von unseren Fans bekommen."

Bei Schalke spielt Schöpf oft am rechten Flügel, Koller sieht ihn als zentralen Mittelfeldspieler. Seine Lieblingsposition ist die Zehn, auf der mit Zlatko Junuzovic eine der unumstrittensten ÖFB-Stammkräfte der Platzhirsch ist.

Einen Backup, der Junuzovic würdig vertreten kann, sucht das Nationalteam schon länger. Mit Schöpf könnte er gefunden sein. Als variabel einsetzbarer Spieler drängt er sich jedoch auch auf anderen Spots für Einsätze auf.

Dass er im Hinblick auf die WM-Quali Lunte gerochen hat, versteht sich nach seinen ersten sieben Länderspielen beinahe von selbst: "Jeder Spieler will spielen, das ist ja logisch. Wir haben eine super Mannschaft mit riesigem Pozenzial, da stellt jeder das eigene Ego in den Hintergrund. Aber natürlich möchte ich zum Einsatz kommen."

Entwickelt sich Schöpf derart rasant weiter wie in der vergangenen Saison, wird er das auch.


Peter Altmann/Claus Schlamadinger

Gratulation an Island! So hätten wir uns auch freuen können:


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