Österreich hat mit einer kleinen Defensiv-Misere zu kämpfen.
In den letzten fünf Partien setzte es immer zumindest einen Gegentreffer, insgesamt kassierte das ÖFB-Team acht Tore – das sind drei mehr als in der EM-Quali.
Marcel Koller beunruhigt das nicht: “Wenn man gesehen hat, wie die Tore passiert sind, waren wir meistens selber schuld.”
Überhaupt meint der Teamchef nach dem 0:2 gegen die Niederlande: “Es gibt keinen Grund für Zweifel. Wir hatten die Chancen, aber die müssen wir auch verwerten.”
Koller ortet Abstimmungsprobleme
Koller hob nach der Partie explizit die Leistung des Gegners hervor. “Die Niederländer sind fußballerisch, technisch und läuferisch auf einem hohen Level”, so der Teamchef.
Beim Führungstreffer der “Elftal” sei dennoch viel Glück dabei gewesen. “In der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt, da hat uns das Tor gefehlt. Den Niederländern ist das zufällig geglückt, mit einer abgefälschten Flanke.”
Zudem seien beim Treffer von Vincent Janssen (9.) Abstimmungsprobleme zwischen Florian Klein und Robert Almer hinzugekommen.
"Werden gegen Ungarn bereit sein"
Nicht nur deswegen fordert der Teamchef für die EURO mehr Konzentration und Kommunikation ein: “Wir müssen unseren Fokus noch mehr auf den eigenen Mitspieler lenken und mehr miteinander sprechen.”
Der Formaufbau im Hinblick auf Frankreich stimmt ihn positiv: “Im physischen Bereich haben wir mit diesem Spiel einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Wir werden weiter unseren Weg gehen und gegen Ungarn bereit sein.”
Noch keine Pläne für die EM-Startelf
Für den EURO-Auftakt gegen das Nachbarland hat Koller noch keine fixe Startelf im Kopf, auch wenn die Aufstellung gegen die Niederlande daraufhin deutete, dass die rechte Mittelfeldseite und die linke Innenverteidiger-Position am heißesten umkämpft sind. Mit Marcel Sabitzer und Sebastian Prödl testete er dort neue Kandidaten.
“Ich mache mir darüber noch keinen Kopf. Natürlich hat man gewisse Vorstellungen, aber es kann noch viel passieren” so Koller.
In seinen Kader für die Europameisterschaft hat der Schweizer vollstes Vetrauen: „Es gibt keinen Grund, warum sich irgendeiner der 23 Spieler hinterfragen sollte.“
Jakob Faber/Peter Altmann