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"Stolz auf so viele Einsätze für mein Land"

Christian Fuchs ist stolz auf sein Jubiläum und nennt ÖFB-Parallelen zu Leicester:

ÖFB-Kapitän Christian Fuchs steht im Test gegen Malta (Di., 20:30 Uhr, Klagenfurt) vor seinem 75. Länderspiel.

"Echt genial. Es haben sich schon einige angehäuft inzwischen, in den letzten Jahren waren auch viele gute dabei. Es erfüllt mich natürlich mit Stolz, so viele Einsätze für mein Land bestritten zu haben", erklärt der angehende Jubilar.

Sein Debüt bestritt der Linksverteidiger vor etwas mehr als zehn Jahren, am 23. Mai 2006 bei der 1:4-Niederlage gegen Kroatien.


Die 100 im Blick?

Nur auf die Zahl 75 angesprochen, konnte Fuchs nicht in der Sekunde die Assoziation zu seinen internationalen Auftritten herstellen.

"Aber beim Thema Nationalteam und 75 kann es fast nur darum gehen. Aber ich habe diese Zahl nicht groß in meinen Gedanken. Ich habe auch nie Buch geführt, wie viele Einsätze ich habe oder nicht", erklärt der 30-Jährige, der in der ewigen Rangliste der österreichischen Nationalspieler bereits den achten Platz belegt (siehe Tabelle).

Bis zu Herbert Prohaska auf Platz sieben fehlen noch neun Einsätze. Rein vom Alter her kann Fuchs freilich noch mit einem größeren Sprung nach vorne in der Hitparade der Rekordinternationalen spekulieren.

Ob er etwa den Hunderter im Blick habe? "Wenn es sich ausgeht, warum nicht? Ohne Verletzungen könnte ich jetzt schon mehr haben. Es wäre eine super Zahl, wenn ich sie erreiche, aber wer weiß, was bis dahin noch alles passiert."

Nach zehn ÖFB-Jahren wartet das Highlight

Im Fußball kann es bekanntlich schnell gehen. So wurde etwa auch die ÖFB-Karriere von Andreas Ivanschitz - vor Fuchs der Letzte, dem man einen Angriff auf die 100 zutrauen konnte - unerwartet von Didi Constantini für zweieinhalb Jahre unterbrochen. Derzeit hält der Burgenländer wie Hans Krankl bei 69 Länderspielen. Dass ein 70. hinzukommt, erscheint zum aktuellen Zeitpunkt eher unwahrscheinlich.

Andreas Herzog (103 Länderspiele) ist bis dato der einzige Österreicher, der die Schallmauer von 100 Matches im ÖFB-Dress knacken konnte.

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Derartige Zahlenspiele sind für Fuchs derzeit wohl maximal ein Randaspekt. Denn nach zehn langen und ereignisreichen Nationalteam-Jahren steht das größte Highlight für den EM-Teilnehmer von 2008 erst bevor, und zwar unmittelbar.

"2008 war schon speziell. Das ganze Drumherum ist halt noch einmal etwas anderes, als wenn du eine Qualifikation spielst. Alles ist sehr konzentriert, das Medienaufkommen riesig, das weltweite Interesse geweckt, jeder schaut auf diese EM-Spiele. Sich jetzt nach so langer Zeit zum ersten Mal für eine Endrunde qualifiziert zu haben, macht mich ebenfalls sehr stolz, denn es war in den letzten Jahren nicht immer alles gut beim ÖFB. Aber wenn du es nach zehn Jahren endlich aus eigener Kraft schaffst, bedeutet mir das schon sehr viel."

"Jetzt geht es wirklich los"

Der Moment der Momente auf diesem Weg war für Fuchs das 3:0 von Marc Janko in Schweden: "Als ich realisiert habe, dass wir dabei sind, war ich schon sehr emotional. Da ist wirklich so ein bisschen hochgekommen, wo wir mit Österreich schon waren und wo wir jetzt eigentlich sind."

Noch gut eine Woche, dann ist Österreich wirklich in Frankreich. Davor stehen noch die beiden Generalproben gegen Malta und die Niederlande auf dem Programm.

Rang

Name Länderspiele
1. Andreas Herzog 103
2. Toni Polster 95
3. Gerhard Hanappi 93
4. Karl Koller 86
5. Friedl Koncilia 84
. Bruno Pezzey 84
7. Herbert Prohaska 83
8. CHRISTIAN FUCHS 74
9. Hans Krankl 69
. Andreas Ivanschitz 69
11. Heribert Weber 68
12. Peter Stöger 65
13. Walter Schachner 64
14. Andreas Ogris 63
. Toni Pfeffer 63
. Peter Schöttel 63
17. Ernst Ocwirk 62
18. Emanuel Pogatetz 61
19. Kurt Jara 59
. Franz Wohlfahrt 59

"Man spürt natürlich, dass das Turnier immer näher kommt. Als die Vorbereitung begonnen hat, war es der erste Kick-Start, sodass du weißt, jetzt geht es wirklich los, jetzt sind wir am Weg zur EURO. Malta ist unser vorletztes Testspiel, das wollen wir natürlich gut bestreiten und gewinnen", stellt der Premier-League-Legionär klar.

Die EURO könnte für Fuchs die Krönung einer emotionalen Saison werden, die nicht nur er nie vergessen wird. Das Meister-Wunder seines Arbeitgebers Leicester hat in der Fußball-Welt wohl kaum jemanden kalt gelassen.

Parallelen zu Leicester

Für 36 Stunden schloss sich der Niederösterreicher dem Party-Ausflug seines Vereins nach Thailand an, ehe er drei, vier Tage Erholung bei seiner Familie in New York einstreute: "Diese Ruhe habe ich gebraucht. Die Saison war lange und die Feierlichkeiten vielleicht noch ein bisschen aufwändiger."

Das Thema Leicester lässt Fuchs naturgemäß auch beim Nationalteam nicht los. Bei der Suche nach Parallelen zwischen beiden Truppen wird er auch relativ schnell fündig:

"Es sind einige Dinge vergleichbar. Neben der guten Stimmung haben auch die beiden Trainer Claudio Ranieri und Marcel Koller die Philosophie gemeinsam, von Spiel zu Spiel zu denken und sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren. Das ist natürlich für euch Journalisten nicht immer ein gefundenes Fressen, aber uns hat es in den letzten Monaten und Jahren erfolgreich gemacht."

"Beim Nationalteam spielen wir eine andere Art von Fußball"

Bei der fußballerischen Herangehensweise hören für den ÖFB-Kapitän die Gemeinsamkeiten jedoch relativ schnell auf.

"In Leicester sind wir teilweise als das Anti-Barcelona tituliert worden - wenig Ballbesitz, dafür effektiv, da wir trotzdem viele Tore gemacht haben. Hier beim Nationalteam spielen wir eine andere Art von Fußball. Wir haben uns über die Jahre dahin entwickelt, dass wir mehr Ballbesitz als der Gegner haben, weil wir eine spielstarke Mannschaft sind. Wir verfügen jedoch auch über eine solide Defensive und haben in der Qualifikation etliche Spiele zu null bestritten, was immer ein Qualitätsmerkmal für die Abwehr ist. So lange wir vorne auch immer für ein Tor gut sind, läuft die Maschinerie", verdeutlicht Fuchs.

Aber daran, dass Österreich im Jahr 2016 ein ähnliches Märchen wie Leicester schreiben könnte, wagt man wohl besser noch nicht zu denken.


Peter Altmann

In dieser Woche gab es einiges zum Schmunzeln:


Der Teamchef hat einen dringenden Wunsch!


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