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Almer: "Ronaldo wollte es besonders genau machen"

Das "Spiel des Lebens" von Robert Almer. Wie er das Privatduell mit Ronaldo sieht:

Almer:

Ebenso trocken, wie er Cristiano Ronaldo zur Verzweiflung brachte, kommentierte Robert Almer seine herausragende Leistung beim 0:0 der Österreicher im zweiten EURO-Gruppen-Spiel gegen Portugal.

"Ich habe versucht, zu halten, was zu halten war", findet der ÖFB-Torhüter nicht, dass er sich in einen Rausch gespielt hat.

Glück hatte der Steirer indessen beim Elfmeter, den der dreifachen Weltfußballer an die Stange knallte: "Ich glaube, er wollte es besonders genau machen. Anscheinend war es zu genau."

Der "Nationalhält"

Die 90 Minuten gegen Portugal waren die Geburtsstunde des Internet-Helden Robert Almer. Auf diversen Memes wird vor allem sein Privatduell mit Ronaldo abgefeiert, wie folgende Diashow illustriert:


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Die Wortkreation des Tages lieferte ORF-Anchorman Armin Wolf, der den 32-Jährigen zum "Nationalhält" adelte. Bei einem Turnier, bei dem es bislang vor rot-weiß-roten Helden nicht unbedingt wimmelt, könnte diser Nickname hängen bleiben.

Almers "Spiel des Lebens"

Vermutlich war es das "Spiel des Lebens" des Austria-Keepers. Auf einer mit der EURO vergleichbaren Bühne kam er bis dato nicht zum Einsatz und den vielleicht besten Fußballer der Welt entnervt man auch nicht jeden Tag .

"Es war sicher eines meiner wichtigeren Spiele", wählte Almer selbst wie gehabt den bescheidenen Zugang und stellte den Mannschaftserfolg in den Mittelpunkt: "Schön, dass wir einen Punkt mitnehmen konnten und es gegen Island noch selbst in der Hand haben."

Warm geschossen wurde der frühere Deutschland-Legionär bereits relativ zeitig in der Begegnung von Nani, für einen Torhüter gibt es tendenziell undankbarere Spiele: "Es ist natürlich einfacher, als wenn du eine Partie hast, in der es weniger Aktionen gibt. So gesehen hat es sicher gleich sehr gut begonnen."

Dass Ronaldo bereits einigermaßen genervt wirkte, habe er nicht mitbekommen: "Man ist so fokussiert auf die Schüsse und Aktionen. Wenn man einen Ball gehalten hat, ist man auch schon wieder dabei, die Mannschaft bei Eckbällen einzuteilen. Daher schaut man sich das nicht so an."

Zu viele Ballkontakte

Österreichs Spielanlage erforderte immer wieder, dass Almer auch fußballerisch eingreifen musste. Dass er dabei nicht immer zu überzeugen wusste, konnte seine Performace an diesem Abend im Pariser Prinzenpark nicht trüben, sollte jedoch nicht unerwähnt bleiben.

Komödiantischen Mehrweit hatte etwa jene Szene, als er Martin Hinteregger aus rund drei Metern anschoss. Da daraus kein Schaden enstand, musste der Goalie selbst lachen: "Es war ein bisschen knapp und ich hatte nicht mehr viele Möglichkeiten. Da habe ich mir gedacht, ich gehe auf Nummer sicher und schieße ihm auf die Brust. Nein ernsthaft, das war in der Situation ein bisschen haarig."


Vor der Pause wurde Almer mangels Anspielstationen im Mittelfeld tendenziell zu oft ins ÖFB-Spiel eingebunden. Gleich 34 Mal war der Steirer in der ersten Halbzeit am Ball - öfter als jeder andere ÖFB-Kicker. Am Spielende waren es immerhin deren 50 Ballkontakte für den Goalie.

"Wir haben versucht, von hinten rauszuspielen. Bis zu den Innenverteidigern haben die Portugiesen das auch zugelassen. Dadurch haben sie halt sehr viele Bälle zu mir zurückgespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir ein bisschen weniger hinten rausgespielt, mehr lange Bälle probiert. Ich glaube, die Mischung hat ganz gut funktioniert", findet der Schlussmann, der so manchen Abschlag nicht wirklich ideal hinbekam:

"Das passiert halt. Wir haben versucht, die Bälle nicht nur irgendwie wegzudreschen, sondern auf die Seite zu spielen. Dann passiert es eben mal, dass der Ball abreißt oder dort runterfällt, wo er nicht runterfallen solllte."

"Er hat ein Busserl von mir gekriegt"

Die ungewohnte Spielanlage des ÖFB-Teams sah Almer weniger in der Verunsicherung nach der 0:2-Niederlage gegen Ungarn geschuldet, sondern mehr den Qualitäten des Gegners: "Man hat bei der EM gesehen, dass die Spiele knapp ausgehen und jene Mannschaften, die defensiv spielen, meistens für ihre Arbeit belohnt worden sind. Das war die richtige Taktik von uns."

Ohne Almer in Überform wäre es dennoch nicht gut gegangen. Das wussten natürlich auch seine Kollegen.

"Er hatte schon in der Quali gute Partien und hat uns immer wieder die Null beziehungsweise den Sieg gehalten. Diesmal war er wieder einmal überragend", gratulierte Stefan Ilsanker, der zudem in der Kabine ein besonderes Geschenk an den Tormann verteilte:

"Er hat ein Busserl von mir gekriegt."


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