Ungarns Teamchef Bernd Storck versteht es vor dem EM-Auftaktspiel exzellent, Österreich die Favoritenrolle zuzuschieben.
„Wenn man sieht, wer da alles im Kader steht – Meister aus diversen Ligen – dann sollte die Rollenverteilung klar sein. Marcel Koller hat tolle Arbeit geleistet. Wir wissen, was auf uns zukommt", betont der Deutsche.
Für Ungarn sei dieses Spiel eine nationale Angelegenheit: "Für uns ist es ein historisches Spiel, nach so langer Zeit wieder einmal bei einem Turnier dabei zu sein."
"Mein Team wird Österreich Paroli bieten"
Wenn am Dienstag um 18 Uhr der slowakische Schiedsrichter Richard Havrilla das Spiel Österreich gegen Ungarn anpfeift, dann kreuzen sich die Wege der beiden Nationalteams zum bereits 136. Mal. Ein traditionsreiches Duell, das Ungarn-Trainer Bernd Storck in seiner Wichtigkeit hervorhebt, aber: „So wichtig wie Real gegen Barca?“ Die Antwort liegt bereits in der gestellen Frage. Es geht halt nur wenig über El Clasico.
Die Bilanz gegen Ungarn ist für Österreich durchaus verbesserungswürdig. 40 Siegen stehen gleich 66 Niederlagen gegenüber. Sieg Nummer 41 lässt für Rot-Weiß-Rot bereits 20 Jahre auf sich warten.
Was dieses Mal für die Magyaren spricht: „Wir sind bekannt dafür, aus einer starken Defensive heraus, offensiv Glanzpunkte zu setzen. Mein Team wird Österreich Paroli bieten. Und natürlich: Wir wollen das Spiel gewinnen“, so der 53-Jährige.
"Für uns, für unsere Fans und für ganz Ungarn"
Sorgenfalten bereitet Storck der Ausfall von Gergö Lovrencsics. Der 27-jährige Flügelspieler von Lech Posen verletzte sich im Training bei einem Zusammenprall am Knie. Jetzt steht sogar das Turnierende im Raum. Die Auswirkung für das Österreich-Spiel: Für Lovrencsics rückt Krisztian Nemeth in die Startelf.
Zuversichtlich ist Storck bei Tamas Kadar. Der am Knöchel verletzte Linksverteidiger könnte fürs Österreich-Spiel noch fit werden.
Die ungarischen Fans sollen ihr Team zu einer Topleistung anspornen: „Es sind viele auf der Autobahn in Richtung Bordeaux unterwegs. Es wird ein heißes Spiel vor vollem Haus. Unsere Fans haben schon bewiesen, wie lautstark sie sein können. Wir freuen uns auf tolle Unterstützung.“
Auch wenn Storck die Rollen klar verteilt sieht, Ungarn kann selbstbewusst auftreten. „Wir haben einiges dafür getan, um hier zu sein. Es ist eine einmalige Sache in der Karriere meiner Spieler. Wir werden jede einzelne Minute genießen. Für uns, für unsere Fans und für ganz Ungarn.
Claus Schlamadinger
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