Mit zwei starken Auftritten gegen Chelsea sorgt Paris St. Germain für ein großes Ausrufezeichen im Kampf um den Champions-League-Titel.
"Die Stimmung ist toll, aber wir sind noch mit beiden Beinen auf den Boden. Unser großes Ziel ist noch nicht erreicht, dafür wir müssen wir weiter hart arbeiten", sagt PSG-Verteidiger David Luiz.
Die beiden 2:1-Erfolge gegen die "Blues" lassen auch Siegestorschütze Zlatan Ibrahimovic hoffen, im Spätherbst seiner Karriere endlich die Königsklasse zu gewinnen.
Der Schwede hat einen persönlichen Fluch gebrochen und zum ersten Mal in einem Playoff-Rückspiel der CL getroffen - eine direkte Antwort an seine Kritiker. Denn vor dem Spiel hatte ihn unter anderem die renommierte Sportzeitung "L'Equipe" kritisiert, in entscheidenden Spielen kein Faktor zu sein.
Ein gutes Omen
Doch nicht nur Ibras Gefährlichkeit vor dem gegnerischen Tor macht PSG zum ernsthaften Anwärter auf den Triumph in der Königsklasse. Mehrere Aspekte sprechen dafür.
Da wäre zunächst einmal eine besondere Statistik: Bisher hat jedes Team, das Chelsea in der K.o.-Phase auswärts besiegte, später auch das CL-Finale erreicht. 2006 war dies bei Barca der Fall, 2010 bei Inter, 2011 bei ManUnited und 2014 bei Atletico. Zwei der vier Teams gewannen das Endspiel auch.
Diese Kadertiefe kann sich sehen lassen
Zudem verfügt PSG dank der Finanz-Spritzen aus Katar über einen sowohl qualitativ als auch quantitativ ausgezeichnet besetzten Kader. Angel di Maria war neben Zlatan Ibrahimovic im Rückspiel gegen Chelsea wohl der beste Mann am Platz. Nach einem Seuchenjahr bei Manchester United hat der Argentinier in Paris zu seiner Form zurückgefunden. Dort zeigt er in dieser Saison, was ihn einst bei Real auszeichnete.
Mit Marco Verrati, Blaise Matuidi, Thiago Motta oder Lucas kann der Hauptstadtklub auf weitere Spieler bauen, die mit individueller Klasse beeindrucken. Laurent Blanc hat aus diesen Offensiv-Künstlern eine Einheit geformt, die auch spielerisch überzeugt. Funktioniert einer der genannten Akteure nicht, kann der Coach mit Stars wie Edinson Cavani oder Javier Pastore jederzeit von der Bank aus für neue Impulse sorgen.
Dahinter bildet die rein brasilianisch besetzte Abwehr aus Maxwell, David Luiz, Thiago Silva und Riesen-Talent Marquinhos ein Bollwerk, das nur schwer zu bezwingen ist.
Kein Druck in der Liga
Zum größten Vorteil im CL-Rennen könnten jedoch die langen Ruhezeiten werden. Dank der 23 Punkte Vorsprung in der Ligue 1 kann sich PSG zur Gänze auf die Champions League fokussieren. Blanc könnte es sich sogar leisten, seine Superstars nur noch in der Königklasse einzusetzen. Auch das würde nichts mehr am Triumph in der Meisterschaft ändern.
Es spricht also einiges dafür, dass Ibrahimovic nach erfolglosen Versuchen mit Ajax, Juve, Inter, Barca und Milan am Ende doch noch den ganz großen Triumph erreichen könnte. Und das mit jenem Verein, mit dem man ihm es wohl am wenigsten zugetraut hätte.