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Was Salzburg für das Rückspiel Hoffnung macht

Nach Remis weiß Salzburg, was in Rijeka passieren muss:

Was Salzburg für das Rückspiel Hoffnung macht Foto: © GEPA

Gemische Gefühle herrschten beim FC Red Bull Salzburg nach dem 1:1 im Hinspiel der 3. CL-Quali-Runde zu Hause gegen HNK Rijeka.

"Grundsätzlich ist es so, dass wir uns ein anderes Ergebnis gewünscht hätten. Aber letztendlich geht das 1:1 in Ordnung. In der ersten Hälfte haben wir fünf Prozent in allen Bereichen vermissen lassen", sagte Trainer Marco Rose nach dem Remis.

Kapitän und Tormann Alexander Walke weiß: "Ab Minute 46 haben wir es besser gemacht, darauf kann man aufbauen."

Zwei Hälften, zwei Gesichter

Vor der Pause Schatten, nach der Pause Licht - unterschiedlicher hätten sich die Spielhälften am Mittwochabend vor 12.714 Zuschauern in Wals-Siezenheim nicht gestalten können.

"In der ersten Hälfte haben wir uns zu wenig bewegt und auch im Spielaufbau vielleicht zu viel Angst gehabt", meinte Stefan Lainer. Der kroatische Meister und Cupsieger nutzte das zum einen aus und hielt Salzburg zum anderen in Schach.

Rose war vom Gegner nicht überrascht: "Wir haben den Gegner so erwartet, wie er gespielt hat. Wenn sie etwas adaptiert haben, dann, dass sie im Umschaltspiel zielstrebiger waren und mehr die Tiefe gesucht haben."

Was Salzburg falsch gemacht hat

Nicht die Stärke der Kroaten, sondern die Schwäche der Gastgeber wurde hervorgestrichen.

"Wir haben viel zu viele einfache Bälle verloren, hatten nicht die nötige Ruhe, haben die Bälle nach vorne geschlagen. Das ist nicht unser Ding, weil wir ja auch nicht die größten Spieler haben", analysierte Walke die ersten 45 Minuten seiner Mannschaft und jene des Gegners.

"Sie sind in allen Belangen sehr gut, wenn man sie spielen lässt. Das dürfen wir nicht machen. Sie haben Klasse, gute Spieler in ihren Reihen, ein gutes Mannschaftsgefüge und können schnell umschalten. Wenn wir in Rijeka so spielen wie in der ersten Hälfte, wird es schwierig."

Berisha über Rose: "Ein richtiger Deutscher"

Glücklicherweise gibt es in jedem Fußballspiel eine zweite Hälfte und auch eine Pause.

In dieser weckte Salzburgs Neo-Trainer seine Spieler auf. "Er hat gesagt, dass das Spiel schon angefangen hat. Er ist schon laut geworden, das ist schon gut so", zeigte sich Valon Berisha mit der Ansprache zufrieden und fügte mit einem Lächeln hinzu: "Er ist ein richtiger Deutscher."

Rose trocken: "Das Plus von diesen fünf Prozent und ein paar kleine Anpassungen haben dazu geführt, dass wir in der zweiten Hälfte besser gespielt haben."

Salzburg kam von Beginn weg besser ins Pressing und schnell zum Ausgleich, dank der besten Aktion von Reinhold Yabo im RBS-Trikot. Nach seinem Antritt bediente der Deutsche Hee-Chan Hwang mit einem gut getimten Pass. Allgemein war Salzburg einfach viel gefährlicher als zuvor.

Walke: "Nach der Pause haben wir durch die Mitte und über die Außen kombiniert. Da war es besser.“

Dabbur bekommt Rat von Walke

Nur Munas Dabbur agierte unglücklich und muss weiterhin auf seinen ersten Saisontreffer warten, vergab dabei eine Top-Chance auf das 2:1. Walkes Tipp für das nächste Mal: "Birne ausmachen und schießen."

Auch Lainer ist dafür, weniger nachzudenken, sondern einfach mehr Mut zu haben.

„Wenn wir mutig nach vorne spielen, das haben wir vergangene Saison auch gesehen, dann kochen die Gegner alle nur mit Wasser. Jetzt brauchen wir uns überhaupt nichts mehr scheißen und können voll angreifen", so der Salzburger, der sein Startelf-Debüt in dieser Saison gab.

„Es muss in den Kopf reingehen, dass wir uns nichts scheißen dürfen. Wir müssen nach vorne spielen, ins Pressing kommen, dann werden sie auch zu Hause Schmerzen bekommen", hat der Rechtsverteidiger schon das Rezept für das Rückspiel am kommenden Mittwoch in Rijeka parat.

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Lainer appelliert an die Männlichkeit

Dort werden die kroatischen Fans für ordentlich Stimmung sorgen, 2000 in Salzburg gaben einen Vorgeschmack.

Lainer freut sich schon. "Mir ist egal, ob sie für oder gegen mich schreien. Das ist geil am Fußball. Es können 6000 'Narrische' gegen mich schreien. Wir müssen einfach zeigen, dass wir richtige Männer sind und dagegen halten."

Walke sieht es ähnlich: "Da wird es fackeln und brennen. Wir müssen vor dem Spiel alles besprechen, denn am Platz werden wir uns nicht mehr unterhalten können."

Der Deutsche fordert: "Wir müssen so spielen, wie wir das in zweiten Hälfte getan haben. Wenn wir das schaffen, sind die Chancen da. Wir haben auch eine gewisse Qualität und werden uns nicht verstecken."

Wiederholt sich Geschichte?

Die zweite Hälfte machte Salzburg also Hoffnung.

„Es ist nicht das beste Ergebnis, aber wir haben eine gute Schnelligkeit und können kontern und werden auswärts auch unsere Stärken finden. Sie müssen das Spiel machen, mal schauen, wie das ihnen liegt. Heute haben sie das Spiel eher zerstören müssen", schildert Lainer, der dem Ergebnis auch etwas Positives abgewinnen kann.

„Die Chancen stehen jetzt 48:52, aber vielleicht tut uns die Underdog-Rolle auch gut.“

Und vielleicht wiederholt sich ja auch die Geschichte: Denn wenn Salzburg als Meister in der CL-Quali zuerst zu Hause 1:1 gespielt hat, dann ist man auch aufgestiegen.

Zwei Mal war das der Fall: 2009 gegen Bohemians Dublin und Dinamo Zagreb - den kroatischen Meister.

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