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"Da reißt man sich den Arsch auf..."

Gutes Resultat ja, aber Salzburg zeigt sich nach 1:1 in Zagreb auch selbstkritisch:

Red Bull Salzburg kann mit dem 1:1 im Champions-League-Playoff-Hinspiel bei Dinamo Zagreb gut leben.

„Besser wäre ein 1:0 gewesen, aber ein 1:1 ist auch ein gutes Ergebnis. Wir haben ein Tor erzielt, das wollten wir“, so Kapitän Jonatan Soriano, der wegen muskulären Problemen ausgewechselt werden musste.

Doch die Salzburger zeigen sich nach dem Spiel auch selbstkritisch. Goalie Walke: „Das Resultat geht in Ordnung. Allerdings ist es ärgerlich, dass wir ein Tor durch einen Elfmeter bekommen haben."

Negatives wurde angesprochen

Der Routinier nahm "Übeltäter" Bernardo in Schutz, nannte dabei die fehlende Erfahrung: „Ich glaube, man braucht da nicht so hingehen, weil der Gegenspieler ja eher auch weg vom Tor läuft.“

Ähnlich sah es Martin Hinteregger.

„Da reißt man sich 90 Minuten den Arsch auf, dass man hinten die Null hält – eine blöde Aktion und alles ist über den Haufen geworfen. Das ist extrem ärgerlich, aber wir sind ein Team. Es war sicher nicht clever zu rutschen, aber das weiß er selbst am besten, dass er da mitlaufen muss, dann rennt der Gegner zur Eckfahne raus. Er war sich beim Tackling sicher, aber Rog ist auch schnell.“

Der anschließende Ausgleich sorgte trotz anständiger Leistung für einen schalen Beigeschmack.

General Manager Jochen Sauer: „Es ist natürlich ärgerlich, dass wir noch das 1:1 bekommen, obwohl auch klar war, dass Zagreb nach dem 0:1 noch einmal Druck machen würde. Aber wir haben eigentlich nicht viel zugelassen, waren dann aber eben einmal zu spät dran.“

Umstellung hat gefruchtet

Nicht nur mit dem Ausgleich haderten die Salzburger in Zagreb.

„Wir haben es in den ersten 20 Minuten nicht geschafft, ihre offensiv außergewöhnlichen Spieler unter Druck zu setzen. Wenn sie Zeit haben, zeigen sie ihre Qualität und haben uns unter Druck gesetzt. Aber mit der Zeit haben wir das besser gemacht“, erklärte Valentino Lazaro.

Hinteregger („Den einen Kopfball muss ich reinmachen, das ärgert mich extrem") unterstützte den Torschützen zum 1:0: „Der Trainer hat gesehen, dass wir vor der Pause den Gegner viel zu einfach ausspielen haben lassen. Das haben wir dann umgestellt. Wir haben offensiver und energischer nach vorne attackiert. Das hat gefruchtet. Sie haben eine starke Offensive, aber sie sind hinten auch anfällig. Da hatten wir dann auch Chancen. So können wir sie packen.“ 

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Salzburg lieferte am Dienstagabend vor 12.000 Zuschauern im Stadion Maksimir keineswegs nur Gründe für Kritik. Nicht nur das Ergebnis macht Hoffnung für das „Finale dahoam“.

Lob für die Defensiv-Arbeit

Denn die Gäste hatten die gefährliche Offensive der Hausherren weitestgehend gut im Griff.

„Die Jungs haben das vor mir eigentlich sehr gut gemacht. Ich hatte jetzt nicht so viel zu tun. Alles zu verhindern, das ist gegen so eine Mannschaft auch nicht einfach“, lobte etwa Walke seine Defensive.

Deren Abwehrchef Hinteregger dankte und hob vor allem das Verhalten im Strafraum hervor: „In der Box haben wir kaum eine gute Chance zugelassen, das war defensiv im Großen und Ganzen sehr gut.“

Und auch Trainer Oscar Garcia hatte besondere Worte parat: „Es war nicht einfach gegen diesen Gegner. Aber wir haben heute gut gespielt und ich bin stolz auf die Leistung meiner Mannschaft.“

Doch fast im gleichen Atemzug warnte der Katalane – wie üblich – auch: „Das Auswärtstor ist gut, aber es wartet noch ein sehr schweres Spiel auf uns in Salzburg. Es ist noch alles offen.“

Der Spanier äußerte sich nach der Partie auch zu seiner Startelf-Rochade. Wanderson durfte erstmals von Beginn an ran, Munas Dabbur musste auf die Bank. „Wir haben gewusst, dass wir in der zweiten Hälfte mehr Räume bekommen werden, deswegen habe ich mich für diese Aufstellung mit schnellen Spielern wie Lazaro und Wanderson entschieden", so der 43-Jährige, der nach vier Siegen erstmals mit Salzburg international nicht gewann.

Mannschaft zeigt sich fokussiert und hofft auf Fans

Die Mannschaft zeigte sich nach dem 1:1 fokussiert, schart praktisch schon in den Startlöchern für das Rückspiel. Soriano, der nach einer Stunde wegen wiederkehrender Muskelprobleme nnicht mehr konnte, schickte voraus: „Wir haben eine gute Ausgangsposition, aber wir müssen in Salzburg mit der gleichen Intensität und unserer Philosophie spielen. So können wir es schaffen.“

Walke: „Der Aufstieg ist machbar, aber da haben wir noch einen großen Schritt vor uns.“

Dieser soll kommenden Mittwoch erfolgen, wenn Salzburg beim neunten Anlauf erstmals in einem CL-Playoff-Rückspiel Heimrecht hat. Bis Dienstag waren für die Partie 9000 Tickets abgesetzt worden. Konrad Laimer hofft auf viele weitere: „Es wäre richtig geil, wenn so viele Fans wie möglich kommen würden. Das motiviert uns noch mehr, würde noch mehr Spannung reinbringen. Wir würden uns richtig freuen.“

Und mit möglichst vielen Fans im Rücken soll nicht nur die gute Leistung von Zagreb in Salzburg bestätigt werden, sondern auch der große Traum der CL-Gruppenphase endlich wahr werden.




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