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Bayern hadern nach Champions-League-Out

Die Münchner trauern den vergebenen Chancen nach und ärgern sich über das Gegentor.

Bayern hadern nach Champions-League-Out

Ein 2:1-Heimsieg im Rückspiel gegen Atletico Madrid reichte Bayern München am Dienstag nicht zum Einzug in das Champions-League-Finale.

Die Enttäuschung, nach einem starken Auftritt an der Auswärtstorregel gescheitert zu sein, war riesig.

"Ein Geschenk, ein Tor. Das war genug heute. Schade, dass wir das Tor bekommen haben. Ich denke, wir hätten es schaffen können. Das tut weh, denn wir waren die bessere Mannschaft und wir stehen nicht im Finale", kommentierte Robert Lewandowski.

"Atletico spielt keinen großen Fußball"

Der Pole, der mit seinem Tor zum 2:1 in der 74. Minute die Hoffnung auf Mailand bis in die Schlusssekunden aufrecht erhielt, konnte der Taktik des Gegners wenig abgewinnen.

"Atletico spielt keinen großen Fußball. Sie spielen eine gute Defensive und versuchen, einen Konter zu machen. Wir haben es versucht und gekämpft, aber es war heute zu wenig."

Mit sechs Treffern im Champions-League-Halbfinale liegt Lewandowski in dieser Statistik nur hinter Cristiano Ronaldo, der zehn Tore in der Vorschlussrunde erzielt hat.

Auch wenn die Madrilenen durch Fernando Torres in der Schlussphase selbst einen Elfmeter vergaben, gab es für die Bayern genügend Gründe, mit dem Schicksal zu hadern.

"Das kann man besser verteidigen"

Zumal es Thomas Müller mit einem Elfer am Fuß gehabt hätte, noch vor der Pause auf 2:0 zu erhöhen. Und vor allem, weil dem schlussendlich entscheidenden Gegentor durch Antoine Griezmann ein grober Abwehrfehler vorausgegangen war.

Jerome Boateng leitete die Situation mit einem Fehlpass ein: "Der Ball wurde abgefangen. Ich habe versucht, nach vorne zu gehen und ein Foul zu spielen. Alonso ging auch nach vorne, einer von uns hätte aber bleiben müssen. Dann spielten sie es gut, David berührte den Ball auch noch unglücklich. Auf so einem Niveau darf man solche Fehler nicht machen."

Der Verteidiger fühlt sich mitschuldig, merkte aber an: "Bei mir fängt es an, mit dem Pass nach vorne. Aber das heißt nicht, dass man deswegen ein Gegentor bekommen muss, das kann man besser verteidigen."


"Den Gegner erdrückt"

Boateng sprach wie seine Teamkollegen auch die ausgelassenen Möglichkeiten an. "Wir haben in der ersten Hälfte ein super Spiel gemacht, hatten so viele Torchancen und haben den Gegner erdrückt. In der zweiten Halbzeit haben wir leider ein, zwei Minuten nicht aufgepasst."

"Wir haben gekämpft, wir haben wirklich alles rausgehauen. So ist leider der Fußball. Wir müssen uns am Ende vorwerfen, die Chancen nicht genützt zu haben. In Madrid war es am Ende des Tages zu wenig, aber heute hatten wir es selber in der Hand."

Müller war ob seines von Jan Oblak abgewehrten Elfmeters verständlicher Weise geknickt: "Ich wollte mich dem Druck stellen, man braucht nicht mit Angst hingehen. Ich bin schon sehr enttäuscht, dass ich ihn nicht verwandelt habe."

Der Routinier hat von seinen ersten acht Strafstößen in der Königsliga sieben getroffen, seine letzten beiden aber nicht verwandelt.

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"Alle haben alles versucht"

So sehr man in München der vertanen Möglichkeit nachtrauerte, so sehr war man auch stolz auf die eigene Leistung. Mehr als 70 Prozent der Zeit waren die Hausherren in Ballbesitz, auch wenn die Überlegenheit nach dem 2:1 nachließ und nur noch zwei Schüsse auf das Tor fabriziert wurden.

Atleticos bewerbsübergreifende Torsperre konnte durch Xabi Alonso nach 632 Minuten beendet werden.

"Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Alle haben alles versucht. Es ist bitter, dass man mit so einem Spiel ausscheidet. Schade, dass wir uns und den Trainer nicht belohnt haben für die letzten drei Jahre", resümierte Kapitän Philipp Lahm und sprach die Tatsache an, dass die Mannschaft unter Pep Guardiola jeweils im Halbfinale scheiterte.

Oblak und Griezmann Matchwinner

Während der Abend für die Hausherren tragische Helden hervorbrachte, konnten die Spanier echte Helden bejubeln. Mit Torhüter Jan Oblak und Goalgetter Antoine Griezmann waren die zwei Matchwinner leicht auszumachen.

Der Slowene stand unter Dauerbeschuss (33 Schüsse, davon elf auf das Tor), der 23-Jährige konnte sich nicht nur beim Elfer auszeichnen.

Griezmann festigte seinen Status unter den absoluten Superstars im Weltfußball. Mit neun Treffern ist er bereits Atleticos bester Torschütze in der Champions-League-Geschichte.

Der Franzose erkannte allerdings die Überlegenheit der Bayern an: "Sie waren besser, aber wir haben das wichtige Auswärtstor erzielt. Wir müssen am Boden bleiben. Zuerst denken wir einmal an die Liga, dann an das Finale."

So ganz dürfte das nicht stimmen: Vor dem Fokus auf den Endspurt in La Liga steht für Atletico wohl das zweite Halbfinal-Rückspiel zwischen Real und Manchester City am Mittwoch im Blickpunkt.



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