Die Wiener Austria kommt zum Auftakt der 28. Bundesliga-Runde zuhause gegen den Wolfsberger AC nicht über ein torloses Remis hinaus.
Die Gastgeber haben zwar etwas mehr vom Spiel und auch ein leichtes Chancen-Plus, WAC-Goalie Alexander Kofler pariert jedoch mehrmals glänzend gegen Lucas Venuto bzw. David De Paula.
Bei den Kärntnern, die nun schon seit sieben Spielen in Folge ungeschlagen sind, sorgt vor allem Peter Tschernegg für Gefahr. ÖFB-Teamkeeper Robert Almer ist jedoch auf dem Posten.
WAC muss drei Verteidiger vorgeben
Der Rückstand auf das Spitzenduo Salzburg und Rapid beträgt bei einem Spiel mehr damit vorerst vier bzw. drei Punkte.
| Austria | WAC |
---|---|---|
Ballbesitz | 64,4% | 35,6% |
Zweikämpfe | 56,62% | 43,48% |
Torschüsse | 21 | 13 |
Torschüsse außerhalb Strafraum | 7 | 8 |
Torschüsse innerhalb Strafraum | 14 | 5 |
Kopfballchancen | 1 | 1 |
Eckbälle | 8 | 8 |
Flanken | 20 | 10 |
Abseits | 2 | 4 |
Fouls | 15 | 17 |
Der WAC musste mit dem gesperrten Joachim Standfest zwar bereits einen dritten Verteidiger vorgeben. Das Bollwerk hielt aber auch gegen die Austria. Die Kärntner sind bereits sieben Spiele ungeschlagen und haben dabei nur zwei Gegentore kassiert - und diese jeweils aus Elfmetern. Der Vorsprung des Tabellensiebenten auf Schlusslicht Grödig betrug vorerst sieben Punkte.
Austria ohne Ideen
Der Austria fehlten lange Zeit Dynamik und zündende Ideen, um den WAC ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Marko Kvasina vertrat im Sturm den gesperrten Larry Kayode und den erkrankten Kevin Friesenbichler.
Der Youngster wurde aber nur mit einem harmlosen Roller im Nachsetzen bei Wolfsberg-Keeper Alexander Kofler vorstellig (26.).
Die Kärntner versteckten sich vor 7.011 Zuschauern in der Anfangsphase nicht. Zwingende Torchancen waren vor der Pause aber auf beiden Seiten Mangelware. Bei einem Versuch von Marco Meilinger musste sich Kofler strecken (33.), ein weiterer von Alexander Gorgon strich knapp am Tor vorbei (41.).
Almer souverän
Auf der Gegenseite faustete Robert Almer einen Tschernegg-Schuss diesmal sicher zur Seite (37.). Bei seinem Comeback nach mehr als vier Monaten Verletzungspause vergangene Woche gegen Sturm Graz (1:1) hatte der ÖFB-Teamkeeper unglücklicher agiert.
Nach Seitenwechsel ließ er sich am kurzen Eck beinahe von Tschernegg überraschen, griff aber noch rechtzeitig zu (53.).
Im Finish Austria mit mehr Chancen
Erst in der Schlussphase erarbeitete sich die Austria ein klares Chancenplus. Bei Schüssen von Lucas Venuto (62.) und Christoph Martschinko (63.) bekundete Kofler Mühe. Die Abpraller fanden allerdings keine Abnehmer.
Ein Kopfball von Roi Kehat ging daneben (74.), ein Schuss des ebenfalls eingewechselten David De Paula aus aussichtsreicher Position drüber (77.).
Starke Pfeifenberger-Bilanz
Die Austria ist zwar bereits vier Runden ungeschlagen, musste sich aber nach dem 1:1 in Graz erneut mit einem Remis begnügen. In vier Heimspielen im Frühjahr gelang nur ein Sieg gegen Ried (3:1).
Erst zum zweiten Mal in dieser Saison kassierte die Austria zu Hause keinen Gegentreffer. Wirklich freuen konnte sich darüber in Wien-Favoriten aber niemand.
Der WAC rang nach dem 1:1 in Unterzahl gegen Salzburg einem weiteren Spitzenteam ein Unentschieden ab. Nach Salzburg (27) haben die Wolfsberger (29) die zweitwenigsten Gegentore der Liga kassiert.
In zwölf Spielen unter Trainer Heimo Pfeifenberger stehen bei fünf Siegen und fünf Remis erst zwei Niederlagen zu Buche.
Stimmen zum Spiel
Thorsten Fink (Austria-Trainer):
"Ich bin mit der Leistung sehr zufrieden vom Kämpferischen und der Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben. Es haben nur die Tore gefehlt. Wir haben alles rausgehauen, aber den Ball nicht über die Linie gebracht. Das ist das Wichtigste im Spiel. Man kann uns nicht vorwerfen, dass wir nicht zwingend waren. Wir hatten immerhin 20 Torschüsse."
Robert Almer (Austria-Torhüter):
"Wir haben alles probiert, gekämpft und auch Chancen gehabt. Aber ich denke, das Ergebnis geht in Ordnung - auch wenn wir gerne drei Punkte mitgenommen hätten. Es ist nach vorne hin noch immer alles möglich, aber unser Ziel ist Platz drei."
Heimo Pfeifenberger (WAC-Trainer):
"Letztendlich muss man mit dem Punkt sehr zufrieden sein. Die Austria hatte in der Phase von Beginn der zweiten Hälfte bis zur 65. Minute Druck aufgebaut. Diese Phase haben wir überstanden. Wir haben auch Konterchancen vorgefunden, aber sie nicht richtig fertiggespielt. Wir haben jetzt sieben Spiele nicht verloren, das ist sehr gut. Wir haben eine gute Basis gelegt, aber für mich haben wir immer noch acht Endspiele."