Der WAC schrammt knapp am ersten Auswärtssieg seit dem 4. Oktober 2014 vorbei.
Die Pfeifenberger-Elf geht durch Manuel Seidls erstem Saisontreffer in Minute 21 in Führung. Er trifft nach Zuspiel von Wernitznig zunächst nur die Stange, von dort springt der Ball aber Goalie Kuster an den Rücken uns ins Tor.
In Minute 87. kommt Joker Bürger nach leichter Berührung von Rnic im Strafraum zu Fall. Der Gefoulte selbst verwertet zum 1:1.
Mattersburg liegt auf Rang sechs (31), der WAC ist weiter Letzter (24).
Ausgerechnet nach einem Treffer des Ex-Mattersburgers Manuel Seidl (9.) hatten die Wolfsberger lange Zeit mit dem ersten Auswärtssieg seit dem 4. Oktober 2014 (2:0 bei der Wiener Austria) spekulieren dürfen. Der Ausgleich der Burgenländer war aber absolut verdient.
Der WAC zog damit nach Punkten mit dem Vorletzten Grödig gleich, der in einem der beiden Sonntagsspiele der 24. Runde bei Rekordmeister Rapid gastiert. Verliert Grödig da, fällt der Club auf den zehnten Rang zurück. Es wäre das erste Mal seit der 19. Runde (Ried), dass der WAC nach einer vollen Runde nicht an letzter Stelle steht.
Die Mattersburger hielten den Sieben-Punkte-Abstand auf das Tabellenende und bauten ihre ungeschlagene Serie auf sechs Partien aus. Im eigenen Stadion warten Patrick Farkas und Co jetzt aber schon seit sechs Partien auf einen vollen Erfolg.
Glückliche Führung
Die Burgenländer hatten die erste gefährliche Aktion im Spiel, WAC-Tormann Alexander Kofler war bei einem Jano-Freistoß knapp außerhalb des Strafraums auf dem Posten (6.). Die Wolfsberger machten ihre Sache im Abschluss besser.
Nach schönem Konter über mehrere Stationen schoss Seidl an die Stange und der Ball sprang glücklich vom Rücken von Mattersburg-Goalie Markus Kuster ins eigene Tor (9.).
Zu unpräzise
Das sollte die einzige Topchance der Gäste in der ersten Hälfte bleiben. Die Mattersburger hatten in einer flotten Partie mehr vom Spiel, die letzten Pässe waren aber zu unpräzise.
Ein Templ-Abschluss ging am Tor vorbei, Markus Pink kam am langen Eck nicht mehr an den Ball (22.). Zudem schoss Pink vom Elfer in die Wolken (40.).
Mattersburg | WAC | |
---|---|---|
Ballbesitz | 63,9% | 36,1% |
Zweikämpfe | 59,26% | 40,74% |
Eckbälle | 5 | 2 |
Torschüsse | 14 | 9 |
Torschüsse außerhalb Strafraum | 7 | 4 |
Torschüsse innerhalb Strafraum | 7 | 5 |
Kopfballchancen | 3 | 0 |
Abseits | 1 | 1 |
Fouls | 13 | 20 |
Nach dem Seitenwechsel deutete der zuletzt beim 2:0-Sieg des WAC gegen Grödig im Doppelpack erfolgreich gewesene Issiaka Ouedraogo (53.) mit einem Fallrückzieher erstmals seine Gefährlichkeit an.
WAC schaltet Gang zurück
Danach war von den Wolfsbergern in der Offensive nicht mehr viel zu sehen. Die Pfeifenberger-Truppe beschränkte sich vor allem darauf, den Vorsprung zu verwalten.
Die Burgenländer, die zur Pause Michael Perlak mit einer Oberschenkelverletzung verloren, drückten auf den Ausgleich, der blieb ihnen aber lange Zeit verwehrt, auch weil Pink einen Kopfball neben das Tor setzte (68.).
Da Marc Andre Schmerböck im Konter die einzige Möglichkeit auf die endgültige Entscheidung ausließ (79.), blieb es bis zum Schluss spannend.
Der Joker sticht
Und die Burgenländer wurden für ihre Offensivbemühungen auch wirklich noch belohnt.
"Joker" Bürger ging nach einem Eckball und Zweikampf mit Nemanja Rnic leicht zu Boden, Schiedsrichter Christopher Jäger entschied trotzdem auf Elfmeter. Bürger selbst verwandelte souverän (87.).
Kofler war machtlos, unmittelbar zuvor hatte er noch einen Mahrer-Kopfball mit einer Glanzparade an die Latte abgewehrt. Für den WAC war es erst der dritte Auswärtspunkt diese Saison nach jenen in Ried (0:0) und Salzburg (1:1).
STIMMEN ZUM SPIEL:
Ivica Vastic (Mattersburg-Trainer): "Wir haben damit gerechnet, dass es eine schwierige Partie wird. Wir mussten viel Geduld aufbringen, weil der WAC auf Konter gespielt und hinten dicht gemacht hat. Meine Mannschaft hat hohen Aufwand betrieben, Gott sei Dank ist sie am Schluss mit dem Elfmeter belohnt worden. Es war eine unklare Situation, aber man kann den Elfmeter geben. Die Mannschaft hat Moral gezeigt, viele Chancen herausgespielt. Beide Mannschaften haben viel Engagement bewiesen, deshalb ist die Punkteteilung für mich gerecht."
Heimo Pfeifenberger (WAC-Trainer): "Wir sind gut in die Partie gestartet. Mich hat es sehr gefreut, dass Seidl ein Tor geschossen hat, weil er sich sehr gut zurückgekämpft und im Training gezeigt hat, dass er das Zeug hat für die Startaufstellung. In der ersten Hälfte waren wir besser, offensiv und defensiv. In der zweiten Hälfte hat Mattersburg sehr viel Druck gemacht, wir haben unsere Angriffe leider nicht mehr so konsequent fertiggespielt wie in der ersten Hälfte. Der Elfmeter war nicht gerecht, ich habe auch im Fernsehen kein Vergehen gesehen. Alles in allem war es ein gerechtes Unentschieden."