plus-video

"Am Schluss siegt die Gerechtigkeit“

Aufgebracht aber stolz. Viel Gesprächsstoff nach SVM-Remis bei der Austria.

„Wir haben heute gegen 14 Mann gespielt – und das zu zehnt“, schrie ein sichtlich aufgebachter Mattersburg-Mitarbeiter nach dem 2:2 bei der Wiener Austria in der Mixed-Zone am Weg in die Kabine.

Es war seine Art, den späten Punktegewinn, der durch einen Treffer von Thorsten Mahrer in der 89. Minute zustande kam, zu feiern.

Und es war große Genugtuung dabei, denn die Burgenländer mussten sich in Hälfte eins wie in einem falschen Film vorgekommen sein.

„Wir sind gut ins Spiel gekommen, waren kompakt, haben nicht viel zugelassen und sind verdient in Führung gegangen. Dann machen wir ein zweites Tor – welches meiner Meinung nach auch regulär war. Doch der Schiedsrichter hat die Partie mit merkwürdigen Entscheidungen in eine andere Richtung geleitet“, schimpfte der sonst so bedachte Ivica Vastic.

„Am Schluss siegt die Gerechtigkeit“

Nedeljko Malic, der kurz vor der Pause mit Gelb-Rot vom Platz flog, meinte bei LAOLA1 sogar: „Wenn man sich die ganze Situation anschaut, muss man über den Punkt froh sein, aber im Nachhinein kann man auch von einem Punkteverlust reden. Was in der ersten Hälfte passiert ist, war alles andere als regulär bzw. akzeptabel für uns. Da waren Situationen, die das Spiel entscheiden hätten können bzw. verändert haben. Doch am Schluss siegt die Gerechtigkeit.“

Was der SVM-Verteidiger genau meint? Hier die strittigen Entscheidungen des Schiedsrichter-Gespanns rund um Dominik Ouschan, der übrigens für kein Statement zur Verfügung stand:

  • Rotwürdiges Martschinko-Foul, 7. Minute:
Gleich in der Anfangsphase kam es zu einem schweren Foul von Austrias Christoph Martschinko, der seinen Gegenspieler Thorsten Röcher mit dem Fuß und mit voller Wucht im Gesicht traf und niederstreckte. Zur Verwunderung der SVM-Bank gab es nur Gelb für den Sünder. Der erwies sich nach Spielschluss wenigstens als fairer Sportsmann. „Ich hatte Glück, dass ich nur Gelb bekommen habe, dieses Foul ist eigentlich Rot. Ich war zu hoch mit dem Fuß oben und habe meinen Gegenspieler getroffen. Ich habe mich einfach verschätzt, weil der Ball aufgesprungen ist“, gestand der Steirer.
  • Falscher Abseitspfiff, 17. Minute:
Unmittelbar nach dem 1:0 durch Markus Pink (16.) bot sich den Gästen nach Ballverlust der Violetten eine weitere Topchance per Konter: Lochpass von Röcher auf Alexander Ibser, der freie Bahn hatte. Doch Linienrichter Matthias Winsauer entschied fälschlicherweise auf Abseits, dabei hob Richard Windbichler dieses auf.

Austria Mattersburg
Ballbesitz 58,7% 41,3%
Zweikämpfe 50,4% 49,6%
Torschüsse 33 11
Torschüsse außerhalb Strafraum 20 3
Torschüsse Innerhalb Strafraum 13 8
Kopfballchancen 3 1
Eckbälle 9 3
Abseits 2 3
Fouls 10 23

  • Nicht gegebenes 2:0, 26. Minute:

Es wäre ein Kandidat für das „Tor des Jahres“ gewesen. Die Austria bekam den Ball nicht aus der Gefahrenzone und Markus Pink versenkte die Kugel sehenswert per Fallrückzieher im Netz. Schiri Ouschan erkannte aber ein gefährliches Spiel des vermeidlichen Torschützen und aberkannte den Treffer. „Was war daran ein gefährliches Spiel? Pink konzentriert sich nur auf den Ball, der Gegner geht mit dem Ellbogen und nicht mit dem Kopf hin… Leider ist der Fußball um ein schönes Tor betrogen worden“, haderte Vastic. Malic: „Über das nicht gegebene Traumtor von Pink will ich gar nicht sprechen, wenn wir da anfangen zu diskutieren, reden wir noch spät in der Nacht.“

  • Elfmeter für Austria, 42. Minute:
Laufduell zwischen Malic und Lary Kayode, der SVM-Verteidiger foult den Austria-Stürmer am Strafraum-Eck. Es gibt sofort Elfmeter. Eine knifflige Entscheidung. „Mir ist gesagt worden, dass es außerhalb war, dieses Gefühl hatte ich auch“, meinte Malic, bevor er die Szene noch einmal in der Wiederholung sah. Danach sagte er: „Es war Foul und sehr ungeschickt von mir, aber es war eindeutig nicht im Strafraum.“

„Zum Schiedsrichter soll ein Spieler eigentlich nichts sagen, deswegen sage ich auch nichts“, meinte Pink angesprochen zur Leistung des Unparteiischen. Der siebenfache Torschütze freute sich vielmehr über die Willensstärke des Aufsteigers.

„Bis zum Ausgleich war es eine richtig gute Partie von uns. Mit einem Mann weniger in diesem Stadion zu bestehen, da kann man nur sagen: Hut ab!“

Und Malic ergänzte: „Das zeigt den großen Charakter der Mannschaft. Es herrscht eine riesige Moral. Wir geben uns auch in Unterzahl nicht auf, geben dann einfach noch mehr Gas. Das zeichnet gute Mannschaften aus.“
Bild 1 von 88
Bild 2 von 88
Bild 3 von 88
Bild 4 von 88
Bild 5 von 88
Bild 6 von 88
Bild 7 von 88
Bild 8 von 88
Bild 9 von 88
Bild 10 von 88
Bild 11 von 88
Bild 12 von 88
Bild 13 von 88
Bild 14 von 88
Bild 15 von 88
Bild 16 von 88
Bild 17 von 88
Bild 18 von 88
Bild 19 von 88
Bild 20 von 88
Bild 21 von 88
Bild 22 von 88
Bild 23 von 88
Bild 24 von 88
Bild 25 von 88
Bild 26 von 88
Bild 27 von 88
Bild 28 von 88
Bild 29 von 88
Bild 30 von 88
Bild 31 von 88
Bild 32 von 88
Bild 33 von 88
Bild 34 von 88
Bild 35 von 88
Bild 36 von 88
Bild 37 von 88
Bild 38 von 88
Bild 39 von 88
Bild 40 von 88
Bild 41 von 88
Bild 42 von 88
Bild 43 von 88
Bild 44 von 88
Bild 45 von 88
Bild 46 von 88
Bild 47 von 88
Bild 48 von 88
Bild 49 von 88
Bild 50 von 88
Bild 51 von 88
Bild 52 von 88
Bild 53 von 88
Bild 54 von 88
Bild 55 von 88
Bild 56 von 88
Bild 57 von 88
Bild 58 von 88
Bild 59 von 88
Bild 60 von 88
Bild 61 von 88
Bild 62 von 88
Bild 63 von 88
Bild 64 von 88
Bild 65 von 88
Bild 66 von 88
Bild 67 von 88
Bild 68 von 88
Bild 69 von 88
Bild 70 von 88
Bild 71 von 88
Bild 72 von 88
Bild 73 von 88
Bild 74 von 88
Bild 75 von 88
Bild 76 von 88
Bild 77 von 88
Bild 78 von 88
Bild 79 von 88
Bild 80 von 88
Bild 81 von 88
Bild 82 von 88
Bild 83 von 88
Bild 84 von 88
Bild 85 von 88
Bild 86 von 88
Bild 87 von 88
Bild 88 von 88

Vastic positiv gestimmt

Der SVM bleibt mit dem 2:2 im Kalenderjahr 2016 ungeschlagen, konnte wie zum Auftakt gegen die SV Ried einen Rückstand in Unterzahl aufholen.

„Da haben wir mit zehn Mann zwei Tore wettgemacht“, erinnerte sich Vastic, der die Burgenländer abschließend auf einem gute Weg sieht:

„Jedes positives Ergebnis, jeder Sieg gibt dir Selbstvertrauen. Was mich positiv stimmt: Die Mannschaft hat sich nicht hängen gelassen, hat nicht aufgegeben. Es war zu sehen, dass wir etwas mitnehmen wollten.“

Martin Wechtl und Harald Prantl

Kommentare