Der SCR Altach gibt zum Auftakt in das Frühjahr ein 2:0 gegen Sturm aus der Hand und kassiert in letzter Sekunde den Ausgleich.
Nach Hands von Klem bringt Harrer die Canadi-Elf per Elfmeter in Führung (4.), Galvao erhöht mit traumhaftem Seitfallzieher auf 2:0 (11.).
Stankovic gelingt noch vor der Pause der Anschlusstreffer (32.), nach Seitenwechsel sorgt Schick in der Nachspielzeit mit einem Schuss ins lange Eck für das 2:2 (93.).
Altach hält bei 26 Punkten, Sturm hat 30 Zähler am Konto.
Die Steirer gehen damit nach drei Erfolgen in Serie wieder einmal nicht als Sieger gegen die Altacher vom Platz. Sie können gerade noch die fünfte Liga-Auswärtsniederlage en suite abwenden.
Coach Franco Foda hatte Anastasios Avlonitis gleich zu seinem Debüt verholfen, der Grieche hatte davon profitiert, dass Lukas Spendlhofer verletzungsbedingt passen musste. James Jeggo saß nur auf der Bank, ihm wurde der 17-jährige Sandi Lovric vorgezogen.
Schiedsrichter-Boss Robert Sedlacek hatte vor dem Frühjahrsauftakt schon "zu viele" Fehler im Herbst beklagt.
Fehlentscheidung leitet Altach-Führung ein
Dass es nun ausgerechnet im ersten Spiel 2016 nach wenigen Augenblicken wieder umstrittene Szenen gab, wird ihm wohl nicht gefallen.
Nach Schreiner-Hereingabe bekam Klem eher unabsichtlich den Ball an die Hand, Schiedsrichter Dieter Muckenhammer entschied auf Elfmeter.
Doppelt bitter für die Grazer: Emanuel Schreiner war zuvor auch noch im Abseits gestanden. Die Chance vom Punkt ließ sich Harrer nicht entgehen, Sturms neuer Kapitän Michael Esser war chancenlos.
Die Altacher nahmen den Schwung mit und legten gleich nach.
Traumtor von Galvao
Nach Harrer-Corner traf der völlig unbedrängte Galvao mit einem Seitfallzieher herrlich ins lange Eck (11.).
Da ein Harrer-Kopfball aus guter Position zu schwach ausfiel (21.), blieben die Grazer im Spiel und sie kamen im zweiten Teil der ersten Hälfte auch besser zur Geltung.
Altach | Sturm | |
---|---|---|
Ballbesitz | 35,6% | 64,4% |
Zweikämpfe | 49,54% | 50,46% |
Eckbälle | 4 | 2 |
Torschüsse | 10 | 11 |
Torschüsse außerhalb Strafraum | 5 | 7 |
Torschüsse innerhalb Strafraum | 5 | 4 |
Kopfballchancen | 2 | 0 |
Abseits | 3 | 4 |
Fouls | 22 | 12 |
Altach-Tormann Andreas Lukse war bei einem Offenbacher-Volley auf dem Posten (24.), bei einem Abschluss von Stankovic aber machtlos.
Stankovic schießt Sturm zurück ins Spiel
Der 29-Jährige zögerte nach Lovric-Vorarbeit keine Sekunde und traf knapp außerhalb des Sechzehners mit Gefühl ins Kreuzeck (32.).
Es war sein zweiter Treffer in Folge, nachdem er im letzten Herbstspiel ein erfolgreiches Startelf-Comeback nach überstandener Kreuzbandverletzung gegeben hatte.
Die Grazer hatten mehr vom Spiel und das nach einer Schrecksekunde in Form eines Harrer-Kopfballs (46.) auch in der zweiten Hälfte bei dann sehr starkem Wind.
Altach war in der Offensive nicht mehr vorhanden, den Grazern fehlte aber lange Zeit die nötige Effizienz.
Lovric verfehlte das Tor (59.), und als Bright Edomwonyi bei einem Zweikampf mit Benedikt Zech im Strafraum zu Boden ging, blieb der Elfmeterpfiff aus, gab es Gelb für eine Schwalbe (62.).
In der Folge rückte vor allem Schick in den Mittelpunkt.
Schick trifft in letzter Sekunde
Seine Hereingabe fand keinen Abnehmer (72.), zudem scheiterte er an Lukse (78.) und traf den Ball aus guter Position nicht richtig (81.).
In der 88. Minute hatten die Grazer Pech, dass ein Handspiel und wohl auch Foul an Sascha Horvath von Ismael Tajouri im Strafraum ungeahndet blieb.
Über einen Punkt durften sich die Gäste aber doch noch freuen, nach Kienast-Zuspiel war Schick schließlich erfolgreich.
Stimmen zum Spiel
Damir Canadi (Altach-Trainer): "Ich bin mit der ersten Hälfte zufrieden, bis auf die eine Situation, die zum Gegentreffer geführt hat. Es war die erste Aktion von Sturm. Letztendlich ist es für mich schwer, eine Analyse zu machen, aufgrund der Emotionen durch den späten Ausgleich. Die Passivität der Mannschaft in der zweiten Hälfte hat mir nicht gefallen, wir haben da nicht aktiv verteidigt, nicht mehr nach vorne gespielt. Vor dem Spiel wäre ich mit einem 2:2 gegen eine Top-Fünf-Mannschaft nicht unzufrieden gewesen, nach dem Spiel tue ich mir schwer mit einer nüchternen Analyse."
Franco Foda (Sturm-Graz-Trainer): "Es ist immer glücklich, wenn man kurz vor Schluss noch den Ausgleich erzielt, aus meiner Sicht war der aber schon verdient. Das 0:1 war sehr ärgerlich, eine krasse Fehlentscheidung, zuerst war es ein Abseits von Schreiner und dann auch kein absichtliches Handspiel von Klem. In der Schlussphase ist auch noch ein Tajouri-Handspiel mit vorangegangenem Check nicht geahndet worden. Die Mannschaft hat sich nach 20 Minuten gefunden, einige Möglichkeiten herausgespielt und mit dem 1:2 eine zweite Luft bekommen, und das gegen eine sehr giftige, sehr aggressive Altacher Mannschaft."