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Klares Signal an Rapids Spieler aus der 2. Reihe

Neue Alternativen. Verletzungs-Not macht erfinderisch. Sogar zwei Stürmer sind weiter Thema.

Klares Signal an Rapids Spieler aus der 2. Reihe

Rapid wird in den kommenden Wochen nahezu alle Kaderspieler benötigen, die noch vorhanden sind.

Die Verletzungen von Stefan Schwab, Christopher Dibon, Stephan Auer und Christoph Schösswendter machen dies notwendig.

Der Cup-Auftritt gegen Blau-Weiß Linz war ein klares Signal an Rapids zweite Reihe und ein Vorgeschmack darauf, dass der eine oder andere auch in alternativen Rollen gebraucht werden könnte.

Wichtigste Erkenntnis für Coach Büskens war, "dass wir trotz der Verletzten Alternativen haben."

Laut Müller kein Nachrüsten im Winter

Nachgerüstet soll in der Winterpause nicht werden. "Nein, wir haben auch sehr gute Spieler in unserer zweiten Mannschaft, mit denen werden wir das hinbekommen. Der Kader ist immer in der Breite so aufgestellt worden, dass wir mit Verletzungen rechnen müssen, auch wenn wir natürlich sehr gebeutelt sind", stellt Sportdirektor Andreas Müller klar.

Die nun gebrauchten Alternativen wurden gegen die Linzer ausgiebig getestet. Teils vom Start weg, teils aufgrund der früh vorentschiedenen Partie durch Einwechslungen.

Dabei wurde auch durchaus einiges ausprobiert, so dass sowohl für die Mannschaft als auch für einzelne Spieler von einem "Plan B" gesprochen werden kann.

Zwei Stürmer? "Klar könnte die Variante Einzug halten" 

So auch an vorderster Front. Wurden zwei Stürmer bisher nur als Reaktion in der Schlussphase eines Spiels gezeigt, durften im Cup erstmals zwei Angreifer von Beginn an ran.

Gegen einen tief stehenden Gegner, gegen welche man zuletzt große Probleme hatte, durchaus eine Variante - mit Erfolg. Matej Jelic und Giorgi Kvilitaia sammelten mit jeweils einem Tor und einem Assist Selbstvertrauen.

"Klar könnte die Variante Einzug halten. Wir haben auch nie gesagt, wir wollen nicht mit zwei Stürmern spielen. Man darf nicht vergessen, Kvili kam sehr spät zu uns, hat sich dann verletzt. Jelic ist erst seit zwei Wochen im Training, hatte jetzt erst Kurzeinsätze. Du musst natürlich auch zwei fitte Spieler haben, um zwei zu stellen. Das ist die Grundvoraussetzung. Wir hatten jetzt Jungs, die körperlich auf einem guten Weg sind. Jetzt haben wir Alternativen, die haben wir gebracht. Sie haben es gut gemacht."

Der Georgier blieb seit seiner Verletzung bisher vieles schuldig. Eine Situation, die sein Nebenmann Jelic gut aus der Vorsaison kennt. Beide gilt es nun dahin zu bringen, um für Rapid wertvoll zu werten, und um die erste Wahl im Sturm, Joelinton, zu entlasten.

Mit Jelic und Kvilitaia ist mehr möglich

Trotzdem ist nicht davon auszugehen, dass Büskens sein System in Zukunft komplett kippt. Alleine die Möglichkeit zu haben, gegen tiefstehende Gegner von einem 4-2-3-1 auf ein 4-4-2 zu switchen, macht Rapid schwerer ausrechenbar.

"Sie haben einen guten Job gemacht. Das Zusammenspiel war in Ordnung. Beide haben ein Tor vorbereitet, beide ein Tor erzielt. Was gibt es da zu bemängeln? Nichtsdestotrotz wissen wir, dass es bisher nur der Cup war. Das muss in der Liga so weitergehen."


So reagieren Mike Büskens und Andreas Müller auf die Fanproteste:
(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)


Rapid weiß den Letzten der Ersten Liga richtig einzuschätzen. Rückschlüsse auf die Bundesliga lässt dies wenige zu. Deshalb will Büskens auch nicht das System mit zwei Stürmern nun als Allzweck-Lösung ansehen.

"In den letzten beiden Spielen (Anm.: Altach und Austria) haben wir insgesamt 56 Mal aufs Tor geschossen und da haben wir nur mit einem Stürmer gespielt. Alleine daran ist es nicht gelegen." 

Jelic' Durchbruch dank anderer Aufgabe?

Schon mehr Bedeutung kommt dem Radius von Jelic zu, der nicht wie gewohnt alleine ganz vorne agierte, sondern sich rund um Kvilitaia aufhielt, aber auch über die Seiten fiel Laufarbeit verrichtete. Dies scheint dem Kroaten besser zu liegen, als ständig mit dem Rücken zum Tor zu agieren.

Das hatte auch Auswirkungen auf die Positionen der anderen Spieler. Louis Schaub agierte nämlich weitaus defensiver in der Zentrale und erledigte diesen Part sehr gut. Darüber hinaus bekamen andere Spieler aus der zweiten Reihe Chancen, sich aufzudrängen.

Etwa Mario Sonnleitner, der in Abwesenheit von Schösswendter und Dibon wie schon im Derby an der Seite von Maximilian Hofmann agierte. Oder wie zwei Spieler, die überhaupt zu ihrem Pflichtspiel-Debüt in dieser Saison kamen.


VIDEO: Highlights und Interviews des Rapid-Cupspiels:
(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)


Zum einen Maximilian Wöber, zum anderen Philipp Malicsek. Ersterer musste zuletzt eine kleine Niederlage einstecken, da er nicht von den Ausfällen der Stamm-Innenverteidigung profitierte, sondern Sonnleitner reaktiviert wurde.

Wöber und Malicsek als Backups gefordert

Deshalb wurde der erst 18-jährige Youngster diesmal auch als linker Außenverteidiger eingewechselt. Denn nach dem Ausfall von Stephan Auer fehlt ein Backup für Thomas Schrammel oder aber auch für Mario Pavelic.

Dabei konnte der "Wöbster", Wöbers Spitzname innerhalb der Mannschaft, auch offensiv Akzente setzen und sich nach Einsätzen bei Rapid II in der Regionalliga wieder für die Profis empfehlen, wo er in der Innenverteidigung und auch außen spielen könnte.

Noch abgeschriebener war zuletzt Malicsek, für den kaum eine Chance bestand, in die Mannschaft zu finden. Gegen die Linzer wurde er für Thomas Murg eingewechselt und beackerte das zentrale Mittelfeld. Auch er könnte in dieser Phase zu einem wichtigen Bestandteil werden.

Büskens wurde zuletzt immer wieder vorgeworfen, kaum zu rotieren. Die aktuelle Situation zwingt den Chefbetreuer jedoch dazu, neue Varianten auszuloten und auch Spieler universell einzusetzen. Die Not macht bekanntlich erfinderisch. Alles in allem ist es ein klares Signal an Rapids zweite Reihe.

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