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Premieren-Tor bereitet der Schmäh-Orgie ein Ende

Michael Sollbauer tut sich mit seinem ersten Tor im 156. Bundesligaspiel selbst einen Gefallen.

Premieren-Tor bereitet der Schmäh-Orgie ein Ende

Der Treffer von Michael Sollbauer zur 1:0-Führung (15.) des WAC gegen die Admira (Endstand 1:1) löste bei den Wolfsbergern merklich ganz besondere Freudenstürme aus.

Kein Wunder, schließlich hat es satte 156 Bundesliga-Einsätze - die er allesamt im Dress der Kärntner absolvierte - gedauert, bis der 26-Jährige erstmals ins Schwarze traf.

Vom Trainerteam über Ersatzspieler bis hin zum Zeugwart gab es deshalb kein Halten mehr. Eine Jubel-Traube ergoss sich über den Innenverteidiger.


Angesichts des späten Ausgleichs durch Knasmüllner (81.) per Strafstoß, war Sollbauer nach dem Schlusspfiff nicht zum Jubeln zumute. Verständlich. "Die Stimmung in der Kabine ist getrübt, weil unterm Strich heute einfach mehr drinnen war", schickt der Führungsspieler gegenüber "Sky" voraus.

Doch endlich getroffen zu haben, zaubert ihm dann doch ein Lächeln ins Gesicht. "Das ich noch nie getroffen habe, war schon der Schmäh schlechthin bei uns. Das habe ich weggesteckt", meint er und zeigt sich zuversichtlich, dass ihm der Treffer Auftrieb geben werde. "Weil dieses Thema in der Kabine für mich endlich wegfällt."

Da hinten eigentlich nichts verloren

Zudem war sein Tor eine echte Augenweide. Nach einer herausgeköpften Ecke zieht Sollbauer aus über 30 Metern ab und überwindet per Aufsetzer den ansonsten starken Admira-Torhüter Andreas Leitner.

Doch was macht der kopfballstarke Verteidiger bei einem Standard überhaupt soweit hinten?

"Heute hatten wir mehr Offensive auf dem Platz, darum haben wir ihn hinten gelassen", klärt sein Trainer Heimo Pfeifenberger auf. "Dass er noch nie ein Tor gemacht hat, wusste ich gar nicht."



Sanogo mit Tränen in den Augen

Weniger zu lachen zumute war Zakaria Sanogo, der nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung das ungeschickte Elfer-Foul an Lukas Grozurekt beging.

Auf Seiten der Wolfsberger mischte sich unter die Trauer um die zwei vergebenen Punkte Mitleid für den Mann aus Burkina Faso. "Er ist im Moment der unglücklichste Spieler in der Kabine, mit Tränen in den Augen", verrät Pfeifenberger. Nun müsse ihn die Mannschaft wieder aufbauen. "Aber so ist das Profi-Geschäft nun mal und mit so etwas muss ein junger Spieler auch reifen."

Bei Joachim Standfest war ebenfalls nicht die Spur von Schuldzuweisung. "Sicher war es ein Fehler von ihm, aber er ist 20 Jahre alt. Darauf brauchen wir uns nicht ausreden. Wir haben genügend Tor-Chancen gehabt, um das Spiel dennoch zu entscheiden", sagt der Verteidiger.


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