He’s back!
Stefan Maierhofer kam, sah und polarisierte – so wie es im Vorfeld des 1:1 zwischen dem SK Rapid und dem SV Mattersburg erwartet wurde.
Die Rückkehr des Phantoms nach Hütteldorf sorgte für Fan-Unmut, Tumulte und Schrei-Duelle, unter anderem mit Rapid-Kapitän Steffen Hofmann.
Am Ende war der „Major“ aber mitverantwortlich, dass Rapid einen Punkt aus dem Allianz Stadion entführen konnte. "Er hat seine Sache extrem gut gemacht", lobte ihn auch SVM-Coach Gerald Baumgartner bei "Sky".
Canadi nicht böse auf Maierhofer, aber...
Schon im Vorfeld der Partie kritisierte Maierhofer fehlende Mentalität bei Rapid und erntete den Konter von Trainer Damir Canadi, der „not amused“ war.
Im Vorfeld der Partie klärte der 46-jährige Wiener bei „Sky“ auf: „Er hat etwas gesagt, ich habe darauf eine Antwort gegeben. Ich bin nicht böse auf ihn oder beleidigt, aber jeder sollte sich auf seine eigenen Sachen konzentrieren. Ich rede auch nicht über andere Vereine. Mattersburg ist auch in einer schweren Phase. Ich fand es nicht gut, dass er sich mit Rapid brüsten wollte.“
Baumgartner kritisiert Rapid-Fans
Schon beim Aufwärmen wurde der Ex-Schützling von den Rapid-Fans nicht gerade offenherzig empfangen, die Unmutsäußerungen richteten sich während des Spiels mehrmals mit Pfiffen gegen ihn – leider wurde auch wieder die Mutter des Langen verunglimpft.
"Da stehe ich drüber", wollte der "Major" nichts zu den verbalen Untergriffen der grün-weißen "Fan"-Kurve sagen.
SVM-Coach Gerald Baumgartner verteidigte nach der Partie seinen Schützling: "Maierhofer hat Rapid bei seinem Transfer viel Geld gebracht und viele Tore für Rapid geschossen, ich hätte erwartet, dass ihm die Fans ein bischen mehr Respekt zollen, aber solche Rufe bauen ihn auf."
David Atanga traf früh zur 1:0-Führung, und Maierhofer? Der machte auf dem Platz das, wofür er steht. Trotz Maske warf er sich hinein, öffnete Mattersburg Räume und ging keinem Zweikampf aus dem Weg.
Der "Major" Stirn an Stirn im Streit mit Steffen Hofmann
So holte er sich in der 21. Minute auch die Gelbe Karte ab – ausgerechnet nach einer Grätsche gegen seinen früheren Freund und Teamkollegen Hofmann.
Highlights SK Rapid - SV Mattersburg:
Legte er ihm beim Abklatschen noch freundschaftlich den Arm um die Schultern, war nach dieser Szene keine Verbundenheit mehr zu spüren.
Der Rapid-Kapitän schimpfte wie ein Rohrspatz und baute sich vor dem 2,02-Meter-Hünen, soweit das überhaupt möglich ist, auf.
Maierhofer: "In so einem Spiel geht es zur Sache"
Nach dem Spiel nahm Hofmann die Aktion schon wieder etwas lockerer: "Wir kennen uns gut und wissen beide, was los ist, wenn wir auf dem Platz stehen. Wir sind uns einmal in die Quere gekommen und danach war es wieder gut."
"Als er noch bei uns gespielt hat, hab ich das gut gefunden. Jetzt nicht mehr so", meinte Hofmann mit einem Lächeln.
Maierhofer sah es ähnlich: "In so einem Spiel geht es zur Sache. Er ist gleich wieder auf den Beinen gestanden, ich hab ihn nicht verletzt. Es war ein Foul und ich habe die Gelbe Karte bekommen. Das akzeptiere ich so."
Doch auch der 34-jährige Stürmer wurde hart rangenommen. Nicht umsonst beorderte Canadi Christoph Schösswendter in die Startelf, um die Lufthoheit des „Majors“ zu unterbinden.
Maierhofers Präsenz für SVM Gold wert
Die beste Chance vergibt er in der 53. Minute nach Vorarbeit von Atanga. In der 73. Minute wird er für Thorsten Mahrer ausgewechselt.
Es war mit Sicherheit nicht seine beste Partie, phasenweise tauchte er sogar unter. Für Mattersburg war seine Präsenz aber einmal mehr Gold wert.
"Dass es heute nicht meine beste Partie war, weiß ich auch. Ich habe drei Tage lang nicht zu 100 Prozent trainieren können. Trainer und Mannschaft wollten aber, dass ich dabei bin. Ich habe alles reingeworfen, was ich hatte."
Bei Rapid brachte der "Lange" noch mehr Unruhe hinein, als nach dieser Negativserie ohnehin schon war. Für die Burgenländer ist es ein weiterer wichtiger Punkt gegen den Abstieg.
Sieg wäre für Maierhofer möglich gewesen
"Wenn wir den einen oder anderen Konter besser fahren, wäre vielleicht sogar mehr drin gewesen. Wenn man als Mattersburg das Allianz-Stadion mit einem Punkt verlässt, darf man sich nicht beschweren."
Schlusslicht Ried liegt nach dem 2:0-Heimsieg gegen Altach nur mehr einen Punkt hinter den Burgenländern, denen in den nächsten Monaten ein beinharter Abstiegskampf bevorsteht.
Um den Klassenerhalt zu schaffen, wurde Maierhofer ja geholt. Bisher hat er seine Mission erfolgreich gestartet. Und in seinem "Spiel des Jahres" in Hütteldorf durfte er natürlich nicht fehlen.