27 Meter Entfernung, 97 km/h Geschwindigkeit - ein Volltreffer!
"Dass er so schnell war, habe ich gar nicht gewusst. Anscheinend habe ich einen starken Schuss", grinst Ismael Tajouri, der die Austria beim 4:1 gegen Sturm mit seinem Traumtor auf die Siegerstraße gebracht hat.
Während die Veilchen mit großen Gesten an den verletzten Lucas Venuto denken, ist es sein Ersatzmann, der die Gelegenheit nutzt und sich ins Rampenlicht schießt.
"Man kann sagen, das war das schönste Tor meiner Karriere", strahlt der 23-Jährige.
"Ich bin durchgekommen, es war ein bisserl Platz und ich habe mir gedacht, jetzt muss ich es einmal pobieren. Ich habe ihn sehr gut getroffen, es war einfach ein wunderbares Tor", so Tajouri weiter.
Tajouri mit zurückhaltender Eigenwerbung
Ins Rampenlicht geschossen hat sich der Flügelflitzer in dieser Saison genau genommen natürlich nicht zum ersten Mal. Sieben Tore und fünf Assists stehen in der Bundesliga für ihn mittlerweile zu Buche.
In 27 von 31 Spielen stand er auf dem Platz, drei versäumte er wegen eines Muskelfaserrisses, nur einmal drückte er über 90 Minuten die Bank. Von Anfang an durfte er jedoch nur zehn Mal ran, 17 Mal kam er als Edeljoker.
Venutos Leid ist nun Tajouris Freud, zumindest was die Chance betrifft, sich nachhaltig in der violetten Startelf zu etablieren.
"Das entscheidet der Trainer. Wenn er mich aufstellt, versuche ich immer, mein Bestes zu geben. Gegen Sturm hat das sehr gut geklappt", betreibt er eher zurückhaltend verbale Werbung in eigener Sache. Die Taten auf dem Platz sprechen ohnehin für sich selbst.
"Wenn er gebraucht wird, ist er da"
Seine Kollegen freuen sich jedenfalls mit ihm. "Es ist nicht einfach, wenn du ein paar Tore in der Saison schießt, aber trotzdem öfters auf der Bank sitzt, immer nur reinkommst. Jeder Spieler hat das Verlangen von Anfang an zu spielen und sich zu beweisen. Ismael hat auf seine Chance gewartet. Jedes Mal, wenn er ran darf, nutzt er sie zu 100 Prozent", lobt Petar Filipovic, der gegen Sturm das zweite Austria-Tor erzielt hat.
"Ismael hat ja schon öfter gezeigt: Wenn er gebraucht wird, ist er da", stellt Raphael Holzhauser klar, "es ist ja nicht sein erstes Tor in dieser Saison. Aber Kompliment, er hat Lucas Venuto super vertreten. Das brauchen wir, dass der nächste reinrückt, wenn ein Spieler ausfällt. Das zeichnet uns auch als Mannschaft aus."
Und Tajouri zeichnet aus, dass er wiederum emotionale Worte für Venuto gefunden hat. Er wird den Brasilianer schon alleine aus Eigennutz würdig vertreten wollen.