Aufatmen bei Sturm Graz nach dem Last-Minute-Ausgleich zum 1:1 in Altach, speziell bei James Jeggo.
Der Australier hatte die Vorarlberger Führung durch Dimitri Oberlin mit einem katastrophalen Rückpass "vorbereitet", ehe ihn Fabian Koch mit seinem Gewaltschuss in der Nachspielzeit rettete.
"Es war ein schwerer Fehler von mir, so ein Fehler darf nicht passieren. Aber das Gute an dieser Mannschaft ist: Wenn einer einen Fehler macht, gibt es immer einen, der diesen Fehler ausmerzen kann", so Jeggo.
"Es war ein super Tor von Fabian Koch. Ich kann nur sagen: Danke Fabi", zeigt sich der Mittelfeldspieler gegenüber "Sky" erleichtert.
Foda überrascht mit Dreierkette
Der Rechtsverteidiger wird nicht als Goalgetter in die Fußball-Geschichte eingehen, darf sich aber immerhin über seinen zweiten Treffer im zweiten Spiel freuen. Nachdem sein Tor beim 1:2 gegen den SKN St. Pölten nicht zu einem Punktgewinn reichte, bescherte er Sturm im Liga-Gipfel doch noch einen zu diesem Zeitpunkt bereits unverhofften Zähler.
Und das mit dem erst vierten Torschuss der Grazer in dieser Partie. "Normalerweise haben wir mehr Chancen", erklärt der Tiroler.
Sturm wurde von Coach Franco Foda diesmal jedoch mit einer Dreierkette ins Spiel geschickt. Das Ziel: Defensiv gut stehen. "Altach hat hier gegen Austria Wien 5:1 gewonnen, sie sind im Konter extrem gefährlich. Das wollten wir mit einem zusätzlichen Spieler im Zentrum vermeiden. Das haben wir gut gemacht, wir waren in der Defensive immer in Überzahl", begründet der Deutsche seinen Plan.
Seinem Torschützen hat diese Maßnahme gefallen: "Ich mag die Fünferkette, denn da gehört die ganze rechte Furche mir."
Jeggo? Foda zeigt Milde
Laut Foda wird diese taktische Variante jedoch die Ausnahme von der Regel bleiben: "Das war gegen Altach so. Ich glaube, nächste Woche werden wir wieder mit der gewohnten Viererkette spielen."
Beim Gastspiel bei seinem Ex-Klub Rapid wird mit Christian Schoissengeyr der zusätzliche Innenverteidiger auch gesperrt fehlen, der U21-Teamspieler musste im Ländle mit Gelb-Rot vom Platz.
Umso zufriedener war der Sturm-Coach, dass seine Mannschaft "bis zum Ende an sich geglaubt hat. Wir sind froh, dass wir so spät den Ausgleich erzielt haben."
Mit Jeggo ging der 50-Jährige überraschenderweise nicht allzu scharf ins Gericht: "Im Fußball passieren Fehler, das wissen wir alle. Klar, normalerweise sagt man, erfahrenen Spielern und Nationalspielern dürfen solche Fehler nicht passieren, aber wenn man Woche für Woche in den Top-Ligen schaut, welche Fehler dort passieren, dann darf auch Jimmy Jeggo so ein Fehler unterlaufen."
Grabherr begibt sich in den Tunnel
Besonders bitter war Sturms Ausgleich naturgemäß für Altach, das sich schon als neuer Tabellenführer wähnte - und das im Spiel eins nach dem Abgang von Erfolgscoach Damir Canadi zu Rapid.
Dessen interimistischer Nachfolger Werner Grabherr meinte: "Es ist für uns auf jeden Fall enttäuschend. Die Mannschaft wollte diesen Sieg, sie wollte die Tabellenführung und sie hätte sie sich auch verdient gehabt."
Laut Meinung des 31-Jährigen hätte seine Elf das 1:0 auch über die Zeit bringen müssen. Der Newcomer auf der Trainerbank setzte bei seiner Premiere auf diesselbe Startformation wie Canadi bei seiner Abschiedsvorstellung gegen die Austria.
Wie der Einstand für ihn persönlich war? "Persönlich war es natürlich ein super Gefühl, vorne stehen zu dürfen. Aber es war ja nicht mein erstes Heimspiel, von dem her habe ich mich in den Tunnel des Trainers begeben und mich vom Umfeld nicht groß beeinflussen lassen."