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SVM trotz wechselhafter Halbsaison zufrieden

SVM fiel nach starkem Start ins Formtief, Lederer bilanziert trotzdem zufrieden.

SVM trotz wechselhafter Halbsaison zufrieden

Nach fulminantem Saisonstart ist der SV Mattersburg in der Bundesliga ins Straucheln gekommen.

Die Halbzeitbilanz des Oberhaus-Rückkehrers aus dem Burgenland fällt dementsprechend zwiespältig aus. Nach dem ersten Saisonviertel noch auf dem dritten Platz liegend, befindet sich der SVM als Siebenter nun wieder näher der Abstiegszone. Am Sonntag wartet die Heimpartie gegen Salzburg.

Gegen den Titelverteidiger gestaltete Mattersburg den ersten Auftritt nach dem Wiederaufstieg mit einem 2:1-Sieg fulminant. Das Pappelstadion ließ sich wie in alten Zeiten auch in den folgenden Spielen vom Gegner nicht einnehmen. Mittlerweile bröckelt die "Festung" aber. Vier Niederlagen in den jüngsten fünf Heimspielen stehen zu Buche. Mit 36 Gegentoren ist man in der Liga unfreiwillig die diesbezügliche Nummer eins.

Keine Besorgnis bei Lederer

Grund zum Trübsal blasen kennt man in Mattersburg aber keinen. "Mit dem ersten Viertel muss man zufrieden sein, da haben wir dort weitergemacht, wo wir mit dem Meistertitel in der Ersten Liga aufgehört haben. Jetzt ist der Motor ins Stottern gekommen. Aber das ist nicht besorgniserregend. Die Qualität ist weiter vorhanden", sagt Franz Lederer.

Das Mattersburger Urgestein arbeitete von 2005 bis 2013 als Chefcoach des SVM, nach dem Abstieg und seinem damit verbundenen Rücktritt als Trainer ist Lederer nun als Sportdirektor tätig. Den Verein sieht der 52-Jährige trotz des jüngsten Negativlaufs für die Liga bestens aufgestellt.

"Im Angriff fehlt uns derzeit Glück und Konsequenz. Das ist eine Phase, die jede Mannschaft durchmachen muss", meinte Lederer den Grund für die derzeitige Flaute zu kennen. Dass Markus Pink mit vier Saisontreffern die interne Torschützenliste anführt, passt ins aktuelle Bild: Der Mittelstürmer wartet seit Ende August auf ein persönliches Erfolgserlebnis.

Bereicherung trotz Torflaute

Dennoch: Eine Bereicherung der Liga ist Mattersburg allemal. Die einst für ihren Hauruck-Fußball von der Konkurrenz alles andere als geliebten Burgenländer führen unter Trainer Ivica Vastic nun die deutlich feinere Klinge. Angesprochen auf den Unterschied muss sogar Lederer schmunzeln: "Man muss immer versuchen zu spielen, was die Spieler hergeben. Nun haben wir eine gute Fußballmannschaft."

Mitunter könnte sogar moniert werden, dass Mattersburg zu brav spielt. 30 Gelbe sowie zwei Rote Karte stehen nach Liga-Halbzeit zu Buche. Nur Salzburg (31 Gelbe) hat in dieser Wertung weniger geahndete Vergehen begangen.

Auch der Zuschauerzuspruch im Pappelstadion ist ein für die Bundesliga erfreulicher. Etwas mehr als 5.800 Besucher kamen im Schnitt zu den Heimspielen, macht Rang fünf in der Statistik. Zwar ist man deutlich von der Hochzeit wie in der Premierensaison 2003/04 (11.000 im Schnitt) entfernt, es sind aber immer noch mehr als in den vergangenen vier Saisonen im Oberhaus. "Wir dürfen zufrieden sein", meinte Lederer deshalb.

Schwächer als vergangene Aufsteiger

Punktetechnisch reiht sich Mattersburg mit 23 Zählern aus 18 Spielen nicht ganz dort ein, wo die Aufsteiger der letzten beiden Jahre zu diesem Zeitpunkt standen. Altach 2014 (27) und Grödig 2013 (28) hatten mehr am Konto und schafften am Ende sogar den Sprung in den Europacup. An ein solches Kunststück wagt man in Mattersburg aber nicht zu denken. Aufregung soll vermieden werden. So sind auch auf der Transferfront im Winter laut Lederer "weder Abgänge noch Zugänge" geplant.

Einen Strich durch diese Rechnung könnte jedoch Karim Onisiwo machen. Der zuletzt ins Nationalteam einberufene Stürmer gilt als heiße Transferaktie. Rapid soll schon seit längerem hinter dem antrittsstarken Wiener her sein, Sportdirektor Andreas Müller schwärmte unverhohlen vom Angreifer. Auch Salzburg und die Austria sollen schon Interesse gezeigt haben.

Causa Onisiwo schwelt

Unklar ist seit Monaten jedoch die Vertragssituation des 23-Jährigen. Laut Medienberichten soll Mattersburg beim Ziehen einer Option bis 2017 das Gehalt des Topangreifers nicht entsprechend aufgebessert haben. Ob der Vertrag damit überhaupt gültig ist, ist Streitthema. Obmann Martin Pucher will sich zu der laufenden Causa seit Monaten nicht näher äußern.

Der Fall beschäftigte bereits den Senat 2 (Schlichtungs- und Kontrollausschuss) der Liga, auch von einem Termin vor einem ordentlichen Gericht war zu lesen. Onisiwo selbst schweigt ebenfalls und treibt seinen Marktwert lieber auf dem Spielfeld in die Höhe. "Ich schaue, dass ich meine Leistung bringe", betonte er bereits im ÖFB-Camp in Spanien im November.

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