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Laimer: "Es geht nicht immer steil bergauf"

Salzburgs Konrad Laimer über Erfahrungen in drei Teams und der Luft nach oben:

Laimer:

Konrad Laimer hat frühzeitig im Jahr 2016 schon ein „Double“ erreicht.

Der Salzburger Mittelfeldspieler ist nicht nur für den Erste-Liga-Auftakt Ende Februar gelbgesperrt, sondern auch für das Youth-League-Playoff-Spiel am Mittwoch gegen AS Roma in der RB-Arena.

Drei Gelbe Karten in vier Spielen waren eine zu viel. Auch so kann man Lehrgeld bezahlen, denn der Kapitän der U19-Mannschaft war von der Sperre anfangs überrascht.

„Ich wusste es nicht, da hätte ich wohl besser aufpassen sollen. Das ist natürlich bitter, gegen so einen Gegner so ein Spiel zu verpassen. Ich hoffe auf meine Kollegen, dass sie die Hürde nehmen und ich dann wieder mit dabei bin“, sagt Laimer im Gespräch mit LAOLA1.

Ganz oben wieder Fuß gefasst

Bei Red Bull Salzburg hatte der 18-Jährige zuletzt wieder Fuß gefasst.

Seit der Beurlaubung von Peter Zeidler stand Laimer in jeder Startelf. Zwei Mal in der Zeit von Interims-Trainer Thomas Letsch („Mir hat es auch richtig gut getan, dass ich die letzten beiden Spiele das Vertrauen gewonnen habe“) und nun unter Neo-Coach Oscar Garcia bei dessen Debüt.



Das war nicht selbstverständlich, hat doch der Blondschopf Teile der sehr kurzen Vorbereitung unter dem neuen starken Mann am Ruder aufgrund seiner Zeit beim Bundesheer versäumt.

„Das gehört für jeden Österreicher einfach dazu“, nimmt Laimer den Präsenzdienst locker. Am Mittwoch verpasst er zwar das Roma-Spiel, könnte aber im ÖFB-Cup gegen Sturm Graz spielen.

Fix ist das aber nicht. Garcia wird mit seiner zweiten Startaufstellung zeigen, ob er an der erfolgreichen vom Spiel bei der Admira (2:1) festhält oder sie verändert. Klar ist nur die Taktik.

„Wir werden unter ihm offensiven Fußball spielen, wollen immer den Ball haben und Druck machen und das ganze Spiel unter Kontrolle haben“, schildert Laimer Garcias Gameplan.

Geduld gehört dazu

Laimers Karriereplan sieht vor, sich einen Stammplatz zu erarbeiten. „Ich will mich früher oder später in dieser Mannschaft durchsetzen“, so der Salzburger, der die Red-Bull-Akademie durchlief.

"Ich habe 2015 viele Spiele gemacht und das ist das Wichtigste. Natürlich gab es Höhen und Tiefen, es kann nicht immer nur steil bergauf gehen. Für meine Entwicklung als junger Spieler ist es auch besser, mehr Einsatzminuten bei Liefering als wenige bei Salzburg zu haben."

Freilich gehört da auch viel Geduld dazu. Denn das Jahr 2015 begann für ihn zwar mit einem Europa-League-Spiel gegen Villarreal, doch nicht immer weilte er auch bei den Profis.

„Ich habe 2015 viele Spiele gemacht und das ist das Wichtigste. Natürlich gab es Höhen und Tiefen, es kann nicht immer nur steil bergauf gehen. Für meine Entwicklung als junger Spieler ist es auch besser, mehr Einsatzminuten bei Liefering als wenige bei Salzburg zu haben“, hält Laimer fest.

An Bereitschaft zur Selbstkritik mangelt es nicht.

„Ich habe natürlich in allen Belangen noch Luft nach oben. Ich bin zwar gut in der Balleroberung, aber die letzten Pässe müssen viel genauer kommen. Meine Torgefahr kann ich sicher steigern.“

Youth League als Herausforderung

Sein bislang letztes Tor hat Laimer in seinem letzten U16-Spiel erzielt, das ist zweieinhalb Jahre her. Auch in der Youth League war er bislang nicht erfolgreich, aber das ist auch nicht sein Job.

Salzburg ist dieser Bewerb ob der eigenen Akademie natürlich sehr wichtig, auch den Spielern taugt es: „Es spielen die besten Nachwuchs-Talente mit, auch jene, die schon in ihrer jeweiligen Profi-Mannschaft spielen. Das ist für jeden eine gute Herausforderung sowie eine tolle Plattform.“

Wenn Laimer fehlt, müssen es andere richten, der Youngster kennt die Achse des Teams bestens.

„Xaver Schlager ist eine Riesenstütze für die Mannschaft im Mittelfeld, ebenso Dimitri Oberlin mit seinen Toren sowie in der Verteidigung Dayot Upamecano, der hinten unglaublich spielt.“

Einen Kritikpunkt, wonach Salzburg zu viele Jugendliche aus dem Ausland holt und so die eigenen Akademiespieler vermeintlich ausbremst, wiegelt man mit dem notwendigen Konkurrenzkampf ab.

Laimer: „Die Konkurrenz soll und muss hoch sein, um besser zu werden und dich hier oder anderswo durchzusetzen. Wenn du ein hohes Level gewöhnt bist, ist das einfach ein Unterschied.“

Zukunft in Salzburg

Borussia Dortmund wollte das Talent schon einmal zu sich lotsen, aktuell hat Laimer bis 2017 Vertrag: „Ich fühle mich wohl und will die nächsten Schritte machen. Mir geht es im Verein sehr gut, mein gesamtes Umfeld ist da. Da gibt es für mich keinen Grund, über etwas nachzudenken.“

Außer unter Garcia einen Stammplatz zu ergattern – und die Gelben Karten zu minimieren.

 

Bernhard Kastler

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