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Hoffnungsschimmer für Rapid von großem Nutz-en

Mit Geduld durch schwierige Zeiten. Nun sieht Stefan Nutz bei Rapid Licht am Tunnel-Ende.

Hoffnungsschimmer für Rapid von großem Nutz-en

Beinahe Nutz-los, unbe-Nutz-t, wie ein Nichts-Nutz musste er sich vorkommen.

Von Ab-Nutz-ungs-Erscheinungen keine Spur, schließlich beschränkt sich die Nutz-ungsdauer bei Neo-Klub Rapid auf lediglich drei Einsätze und 188 Spielminuten.

Aus Sicht der Grün-Weißen hatte dies trotzdem keine negativen Auswirkungen auf die Kosten-Nutz-en-Analyse, kam Stefan Nutz im Sommer doch ablösefrei aus Grödig.

Gegen Altach avancierte der 23-jährige Mittelfeldspieler zum Nutz-nießer der durch den Europacup bedingten Rotation und wusste seine Chance eindrucksvoll zu Nutz-en.

„Nicht einfach, so viel Geduld aufzubringen“

„Wir haben gewonnen, ich habe spielen dürfen. Deshalb bin ich sehr glücklich“, freute sich Nutz gegenüber LAOLA1 über den 3:1-Erfolg gegen die Vorarlberger und seinen zweiten Bundesliga-Einsatz für die Hütteldorfer.

Der Steirer, der vorrangig beim GAK ausgebildet wurde – pikanterweise mit einer Zwischenstation in der U16 von Sturm Graz -,  war neben Philipp Huspek und Tomi einer von drei Grödigern, die sich Rapid anschlossen.

Alle drei mussten bisher vergeblich auf den Durchbruch warten. Auch Nutz musste einige Rückschläge wegstecken, um nicht den Glauben an sich selbst zu verlieren.

„Es ist sicher nicht einfach, so viel Geduld aufzubringen und zu warten. Aber ich glaube, ich bin im Kopf stark genug, so dass es für mich kein Problem ist. Ich habe probiert, im Training an mir zu arbeiten und mich aufzudrängen. Die Chance kommt irgendwann, dann muss man halt da sein.“

Höchststrafe und Verletzungen

Sein Debüt Anfang August beim generell schwachen Auftritt Rapids beim 2:1-Heimsieg gegen den WAC hing ihm lange nach. Ohne jegliche Einbindung ins Spiel und mit kaum Ballkontakten wurde er nach 45 Minuten von Trainer Zoran Barisic erlöst.

„Das muss man einfach verdrängen“, meint Nutz Monate später über die damalige Höchststrafe. „Das war ein schwieriges Spiel, da waren mehrere schlecht. Es hat mich getroffen, aber so ist das im Fußball.“

Es sollte eineinhalb Monate dauern, ehe der zentrale Mittelfeldakteur im Cup gegen Amstetten eine zweite Chance bekam – erneut mit bitterem Ausgang.

Verrenkung des Knies und eine Innenseitenbandzerrung - eine Verletzung, die rund zwei Wochen später im Training erneut akut werden sollte. „Das waren schwierige Wochen“, blickt Nutz zurück.

Übung macht den Freistoß-Spezialisten

Vergangenes Wochenende gegen Altach sollte dann endlich alles passen. Rapids Nummer 19 stand in der Startelf, machte eine gute Figur und krönte seine Leistung mit einem traumhaften Freistoßtreffer genau ins Kreuzeck.

„Eigentlich habe ich mir gar nichts dabei gedacht. Es war ein super Gefühl, beschreiben kann ich das gar nicht“, ist Nutz überwältigt.

Dabei galt der einmalige ÖFB-U21-Teamspieler schon bei seiner Ankunft als Spezialist für ruhende Bälle und stellte dies bereits bei seiner letzten Station in Grödig unter Beweis.

„Mindestens einmal pro Woche trainiere ich Freistöße. Der linke Fuß ist da eindeutig mein stärkerer“, lacht der Sommer-Neuzugang.

Barisic hatte den Glauben nicht verloren

Auch Trainer Zoran Barisic war von der Leistung seines Schützlings angetan.

Das Vertrauen in dessen Qualitäten habe dieser nie verloren.

„Das tut ihm sehr gut. Er hat nicht nur ein sehr schönes Tor erzielt, sondern auch eine gute Leistung gezeigt. Er ist ein guter Spieler“, gibt der 45-jährige Wiener zu.

„Natürlich hat er mit seiner Situation zu kämpfen gehabt, aber er ist jetzt dafür belohnt worden, dass er sich nie hängen gelassen und immer gut trainiert hat.“

Umstellungen nicht ausschlaggebend

Nutz gibt zu, dass es für ihn eine gute Partie war, um wieder hineinzufinden, in den Rhythmus zu kommen und endlich wieder Spielpraxis zu sammeln.

Rapid ist doch eine größer Nummer als sein Ex-Verein. Und trotzdem will er den noch ausständigen Durchbruch nicht an den Umstellungen festmachen.

Die Unterschiede liegen seiner Ansicht nach weniger zwischen den reagierenden Grödigern im Vergleich zu den agierenden Wienern, sondern im Detail:

„Wir haben in Grödig schon auch immer probiert, das Spiel in die Hand zu nehmen. Der einzige Unterschied ist, dass hier mehr auf Ballbesitz gespielt wird. In Grödig war es eher mehr der Ball in die Tiefe.“

Verständnis für die eigene Unzufriedenheit

Trotz seiner wenig zufriedenstellenden Situation in den ersten Monaten auf neuem Terrain will Nutz aber auch niemandem einen Vorwurf machen.

Grün: erfolgreiche Pässe, Rot: Fehlpässe, Gelb: Torschussvorlagen

Im Gegenteil. Der oftmals im Aufgebot ignorierte Akteur kann die Vorgehensweise des Trainerteams in gewisser Art und Weise sogar verstehen.

„Ich habe eigentlich nicht die großen Probleme gehabt, aber die Mannschaft hat einfach funktioniert. Es ist eine super Mannschaft. Wenn man fast jedes Spiel gewinnt, braucht der Trainer auch nichts umzustellen. Da haben es die Neuen halt schwer gehabt.“

Wenn man auf seiner Position dann auch noch mit Steffen Hofmann den uneingeschränkten Star und Kapitän vor der Nase hat, wird es problematisch.

In Hofmanns Schatten

Doch auch aus dieser Situation versucht Nutz das Beste zu machen und vom zwölf Jahre älteren Routinier zu profitieren – solange dieser noch aktiv bei Rapid spielt

„Ein Problem ist das nicht. Man kann viel von ihm lernen und sich viel abschauen. Wenn man die Chance kriegt, muss man es halt umsetzen.“

Ob auf der offensiveren Position als Zehner oder jedoch als Achter bzw. Sechser ist ihm prinzipiell egal.

„Auf diesen Positionen fühle ich mich ziemlich gleich wohl. Bei Rapid wird sehr viel variiert. Da sind immer Positionswechsel da, da ist der Unterschied nicht so gravierend, ob man als Sechser, Achter oder Zehner spielt.“

Diese Universalität sollte von großem Nutz-en sein. Die Nutz-ungsbedingungen bei Rapid haben sich für den Spieler durch die ergriffene Chance schon einmal deutlich verbessert.


Alexander Karper

 

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