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Die LAOLA1-Bilanz der Saison des SK Sturm

Feedback für jeden Spieler, Punkteausbeute gegen alle Gegner und ein Fazit. PLUS: Dreierkette!

Die LAOLA1-Bilanz der Saison des SK Sturm

Es ist an der Zeit, Bilanz zu ziehen.

LAOLA1 blickt auf die Saison des SK Sturm Graz zurück: Feedback für jeden eingesetzten Spieler, die Punkteausbeute gegen alle Gegner und ein Saison-Fazit.

DAS SPIELER-ZEUGNIS

Michael Esser (36 Spiele/0 Tore/0 Assists): Kam vergangenen Sommer aus Bochum und war von Beginn an das, was man sich in Graz erhoffte: Ein sehr sicherer Rückhalt, der enorm viel Ruhe ausstrahlt und sich von sehr wenigen Patzern nicht aus selbiger bringen ließ. Wurde nach dem Abgang von Michael Madl im Winter nicht umsonst zum Kapitän ernannt und verpasste als einziger Bundesliga-Spieler keine einzige Minute in dieser Saison. Top-Transfer!

Wilson Kamavuaka (31/0/0): Spielte nach seinem Wechsel im Februar 2015 in dieser Saison eine wichtige Rolle im Team. Trainer Franco Foda vertraute ihm sowohl im defensiven Mittelfeld, als auch in der Innenverteidigung, wenn dort Not am Mann war. Der Deutsch-Kongolese überzeugte vor allem mit seiner Robustheit, auch wenn diese zu acht Gelben Karten führte. Kein anderer Sturm-Spieler bestritt so viele Zweikämpfe wie er (465), knapp 55 Prozent davon gewann er auch. Seine Zukunft ist noch unklar.

Daniel Offenbacher (30/1/3): Der 24-Jährige war auch in dieser Saison im Mittelfeldzentrum gesetzt, der erhoffte nächste Schritt in seiner Entwicklung ist ihm aber nicht gelungen. Als Verbinder zwischen Defensive und Offensive ließ sein Auftreten meistens zu wünschen übrig, das ist auch anhand seiner schwächeren Scorer-Ausbeute im Vergleich zur Vorsaison (3 Tore/5 Assists) ablesbar. Sturm ist nicht zufrieden mit ihm, daher steht noch nicht fest, wie es mit ihm weitergeht.

Thorsten Schick (30/2/4): In der Vorsaison mit 12 Assists noch einer der Top-Vorlagengeber der Liga stürzte seine Formkurve in dieser Saison ab. Schick schlug zwar die meisten Flanken seines Teams (68), vermochte damit aber zumeist keine Gefahr zu erzeugen. Auch seine Vertragsoption wurde nicht gezogen. Nur zu geringeren Konditionen hat er eine Zukunft in Graz.

Kristijan Dobras (30/0/2): Vom quirligen Flügelflitzer hat Sturm sich bei seinem Wechsel von Wiener Neustadt nach Graz viel versprochen und wurde enttäuscht. Der 23-Jährige verlor knapp zwei Drittel seiner Dribblings und konnte damit die Offensive nicht merklich beleben. Am Saisonbeginn noch Spieler der Startelf wurden seine Einsatzminuten immer weniger. Im Frühjahr einmal gar nicht im Kader und ohne einzigen Scorerpunkt.

Andreas Gruber (29/3/3): Der linke Mittelfeldspieler konnte seine Ausbeute im Vergleich zur Vorsaison wiederholen, der Sprung zur Stammkraft ist aber auch ihm nicht gelungen. Die Schnelligkeit ist sein großes Plus, technische Mängel und ausbaufähige Übersicht sind aber weiterhin zu erkennen. Fällt oft zu leicht und machte sich mit seinen "Fingerzeigen" zudem bei großen Teilen der Fans nicht gerade beliebt.

Lukas Spendlhofer (28/0/0): Er schraubte die Erwartungen an seine Leistungen mit einer starken Vorsaison in die Höhe, leistete sich im Herbst aber den ein oder anderen Patzer. Nach dem Abgang von Michael Madl, einer wichtigen Bezugsperson für Spendlhofer, musste er mehr Verantwortung übernehmen und tat das gemeinsam mit Neuzugang Avlonitis auch. An der Anzahl der Gegentreffer liegt es jedenfalls nicht, dass die Mannschaft nur auf Platz fünf gelandet ist.

Bright Edomwonyi (27/7/2): Brauchte im Herbst lange, um auf Touren zu kommen, war im Frühjahr aber der einzige Grazer, der einigermaßen regelmäßig traf. Angesichts des Ausfalls von Roman Kienast war das auch bitter notwendig. Persönlich hat der flinke Nigerianer sicher einen Schritt nach vorne gemacht, wenn man sich seine unzähligen Großchancen in Erinnerung ruft, kann man aber bei weitem nicht behaupten, dass er das Beste aus dieser Spielzeit gemacht hat.

Donis Avdijaj (25/3/5): Der 19-Jährige ist kein einfacher Typ, konnte aber dank seiner Dribbelstärke immer wieder für Überraschungsmomente in der Offensive sorgen. Allerdings wurde die Schalke-Leihgabe zwischen Runde 13 und 23 von hartnäckigen Oberschenkel-Problemen gestoppt. Danach kamen seine positiven Auswirkungen auf das Sturm-Spiel weniger zur Geltung. Jetzt hofft er in Gelsenkirchen auf seine Chance.

Sascha Horvath (25/4/2): Der Neuzugang hatte es durch die Teilnahme an der U19-EM schwer, sich schnell einzufügen. Trainer Foda schenkte ihm im Frühjahr regelmäßig das Vertrauen, sowohl links als auch im Zentrum. Phasenweise hat der 1,65m große Dribblanski zeigen können, wie wertvoll er sein kann. Noch hat er aber Potenzial nach oben. Nach dem Avdijaj-Abgang ist er gefordert, für spielerische Akzente in der Offensive zu sorgen.

Roman Kienast (24/8/1): Wurde nach sieben Toren binnen sechs Runden im Herbst bereits Marcel Koller als Stürmer-Alternative im Nationalteam empfohlen, im Frühjahr konnte der Routinier aufgrund hartnäckiger Verletzungen aber keine Werbung für sich machen. Prompt hatte Sturm ein veritables Abschluss-Problem. Bei vollständiger Fitness wären 12-15 Saisontore locker möglich gewesen. So bleibt es eine durchwachsene Saison.

Marvin Potzmann (22/0/2): Der 22-Jährige war zunächst gesetzt, ließ sich seinen Stammplatz aber vom im September verpflichteten Kayhan abspenstig machen. Negativ fallen besonders seine drei Ausschlüsse auf. Für die neue Saison wurde mit Fabian Koch bereits frische Konkurrenz verpflichtet, gegen die sich der Ex-Grödiger erst einmal durchsetzen muss.

Charalampos Lykogiannis (20/1/1): Ein Muskelbündelriss setzte den Griechen nach einem vielversprechenden Debüt gegen Rubin Kazan lange außer Gefecht. Ab Ende November kam er regelmäßig als Linksverteidiger zum Einsatz und avancierte auf dieser Position zum Dauerbrenner. Defensiv war er nicht immer sattelfest, wohingegen seine Aggressivität (sofern sie wohl temperiert ist) und sein Offensivdrang positiv zu erwähnen sind. In Salzburg gelang ihm das erste Tor im Sturm-Trikot.

Michael Madl (18/1/1): Hielt in einem durchwachsenen Herbst als Kapitän den Defensivverbund der Grazer zusammen, weshalb ihm im Winter der Sprung in die Championship zu Fulham gelang. Auch dort konnte er überzeugen, weshalb er nun fix nach England wechseln soll.

Christian Klem (17/0/0): In der Vorsaison noch der Spieler mit den meisten Einsätzen war 2015/16 für Klem ein Rückschritt. Links in der Verteidigung ist mittlerweile Lykogiannis gesetzt, und das Experiment im Mittelfeld ging schief. Hinzu kamen ein Muskelfaserriss im Herbst und eine Fersenverletzung im Frühjahr. Zukunft ungewiss.

Marko Stankovic (17/2/1): Feierte im November sein Comeback nach seinem Kreuzbandriss und begann das Frühjahr mit einem Tor verheißungsvoll. Danach folgte viel Leerlauf. Stankovic war als zentraler Mittelfeldspieler hinter der Spitze meist nicht zu sehen. 

Anastasios Avlonitis (16/0/0): Der Madl-Ersatz fügte sich trotz kurzer Eingewöhnungszeit sehr schnell ein. Er strahlte gemeinsam mit Spendlhofer in der Innenverteidigung Ruhe aus, war zweikampfstark. Derzeit kämpft Sturm darum, den Griechen nach seiner zu Ende gegangenen Leihe länger an den Verein zu binden.

Tanju Kayhan (16/0/0): Foda schenkte ihm im Frühjahr oft das Vertrauen. Bei seinen Auftritten fiel er selten auf und bekam mit schnellen Gegenspielern regelmäßig Probleme. Am Ende hatte Sturm kein Interesse mehr an einer gemeinsamen Zukunft und verlängerte den Vertrag nicht.

Anel Hadzic (15/2/1): Warf sich im Herbst gewohnt hart in die Schlacht, ohne dabei zu glänzen, und hielt im Großen und Ganzen seine Form der Vorsaison. Im Winter folgte schließlich der Lockruf aus der Türkei. Dort stieg er mit Eskisehirspor ab, er will aber weiterhin sein Glück im Ausland probieren.

Josip Tadic (14/4/2): Löste Sturms Angriffsproblem zu Saisonbeginn mit vier Toren und zwei Assists in den ersten sieben Runden, musste dann aber wieder mit der Jokerrolle vorliebnehmen. Nach einem Bänderriss im November wagte er im Winter den Absprung in die Türkei zu Balikesirspor.

Simon Piesinger (14/1/1): Spielte nach einem furiosen Frühjahr 2015 ("No Piesi, no Party") einen relativ mauen Herbst. Dann setzte ihn ein Kreuzbandriss außer Gefecht. Da man ihn während seiner Rekonvaleszenz nicht fallen lassen wollte, wurde die Vertragsoption gezogen.

Sandi Lovric (8/0/1): Vehement wurde er von Teilen der Fans gefordert und im Frühjahr schien seine Zeit gekommen. Der kürzlich ins ÖFB-U19-Team einberufene Mittelfeldspieler wusste Trainer Foda aber nicht zu überzeugen. Fünf Mal stand er in der Startelf, ein einziges Mal spielte er durch. Ein großer Schritt nach vorne sieht anders aus.

Martin Ehrenreich (6/0/0): Kapitale Fehler zu Saisonbeginn setzten der Profi-Karriere des Routiniers wohl ein Ende. Stand seit September nicht mehr am Feld und im Frühjahr nur drei Mal überhaupt im Kader. Wichtig für das Klima der Mannschaft, aber sportlich keine Bereicherung. Wird daher von den Profis abgezogen und soll bei den Amateuren bzw. in der Geschäftsstelle ein neues Aufgabenfeld finden.

Danijel Klaric (3/0/0): Kam im Winter ohne große Erfolge zurück aus Wr. Neustadt und wollte im Frühjahr durchstarten, bekam aber kaum die Möglichkeit dazu. Er dürfte sich nach einer neuen Herausforderung umsehen.

Benjamin Rosenberger (1/0/0): Bekam nach überstandenem Kreuzbandriss erst im letzten Ligaspiel gegen die Austria eine Chance - und zwar in Minute 92. Ansonsten bei den Amateuren im Einsatz.

 

FAZIT UND KADERPERSPEKTIVE: So kann man sich täuschen! Diesem Kader hätten sowohl Vereinsverantwortliche, als auch Experten vor Saisonbeginn mehr zugetraut. Wir nehmen uns da durchaus auch selbstkritisch in die Pflicht. Für einen Schritt vorwärts fehlen vor allem eine Torgarantie und Spieler, die Verantwortung übernehmen. Bei der Sache mit den Toren könnte Neuzugang Deni Alar helfen, eine klassische Führungsfigur ist der bisherige Rapidler jedoch auch nicht. Ein fitter Roman Kienast, der seinen gewohnten Rhythmus findet, wäre so gesehen Gold wert. Es wird am neuen Sportchef Günter Kreissl liegen, diesen Kader mit den richtigen Persönlichkeiten aufzupeppen, sodass sich von hinten (Esser) bis nach vorne wieder eine Achse bildet, an der sich der Rest festhalten kann. Denn in dieser Saison waren bei Sturm einfach zu viele Spieler austauschbar, unverzichtbar hat sich kaum einer gemacht.


*) Anmerkung: Die Pfeile symbolisieren, ob die Saison für einen Spieler nach Kritierien wie Leistung, Einsatzzeit und Standing innerhalb eines Vereins ein Fort- oder Rückschritt war, oder ob er sein Level gehalten hat.



SO VIELE PUNKTE HOLTE STURM GEGEN...

FC RED BULL SALZBURG 

SK RAPID WIEN 

FK AUSTRIA WIEN 

FC ADMIRA WACKER 

WOLFSBERGER AC 

SV RIED 

SCR ALTACH 

SV MATTERSBURG 

SV GRÖDIG 

 

LAOLA1-BILANZ

Durchschnittlicher geht’s nicht! 12 Siege, 12 Unentschieden, 12 Niederlagen. 40:40 Tore. Das genügt den Ansprüchen und auch dem Potenzial in Graz natürlich nicht, entsprechend mies war das Klima im Laufe der Saison. Und genau dieses Arbeitsklima muss sich auch bessern, wenn man sich wieder steigern möchte. Dazu sind alle Beteiligten aufgerufen, einen Schritt aufeinander zuzugehen. Bleibt Franco Foda Trainer, sollte er etwa seine Kommunikations-Politik reflektieren. Nur als Beispiel: Ständig die Verkäufe im Winter anzuprangern, macht halt auch nur Sinn, wenn man zuvor einen guten Herbst gespielt hat. Hat man aber nicht. So nervt man natürlich Fans und Kritiker, die inzwischen jedoch schon bei der kleinsten nicht gelungenen Wortmeldung hyperventilieren. Bringt das unterm Strich etwas? Nicht wirklich. Und die Vereinsführung sollte neben der Struktur auch das Zusammenspiel der Kräfte in selbiger im Auge haben. Wie und ob das Trio Kreissl/Goldbrich/Foda harmoniert, ist ganz entscheidend für den Weg der Besserung. Die Installation Kreissls als Sportchef ist jedoch so oder so zu begrüßen. Seine ersten verbalen Analysen haben viele Probleme auf den Punkt gebracht. Nun darf man gespannt sein, welche Handlungen seine noch frischen Einblicke ins bisweilen komplizierte Innenleben Sturms nach sich ziehen.

 

Andreas Terler / Peter Altmann


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