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Fischnaller erobert Slalom-Gold im Lachtal

Fischnaller erobert Slalom-Gold im Lachtal

„Ich bin jetzt fast 35 Jahre alt und habe doch noch die Gold-Medaille gewonnen.“

Roland Fischnaller grinste über das ganze Gesicht. Der sympathische Italiener fuhr im Lachtal zu seinem ersten WM-Titel.

„Ich habe so lange und so hart für diesen Titel gearbeitet, es ist ein emotionaler Tag. Ich bin überglücklich. Es ist einfach unglaublich, jetzt habe ich meine Sammlung komplett“, sagte der nunmehr vierfache WM-Medaillengewinner.

„Musste an mein Limit gehen“

Nach Bronze im Parallel-Riesenslalom bei der WM 2011, sowie Silber und Bronze bei der WM 2013 stand der Snowboarder im Lachtal zum ersten Mal ganz oben am Podest.

„Der Kurs ist mir eigentlich nicht sehr entgegen gekommen. Ich musste für diesen Sieg an mein Limit gehen“, so Fischnaller, der seit Beginn der Saison mit einer Sehnen-Verletzung kämpft und nur unter Schmerzen fahren kann.

Gegenüber LAOLA1 verriet er, was hinter seinem Erfolg steckt. „Wir haben zwei neue Coaches, die viele neue Inputs geben. Ich denke, es ist vor allem in meinem Alter wichtig, immer wieder Neues zu machen.“

Einen großen Dank sprach der Weltmeister seinem ehemaligen Teamkollegen und nunmehrigen Trainer Meinhard Erlacher aus. „Er kennt mich seit vielen Jahren sehr gut. Er erinnert mich immer wieder daran, was ich kann. Er sagt immer, ich bin eine 'Racing-Machine'.“

Kampf um Gesamtweltcup

Dass er eine „Racing Machine“ ist, zeigte der 34-Jährige auch beim Finale im Lachtal. Nach einem hektischen Start konnte er seinen Gegner, den Russen Andrey Sobolev, im Finish doch noch abfangen.

Fischnaller machte aber keinen Hehl daraus, dass ihm ein anderer Titel noch mehr bedeuten würde. „Für mich persönlich wäre der Gewinn des Gesamtweltcups ein wenig mehr wert. Ich freue mich sehr über den WM-Titel, aber das ist nur die Leistung von einem Tag“, gab der Gesamtweltcup-Zweite zu.

Für den Italiener ist es daher auch eine kleine Genugtuung, dass er seinen schärfsten Konkurrenten im Weltcup, den führenden Slowenen Zan Kosir, bei der WM in die Schranken weisen konnte.

„Habe nichts zu verlieren“

„Er ist sehr stark und fährt eine tolle Saison. Es ist super, dass ich ihn heute schlagen konnte, aber er wird im Gesamtweltcup nur sehr schwer einzuholen sein."

Für Fischnaller ist Kosir auch im WM-Riesenslalom jener Mann, den es zu schlagen gilt. „Ich habe nichts zu verlieren und gehe gelassen in das Rennen.“

Wer weiß, vielleicht steht Roland Fischnaller gerade deshalb am Ende auch im Riesentorlauf ganz oben und kürt sich zum Doppelweltmeister – mit fast 35 Jahren.

 

Vom Kreischberg berichtet Daniela Kulovits