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Snowboard-Hero Stefan Gimpl geht unter die Autoren

Snowboard-Hero Stefan Gimpl geht unter die Autoren

Viele Spitzensportler fallen nach ihrer Karriere in ein Loch.

Stefan Gimpl hat einen weiteren Berg bestiegen, den vielleicht höchsten in seinem Snowboarder-Leben.

Denn der Pinzgauer ist unter die Buchautoren gegangen. „JOY – Mit dem Snowboard um die Welt“ heißt der 132 Seiten dicke Bildband über Snowboarden, Reisen und die Berge mit Texten über den Sport und das Leben.

Eben ein Buch mit all den Dingen, die seit mehr als 30 Jahren Lebensinhalt und -mittelpunkt waren und sind. Deshalb auch „JOY“, also Freude.

Ein langgehegter Wunsch

Die hat Gimpl bei Heavy-Rotations beim Air & Style, den er drei Mal gewonnen hat, genauso gefunden, wie im Tiefschnee von Alaska.

Begonnen hat alles im September des letzten Jahres. „Ich wollte immer schon einen Bildband machen, da die Fotografie während meiner Karriere zu einem Hobby geworden ist."

"Aber wenn ich gewusst hätte, wie viel Arbeit bei diesem Projekt auf mich zukommt, hätte ich es mir vielleicht anders überlegt“, lacht der Snowboard-Hero im Gespräch mit LAOLA1.

"Ich bin oft angestanden"

Nein, hätte er natürlich nicht, denn obwohl er das Buch im Eigenverlag herausgebracht und also alles selbst gemacht hat, so ist er am Ende doch sehr glücklich und vor allem zufrieden mit dem Ergebnis.

Auch weil es 100 Prozent Stefan Gimpl sind, begonnen bei den Fotos über die Texte bis zur Papierauswahl und zur Gestaltung.

„Es war ein langer Weg, bis das Buch fertig war, ein Weg, bei dem ich auch oft angestanden bin, aber es hat sich im Endeffekt immer alles gut ergeben.“

Beistrich-Regel gelernt

Den Weg, den er beim Snowboarden oft beschritten hat, nämlich einfach tun und dann schauen, was dabei herauskommt, konsequent weiter gegangen ist.

„Als ich mit dem Schreiben begonnen habe, habe ich mir Erinnerungen notiert, Erlebnisse von meinen Reisen niedergeschrieben, einfach kreuz und quer. Aber am Ende war es eine komplette Geschichte, mit einem Anfang und einem Schluss.“

Positiver Nebeneffekt: „Ich habe sogar die Beistrich-Regel gelernt. Aber die vergesse ich hoffentlich bald wieder, damit Platz für andere Dinge ist.“

"Fliegen bis zum letzten Tag"

Den Anfang im Buch macht das Kapitel „Absprung“, das Ende gehört der „Landung“. Dazwischen gibt es neben interessanten Einblicken sensationelle Fotos und packende Geschichten.

Zum Beispiel von Selim, einem 70-jährigen Türken, den Gimpl auf einer seiner Reisen kennengelernt hat. Dem hat er ein ganzes Kapitel gewidmet, mit dem Untertitel: „Fliegen bis zum letzten Tag“.

„Wir haben diese Einheimischen getroffen, die schon seit 400 Jahren Snowboarden. Sie fahren auf einfachen Holzbrettern, aber uns sind sie davon gefahren“, erinnert sich der Leoganger an die ungewöhnliche Begegnung mit Selim, der diese Art der Fortbewegung von seinem Vater gelernt hat.

Von Stefan Gimpl und Shaun White hatte er noch nichts gehört, viel lieber „möchte ich fliegen bis zum letzten Tag“.

Viel Schreibtisch, wenig Fitness

Am Mittwoch präsentierte Stefan Gimpl sein Buch in Wien, dass daheim in Salzburg frischer Powder auf den Hängen lag, war kein Wermutstropfen.

„Ich komme schon auf meine Kosten. Außerdem habe ich in letzter Zeit sowieso nicht viel trainiert, das viele am Schreibtisch sitzen war der Fitness nicht zuträglich.“

Aber schon in den nächsten Tagen wird er wieder das Board anschnallen und seiner großen Liebe wieder jene Aufmerksamkeit schenken, die sie verdient.

Alaska ist wieder Thema

„Die berufliche Seite ist weniger geworden, Snowboarden ist für mich vor allem ein Hobby“, berichtet Gimpl.

Ein bisschen wird er in diesem Winter Fotografieren gehen, „laut angedacht“ ist auch ein Trip mit Freunden nach Alaska. Zum Heli-Boarden, klar.

Und vielleicht schon für ein Kapitel in einem neuen Buch …

Stephan Schwabl