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„Man schätzt seine Erfolge ganz anders ein“

„Man schätzt seine Erfolge ganz anders ein“

Lukas Mathies hat einen Titel zu verteidigen.

Der Vorarlberger sicherte sich in der Vorsaison den Sieg im Parallel-Weltcup. In diesem Jahr läuft es für den 23-Jährigen noch nicht ganz nach Wunsch. Mit den Plätzen 27 (Carezza), 28 (Bad Gastein) und 6 (Montafon) blieb ihm bisher ein Podestplatz verwehrt.

Deshalb zählte Mathies bei der Heim-WM am Kreischberg auch nur zum erweiterten Favoritenkreis.

„Ich fühle mich wohl und fahre einen schnellen Schwung. Ich setze alles daran, dass es bei der WM klappt“, zeigte er sich vor dem Großereignis optimistisch.

Am Ende reichte es – ähnlich wie in den bisherigen Weltcup-Rennen – nicht für ganz oben.

„Konnte meine Leistungen zeigen“

Im Parallel-Slalom fuhr der Vorarlberger nach Rang drei in der Qualifikation mit Platz sechs knapp am Podest vorbei.

„Natürlich bin ich enttäuscht. Bei einer WM geht’s immer um Gold, Silber und Bronze. Aber ob es jetzt der vierte, fünfte oder eben der sechste Platz ist, ist egal. Ich habe meine Leistung zeigen können. Den zweiten Lauf habe ich oben saugut erwischt, dann habe ich leider einen kleinen Schnitzer gehabt. Ich bin auf der Frontside weggerutscht, beim Übergang ins Flache. Dann hatte ich überhaupt keinen Speed mehr“, analysierte der St. Gallenkirchner nach dem Aus im Viertelfinale.

Ein ähnliches Bild bot sich im Riesentorlauf, wo im Achtelfinale Endstation war. „Die Qualifikation war wieder sehr gut. Im Finale konnte ich es leider erneut nicht zeigen, dass ich schnell bin“, sagte Mathies, der 2009 am Kreischberg sein erstes Weltcup-Rennen absolvierte.

„Natürlich wäre mir lieber gewesen, wenn ich Edelmetall mit nach Hause nehmen hätte können, aber es hat einfach nicht sein wollen.“

„Man gibt immer das Beste“

Obwohl der Snowboarder das Lachtal mit leeren Händen verlassen musste, zeigte er sich mit seinen Leistungen zufrieden. „Man gibt eh immer das Beste. Eine Medaille muss einfach passieren. Es ist alles sehr eng beisammen“, verwies Mathies auf die hohe Dichte, die derzeit im Snowboard-Sport herrscht.

Wie hart es im Kampf um die Weltspitze zugehen kann, bekam der Vorarlberger in der bisherigen Weltcup-Saison zu spüren. „Es muss alles zusammenpassen, damit man ein Rennen gewinnen kann. Das war bei mir bisher leider noch nicht der Fall. Man schätzt seine Erfolge – etwa das was letztes Jahr passiert ist – ganz anders ein, wenn es mal nicht so läuft.“

Die Frage, ob die heurige Saison eine Art Lehrjahr sei, verneinte der 23-Jährige. „Ich weiß, wie der Hase läuft. Ich muss mich einfach auf meine Stärken konzentrieren und dann kann ich es auch umsetzen. Meine Formkurve zeigt nach oben“, gab sich Mathies optimistisch.

„Möchte Spaß am Snowboarden haben“

Der Parallel-Boarder lässt sich vom bisherigen Saison-Verlauf nicht aus der Ruhe bringen.

„Ich möchte einfach wieder Spaß am Snowboardfahren haben, das ist das Wichtigste. Dann kommt alles von ganz alleine - auch der Erfolg. Man darf sich selber nicht zu viel Druck machen“, sagt Mathies, der nach eigenen Angaben versucht „immer alles locker zu nehmen“.

Mit dieser Lockerheit und dem Talent, das der Vorarlberger definitiv besitzt, kommt der Erfolg ohne Zweifel wieder – vielleicht schon beim nächsten Rennen in Rogla, wo Mathies vor einem Jahr seinen ersten Weltcup-Sieg feierte.

 

Vom Kreischberg berichtet Daniela Kulovits