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Penz: "Freuen uns heute mehr als die Sieger"

Penz:

Die österreichischen Rodler sind mit Gold und Bronze im Doppelsitzerbewerb perfekt in die Kunstbahn-Weltmeisterschaften in Altenberg gestartet. Die Brüder Andreas und Wolfgang Linger wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und holten ihren dritten WM-Titel nach 2003 und 2011. Bronze eroberten die Tiroler Peter Penz und Georg Fischler hinter den deutschen Lokalmatadoren Toni Eggert/Sascha Benecken.

Bei Großereignissen unschlagbar

Die Linger-Brüder gewannen den WM-Titel mit zweimaliger Laufbestzeit, wobei sie im zweiten Lauf mit 41,717 Sekunden einen neuen Bahnrekord in Altenberg aufstellten.

Nach vier Weltcup-Siegen war der WM-Titel der fünfte Sieg der beiden im sächsischen Eiskanal. Auch 1996 bei der ersten WM in Altenberg gab es durch Tobias und Markus Schiegl einen österreichischen Sieg.

"Was uns jetzt wirklich stolz macht ist, dass wir bei drei Großereignissen in Folge den Titel holen konnten", meinte Andreas Linger im Ziel des "rot-weiß-roten" Eiskanals.

Zuvor hatten die beiden Brüder aus Absam in Tirol ihr zweites Olympiagold in Kanada 2010 und im Vorjahr die WM in Cesana (ITA) gewonnen. Vor dem Start am Freitag hatten die Lingers etwas Druck verspürt. "Aber dann waren wir wirklich locker und fokussiert", betonte Wolfgang.

Wenn es Liebe ist ...

Die Liebe zur Bahn in Altenberg, wo sie vor zehn Jahren bereits ihren ersten Weltcupsieg gefeiert hatten, nannten sie als Begründung für ihren klaren Erfolg.

"Dazu stimmt bei uns auch das Gesamtpaket derzeit", betonte Linger. "Wir haben am Start nicht zu viel Zeit auf die Deutschen verloren und hatten für diese Temperaturen sensationell gutes Schlittenmaterial." Das zeigte sich in beiden Läufen, in denen sie bei Temperaturen von unter minus zehn Grad mit Fortdauer des Rennens immer schneller wurden.

Ziele gehen nicht aus

Nach zwei olympischen Gold-Medaillen und dem inzwischen dritten WM-Titel gehen dem 30-jährigen Andreas und seinem 29-jährigen Bruder die Ziele noch nicht aus.

"Wir wollen unbedingt heuer noch den Gesamtweltcup gewinnen", betonte Wolfgang. In dieser Wertung liegen die beiden zwei Rennen vor Schluss mit 580 Punkten 15 Zähler vor ihren schärfsten Rivalen Tobias Wendl/Tobias Arlt (GER) in Front. "Knapp, aber wir sind vorne", bekräftigte Wolfgang.

Auch die dritte Olympiamedaille in Sotschi 2014 steht auf der Agenda. "Darauf arbeiten wir auch hin. Das ist unser großes Ziel", gab Andreas zu Protokoll. "Und natürlich werden wir nicht nach Sotschi fahren und sagen, wir wollen unter die Top fünf, da lacht uns jeder aus. Wir kämpfen um unser drittes Olympiagold in Folge."

Aufholjagd von Penz/Fischler

Mit der Sonne um die Wette strahlten in der Winterwunderlandschaft von Altenberg die beiden Tiroler Peter Penz und Georg Fischler nach ihrer Bronzemedaille.

Als Fünfte nach dem ersten Durchgang lagen sie am Ende zwölf Tausendstelsekunden hinter den silbernen Deutschen Eggert/Benecken und sechs vor den viertplatzierten Wendl/Arlt, die als Co-Favoriten in das Rennen gegangen, aber im zweiten Lauf vom zweiten auf den vierten Platz zurückgefallen waren.

"Nerven haben gehalten"

"Ich bin sicher, wir freuen uns heute mehr als die Sieger", konnte Penz sich ein Lachen nicht verkneifen. "Unsere erste Medaille bei einem Großereignis. Unglaublich. Dafür haben wir lange hingearbeitet." 2007 bei der Heim-WM in Igls lagen die beiden nach dem ersten Durchgang auf Platz zwei und verhauten den zweiten. Im Vorjahr in Cesana lagen sie bereits auf Bronze-Kurs, stürzten dann aber in der vorletzten Kurve.

"Jetzt haben unser Nerven gehalten. Unser Dank gilt aber auch den Lingers, die uns sehr viel helfen", ergänzte Fischler. Die beiden Tiroler hatten sich nach der Siegerehrung, bei der es neben den Medaillen auch ein Glas mit einem Liter Bier gab, vorgenommen, am Abend so richtig zu feiern. "Jetzt können wir es ja tuschen lassen, weil wir nicht in der Teamstaffel fahren", sagte Penz.

Damen backen kleinere Brötchen

Die Titelkämpfe werden am Samstag mit den Damen-Rennen fortgesetzt. Für Österreich gehen Nina Reithmayer, Mona Wabnigg und Birgit Platzer an den Start. Medaillenchancen werden dem Trio nicht eingeräumt.

"Ein Top-Sechs-Platz wäre schon super", meinte ÖRV-Nationaltrainer Rene Friedl zur Zielsetzung. Als Favoriten gelten die Deutschen angeführt von Titelverteidigerin Tatjana Hüfner. Zum Abschluss am Sonntag gibt es das Herren-Rennen und die Teamstaffel.

1. Andreas Linger/Wolfgang Linger AUT 1:23,444 Minuten (41,727/41,717)
2. Toni Eggert/Sascha Benecken GER +0,220 Sek. (41,842/41,822)
3. Peter Penz/Georg Fischler AUT +0,232 (41,870/41,806)
4. Tobias Wendl/Tobias Arlt GER
  • 0,239 (41,837/41,846)
5. Wladislaw Juschakow/Wladimir Machnutin RUS +0,329 (41,852/41,921)
6. Christian Oberstolz/Patrick Gruber ITA +0,477 (41,936/41,985)