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ÖSV-Boarder fühlen sich in Sotschi pudelwohl

ÖSV-Boarder fühlen sich in Sotschi pudelwohl

Der Countdown zu den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi läuft unaufhaltsam.

In den vergangenen Monaten hatten Sportler und Veranstalter im Rahmen von diversen Weltcups und Weltmeisterschaften die Gelegenheit, die Sportstätten kennenzulernen und organisatorische Abläufe zu testen.

Während sich Österreichs Skispringer, Snowboarder und Nordische Kombinierer in Russland besonders wohl zu fühlen scheinen, konnten die Skifahrer wenig überzeugen, auch die Rodler hatten mit der schwierigen Olympia-Bahn ihre Probleme.

Die Gesamt-Bilanz kann sich mit 14 Medaillen - davon 7 x Gold, 3 x Silber und 4 x Bronze - aber durchaus sehen lassen.

LAOLA1 weiß, wer für die Spiele gerüstet ist und wer noch einige Baustellen zu meistern hat:

Ski Alpin – (1 x Silber in drei Bewerben)

Der alpine Ski-Zirkus absolvierte seine Generalprobe bereits Mitte Februar vergangenen Jahres. Der Testlauf verlief alles andere als reibungslos und ist auch sonst wenig aussagekräftig.

In der Abfahrt musste sich Elisabeth Görgl nur Maria Höfl-Riesch (GER) geschlagen geben. Die darauffolgende Super-Kombination wurde aufgrund von Problemen mit der Pistenpräparierung abgesagt. Bei den Herren ging das ÖSV-Team leer aus. Ivica Kostelic (CRO) gewann die Super-Kombination vor Beat Feuz (SUI) und Thomas Mermillod Blondin (FRA). Benjamin Raich wurde als bester ÖSV-Läufer Fünfter.

In der Abfahrt triumphierte Feuz vor Überraschungsmann Benjamin Thomsen (CAN) und Adrien Theaux (FRA). Bester Österreicher auf der Olympiastrecke von Krasnaja Poljana wurde Joachim Puchner als Sechster. Die Rennfahrer fanden zwar Gefallen an Berg und Gelände, für die Kurssetzung von Helmut Schmalzl hagelte es – vor allem wegen der zu hohen Anzahl an Toren -  heftige Kritik.

Die technischen Disziplinen Slalom und Riesenslalom standen nicht am Test-Programm. Die RTL-Strecke wurde im Rahmen des Europacup-Finales 2013 getestet. Mit Laufzeiten von mehr als 1:30 Minuten dürfte der Riesentorlauf vor allem konditionell zur Herausforderung werden.

Skispringer (3 x Gold, 1 x Bronze)

Österreichs Adler kommen mit der Normalschanze in Sotschi bestens zurecht. Gregor Schlierenzauer gewann die Premiere auf Olympiaanlage vor Severin Freund (GER) und Andreas Kofler. Thomas Morgenstern wurde Vierter. Im zweiten Bewerb freute sich Kofler über seinen 11. Weltcupsieg. 

Ebenfalls erfolgreich verlief der Olympia-Test für die ÖSV-Damen. Daniela Iraschko verpasste zwar im ersten Springen das Podest als Vierte knapp, einen Tag später durfte sich die Steirerin allerdings ihren ersten Saisonsieg mit Coline Mattel (FRA) teilen. Jacqueline Seifriedsberger schrammte als Siebente bzw. Vierte am Podest vorbei. Team-Bewerb fand keiner statt.

Snowboard (3 x Gold, 1 x Silber, 1 x Bronze)

Äußerst erfolgreich verlief der Olympia-Test der ÖSV-Snowboarder Mitte Februar. Im Parallel-Riesenslalom feierten Ingemar Walder und Andreas Prommegger einen rot-weiß-roten Doppel-Erfolg. Marion Kreiner war bei den Damen nicht zu schlagen.

Alessandro Hämmerle bejubelte im Snowboardcross seinen ersten Weltcupsieg. Markus Schairer wurde starker Dritter. Weniger gut schlugen sich die SBX-Damen: Maria Ramberger und Susanne Moll scheiterten beide in der Qualifikation. Ein weiterer Wermutstropfen: In Slopestyle und Parallel-Slalom konnten die Boarder ihr Können nicht unter Beweis stellen, da die Bewerbe aufgrund der hohen Temperaturen (bis +18 Grad Celsius) wegen Schneemangels bzw. schlechter Pistenverhältnisse abgesagt werden mussten. In der Halfpipe war Österreich nicht am Start.

Nord. Kombi (1 x Gold, 2 x Bronze)

Besser geht’s fast nicht. Im Einzel-Bewerb jubelte Bernhard Gruber über einen klaren Sieg. Mit Wilhelm Denifl auf Platz drei schaffte es ein zweiter Österreicher aufs Podest. Tomaz Druml (11.) und Mario Seidl (12.) verpassten knapp die Top 10. Im Team-Bewerb musste sich das Quartett nur Deutschland und Frankreich geschlagen geben.

Biathlon (0 Medaillen)

Die heimischen Biathleten blieben beim Olympia-Test Anfang März ohne Stockerlplatz. Als bestes Herren-Ergebnis steht ein vierter Platz im Sprint von Dominik Landertinger zu Buche. Im Einzel-Rennen schafften es die ÖSV-Asse nicht in die Top 10. In der Staffel kam man nicht über den enttäuschenden achten Rang hinaus. Bei den Damen durfte sich Iris Schwabl als 19. im Einzel-Rennen über ihr bestes Weltcup-Resultat freuen. Heiß diskutiert wurde die Streckenführung. Viele Athleten hatten auf den steilen Abfahrten ihre Probleme, die nicht selten in einem Sturz endeten.

Langlauf (0 Medaillen)

Zufrieden sein kann man mit dem Test der Langläufer, die ohnedies (noch) nicht zu den Medaillenanwärtern zählen. Im Sprint erreichte Harald Wurm den zehnten Platz, Bernhard Tritscher wurde 16., lediglich Martin Stockinger verpasste als 44. die Final-Qualifikation der Top 30.  Im Skiathlon erreichte Johannes Dürr den 16. Platz. Weniger erfolgreich verlief der Team-Sprint, in dem Dürr/Tritscher nicht über Rang 20 hinaus kamen. Jedoch geben die Ergebnisse der Nordischen Weltmeisterschaft im Val di Fiemme – u.a. Platz sieben im Team-Sprint durch Wurm/Tritscher – Grund zur Hoffnung.

ÖSV-Damen waren in Russland nicht am Start.

Skicross (0 Medaillen)

Während bei den Snowboardern Rennen wegen der zu warmen Temperaturen abgesagt wurden, fiel wenige Tage später bei den Skicrossern die ursprünglich geplante Qualifikation den Neuschneemassen zum Opfer. Österreichs Skicrosser blieben im schwierigen Olympia-Test ohne Podestplatz. Bei den Damen belegt Katrin Ofner Rang sechs. Andreas Matt wird als bester ÖSV-Herr vor Thomas Zangerl Zehnter.

Rodeln (1 x Silber)

Unsere Rodel-Asse haben angesichts der teils schwer verpatzten Olympia-Generalprobe noch viel Arbeit vor sich. Bei den Damen wird Birgit Platzer als beste ÖRV-Starterin 18., Nina Reithmayer muss sich mit Rang 20 zufrieden geben, Mona Wabnigg mit Platz 21.

Mit Daniel Pfister (8.) kam lediglich ein Österreicher in die Top Ten. Reinhard Egger wurde Elfter. Manuel Pfister und Wolfgang Kindl mussten sich mit den Platzierungen 18 bzw. 19 begnügen. In der Team-Staffel reichte es für die Österreicher lediglich zum enttäuschenden sechsten Rang.

Einziger Lichtblick aus rot-weiß-roter Sicht waren die Doppel-Sitzer. Peter Penz und Georg Fischler mussten sich nur den Weltcupsiegern Wendl/Arlt (GER) geschlagen geben. Die Doppel-Olympiasieger Andreas und Wolfgang Linger vergaben - nach Platz drei im ersten Lauf - mit einem schweren Fehler gegen Ende des zweiten Durchgangs ein Top-Resultat und fielen auf den 15. Platz zurück. "Die Bahn ist sehr schwer zu fahren und hat einige spezielle Tücken, bisher ist noch keiner zweimal perfekt runtergekommen", lautete das Fazit von Cheftrainer Rene Friedl.

Bob (0 Medaillen)

Für Österreichs Bobfahrer gab es bei der Olympia-Generalprobe erwartungsgemäß nichts zu holen. Im 2er-Bob verpasste Jürgen Loacker als 22. die Qualifikation für den zweiten Lauf. Im 4er musste sich der Vorarlberger mit Platz 14 begnügen. Der 38-Jährige hat inzwischen aufgrund aktueller Verletzungssorgen seinen Rücktritt bekanntgegeben. Bei den Damen kam Christina Hengster nicht über Rang 18 hinaus.

Skeleton (0 Medaillen)

Im Skeleton gleicht das Bild jenem im Bob-Weltcup. Die EM-Dritte Janine Flock wurde beim Saisonfinale auf der Olympiabahn Elfte. Raphael Maier belegte vor Matthias Guggenberger Rang 18.

Eisschnelllauf (0 Medaillen)

Der Internationale Eisschnelllauf-Verband absolvierte seine Olympia-Generalprobe im Rahmen der Distanz-Weltmeisterschaften Ende März. Die Tirolerin Anna Rokita rutschte als Ersatzläuferin ins Rennen über 5.000 Meter, in dem sie Rang 15 belegte. Über 3.000 m kam sie als Ersatz nicht zum Einsatz. Den direkten Sprung in die WM-Bewerbe, für die man sich über den Weltcup qualifizieren konnte, hatte Rokita um 0,99 bzw. 1,07 Sekunden verpasst. Der für den OESV laufende Niederländer Bram Smallenbroek wurde über 5.000 m mit 6:33,06 als sechster Ersatz geführt, verzichtete aber auf die Russland-Reise.

 

Martina Gugglberger