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Kraft siegt zum Tournee-Auftakt vor Hayböck

Kraft siegt zum Tournee-Auftakt vor Hayböck

Die österreichischen Skispringer Stefan Kraft und Michael Hayböck haben am Montag zum Auftakt der Vierschanzen-Tournee einen Doppelsieg gefeiert.

In der Neuauflage des am Sonntag aufgrund von Schneefall und Wind abgebrochenen Bewerbes in Oberstdorf bejubelte der 21-jährige Kraft klar vor seinem Zimmerkollegen und dem Slowenen Peter Prevc seinen ersten Weltcuperfolg.

Aus dem ÖSV-Team durfte bei neuerlichem Schneetreiben auch Ex-Tournee-Gewinner Andreas Kofler als Fünfter hinter Olympiasieger Kamil Stoch (POL) hoch zufrieden sein.

Gregor Schlierenzauer verspielte hingegen bereits seine Chance auf den dritten Tournee-Erfolg. Der zweimalige Oberstdorf-Triumphator verließ die Schattenbergschanze diesmal nur als 17., nach Durchgang eins war der Tiroler noch an der sechsten Stelle gelegen. "Die Tournee ist glaube ich Geschichte, so viel kann ich schon rechnen", so der enttäuschte Schlierenzauer.

"Könnte mir keinen schöneren ersten Sieg wünschen"

Ein breites Grinsen trug hingegen Kraft zur Schau, der schon nach dem ersten Durchgang geführt hatte. "Dass es für den Sieg reicht, ist geil. Ich könnte mir nicht einen schöneren ersten Sieg wünschen, es ist ein echter Traum, auf das habe ich gerne gewartet", meinte der Salzburger.

In dieser Saison war er als Zweiter und Dritter nämlich schon knapp am Premierenerfolg dran gewesen. In Oberstdorf ließ er in seinem 50. Weltcupbewerb aber alle Favoriten hinter sich. Der Pongauer durfte sich nach Sprüngen auf 136,5 und 129,0 Meter von den 12.000 Zuschauern feiern lassen.

Seinem Freund Hayböck (137,5/132,5) fehlten 6,9 Zähler auf den ebenfalls ersten Weltcup-Triumph. Der in diesem Winter schon viermal drittplatzierte Hayböck stand aber erstmals bei der Tournee auf dem Podium.

"Momentan kann ich es noch gar nicht glauben, es ist wie in einem falschen Film", sagte der 23-jährige Oberösterreicher, der erstmals die Weltcupführung übernahm. "Ich habe mich riesig gefreut, dass ich Zweiter bin, das Weltcuptrikot habe ich auch noch übergezogen, was gibt es Schöneres."

Ammann kommt zu Sturz

Der seit Saisonbeginn schwächelnde Titelverteidiger Thomas Diethart landete hingegen nicht ganz unerwartet als 27. nur unter ferner liefen. Einen noch bittereren Abend erlebte indes Mitfavorit Simon Ammann.

Der Vorjahressieger aus der Schweiz kam im ersten Durchgang nach einem guten Satz auf 133,0 m nach der Landung zu Sturz und musste seine Hoffnungen auf den ersten Gesamtsieg zum frühestmöglichen Zeitpunkt begraben.

"Da ist extrem ärgerlich, ich wäre unter den besten fünf gewesen, wenn ich den gestanden hätte, aber so ist es gelaufen", meinte der unverletzt gebliebene Vierfach-Olympiasieger.

Während der Olympia-Dritte Prevc 1,1 Punkte hinter Hayböck noch voll im Tournee-Rennen ist, lief es für den bisherigen Weltcup-Spitzenreiter Anders Fannemel (NOR/6.) und den dreifachen Saisonsieger Roman Koudelka (CZE/7.) nicht ganz nach Wunsch. Die hoch gehandelten Gastgeber aus Deutschland hatten noch weniger Grund zur Freude. Bester DSV-Mann war Severin Freund als lediglich 13.

Vorfreude auf die nächsten Bewerbe

In absoluter Hochstimmung durften hingegen die Österreicher die sofortige Weiterreise nach Garmisch-Partenkirchen antreten. "Die zwei Jungen haben es sensationell gemacht. Den Aufwind nehmen wir mit und freuen uns auf die nächsten Bewerbe", jubelte ÖSV-Cheftrainer Heinz Kuttin.

In Garmisch stehen zu Silvester Training und Qualifikation für das Neujahrsspringen auf dem Programm.