"Die Sprünge waren gar nicht so schlecht, speziell der zweite nicht. Was mich ziemlich ankotzt, ist diese permanente Lukenschieberei", echauffierte sich der zweifache Tournee-Sieger über die Anlaufverkürzungen, die ihm wohl eine bessere Platzierung gekostet haben.

"Keine Ausreden suchen"

Er selbst war noch von Luke 18 in den zweiten Durchgang gegangen, der unmittelbar nach Schlierenzauers 137-m-Satz antretende Marinus Kraus (GER) mit zwei Luken weniger Anlauf. "Wenn man zwei Luken weiter runterfährt, bekommt man sieben Punkte mehr. Das macht sehr viel aus. Ich möchte keine Ausreden suchen, aber wo sich das Skispringen hinentwickelt, ist nicht sehr förderlich", erklärte ein frustrierter Schlierenzauer.

"Die Bonuspunkte holt man selten im Flug auf. So ist derzeit das Skispringen. Wenn man die Ergebnisliste ansieht, sieht man genau, wo die Luken geschoben worden sind. So schlecht, wie es jetzt dasteht mit dem neunten Platz, war es nicht."

Großer Rückstand

Schlierenzauer fehlen auf Tournee-Leader Ammann immerhin schon 20,3 Punkte. In der Weltcup-Gesamtwertung fiel der 23-jährige Tiroler hinter Bardal auf den dritten Rang zurück. Auf Leader Kamil Stoch, der am Sonntag auch "nur" 13. wurde, hat Schlierenzauer 49, auf Bardal 10 Zähler Rückstand.

Die Tournee wird schon in zwei Tagen mit der Qualifikation für das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen fortgesetzt. Mannschaftlich gesehen schlug sich das ÖSV-Team mit vier Springern in den Top Ten aber hervorragend. Andreas Kofler (18.) und Wolfgang Loitzl (22.) kamen ebenfalls noch in die Punkteränge, während Stefan Kraft schon im K.o.-Durchgang als Letzter ausgeschieden ist.