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Freund holt Oslo-Double, Kraft Fünfter

Freund holt Oslo-Double, Kraft Fünfter

Severin Freund hat sich am Sonntag endgültig zum klaren Favoriten auf seinen ersten Weltcup-Gesamtsieg gekürt.

Der Deutsche holte am Sonntag das Double auf dem Holmenkollen in Oslo und feierte schon den vierten Sieg en suite. Freund gewann vier Punkte vor Noriaki Kasai und vor den ex aequo auf Platz drei gelandeten Peter Prevc und Kamil Stoch. Stefan Kraft verlor als Fünfter weiter an Boden.

Die Plätze eins, zwei, eins, eins, eins und eins in den vergangenen sechs Weltcup-Konkurrenzen sprechen Bände: Severin Freund springt im Finish der Weltcup-Saison in absoluter Höchstform und hat auch noch das nötige Quäntchen Glück mit im Gepäck.

Mit nunmehr 1.643 Zählern weist der 26-jährige Deutsche vor den beiden letzten Saison-Einzelbewerben in Planica bereits 94 Zähler Vorsprung auf Prevc bzw. gar schon 175 Punkte auf den lange Zeit im Gelben Trikot gewesenen Tourneesieger Kraft auf.

Weißflog, Schmitt, Freund?

Freund hat nun die große Chance, als dritter Deutscher nach Jens Weißflog (1984/DDR) und Martin Schmitt (1999, 2000) die große Kristallkugel in seine Heimat zu holen. Zudem hat Freund mit seinem bereits 18. Weltcup-Sieg mit Sven Hannawald gleichgezogen und liegt in der ewigen Bestenliste des DSV nur noch hinter Weißflog (33) und Schmitt (28).

Prevc verhinderte eine noch klarere Führung im Gesamtklassement mit einem ausgezeichneten Satz im zweiten Durchgang auf 134,5 m, womit sich der Slowene vor seinem Heim-Weltcup in Planica noch vom 17. auf den dritten Tages-Rang katapultierte. Übrigens nur 0,7 Zähler vor Kraft, der damit auch auf Prevc wertvolle Zähler verlor.

"Ganz glücklich bin ich jetzt nicht. Das 'zipft' mich schon ein bisserl an, wenn ich ehrlich bin, weil die Sprünge waren wieder sehr gut, aber ich bin im letzten Flugdrittel wieder ein bisschen 'durchgeflogen'", bemängelte Kraft den fehlenden Aufwind im Finish.

Zum Abschluss in Planica wünscht sich Kraft noch eine schönes Skifliegen. "Den Salzburger Rekord gibt es noch zu holen, da fehlt mir noch ein halber Meter auf 224,5. Ich hoffe, dass es dort weit geht."

Kein weiterer ÖSV-Adler in Top 10

Hinter Kraft schaffte es kein ÖSV-Adler mehr in die Top Ten. Zweitbester Österreicher wurde Manuel Fettner, der sich vom 24. Zwischenrang um zehn Plätze auf sein bestes Saisonergebnis an die 14. Stelle schob. Gregor Schlierenzauer landete auf Platz 17.

Für Michael Hayböck lief es gar nicht nach Wunsch, er wurde nur 29. Manuel Poppinger (33.) und Ulrich Wohlgenannt (46.) schieden nach dem ersten Durchgang aus. Bereits in der Qualifikation gescheitert war der frühere Vierschanzen-Tourneesieger Thomas Diethart.

Für den vierfachen Olympiasieger Simon Ammann aus der Schweiz ist die Saison, und möglicherweise auch die Karriere, bereits vorüber. Ammann, der beim Vierschanzen-Tournee-Finale in Bischofshofen schwer gestürzt war und seither nie mehr richtig zu seiner Form gefunden hat, verzichtet auf ein Antreten in Planica. Ob der Eidgenosse seine Karriere im kommenden Winter fortsetzt, will er im April entscheiden.

Ein anderer Routinier hatte hingegen allen Grund zur Freude. Der bereits 42-jährige Japaner Kasai verpasste nur um vier Zähler seinen zweiten Sieg im "Mekka der Nordischen" - 16 Jahre nach seinem ersten Erfolg 1999.