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Morgenstern schrammt knapp am Sieg vorbei

Morgenstern schrammt knapp am Sieg vorbei

Thomas Morgenstern hat für den ÖSV in den ersten Skisprung-Konkurrenzen in Lillehammer die Kohlen aus dem Feuer geholt.

Der Kärntner klassierte sich beim Weltcup-Auftakt von der Normalschanze am Samstag an der zweiten Stelle, 1,3 Punkte oder weniger als einen Meter hinter dem Deutschen Severin Freund, aber nur 0,2 vor dem Weltcupsieger Anders Bardal (Norwegen).

Auch Manuel Fettner (7.) und Gregor Schlierenzauer (8.) schafften den Sprung in die Top Ten. Bei den Damen gelang dies Daniela Iraschko als Sechster und Jacqueline Seifriedsberger als Neunter.

"Das macht Lust auf mehr"

Weltmeister Morgenstern hatte sich im Training in der Olympiastadt trotz widriger Bedingungen nicht beirren lassen und steckte die Enttäuschung der Nichtnominierung für den Teambewerb weg.

Fünfter nach dem ersten Durchgang, vertraute er auf sein Gefühl.

"Ich habe oben am Balken gewusst, dass es weit gehen wird. Das macht Lust auf mehr", erklärte der Weltmeister, der einmal die Höchstnote 20,0 erhielt.

Das Vertrauen werde mit guten Sprüngen immer besser, meinte er. "Mir ist das Feeling wichtig."

"So lernt man einen zweiten Platz schätzen"

Cheftrainer Alexander Pointner sprach nach dem "Ausrutscher" vom Vortag (Disqualifikation Andreas Koflers im Mixed-Bewerb) von einem schwierigen Start.

"So lernt man einen zweiten Platz wieder zu schätzen. Ich bin stolz auf das Team", sagte der Coach und meinte damit auch ÖSV-Meister Fettner ("Ich bin sehr zufrieden, das waren zwei gute Sprünge") und Schlierenzauer.

Schlierenzauer weiß, woran es mangelt

Dem Großschanzen-Weltmeister gelingt es nach eigenen Worten noch nicht, die Kraft am Tisch optimal umzusetzen. "Ich weiß, dass ich in die richtige Richtung arbeite, vom Gefühl her war es sehr okay", sagte der Tiroler.

Wolfgang Loitzl war nach dem 11. Platz vor allem mit dem zweiten Sprung zufrieden, Andreas Kofler wurde ex aequo mit Michael Hayböck 15. "Nach diesem Einstand, war es ganz in Ordnung, jetzt gilt es wieder Fuß zu fassen. Ich habe noch einiges zu tun", sagte Kofler.

Iraschko muss noch arbeiten

Während Morgenstern für den zweiten ÖSV-Podestplatz des Tages nach dem dritten Rang des Kombinierers Bernhard Gruber sorgte, gelang Weltmeisterin Iraschko der Start nicht optimal.

"Die Feinabstimmung fehlt noch, aber ich habe ja noch Zeit", sagte die Steirerin, der 14,4 Punkte auf Siegerin Sara Takanashi aus Japan fehlten.

"Es war ein guter Wettkampf, die Dichte war groß", bilanzierte die Gesamt-Zweite von 2011/12 nach dem Start der zweiten Auflage des Damen-Weltcups, der wie das ÖSV-Team neuerlich von der OMV gesponsert wird.

Zweiter Sieg für Japanerin

Takanashi holte ihren insgesamt zweiten Weltcupsieg 3,8 Punkte vor Pokalverteidigerin Sarah Hendrickson (USA), der nun der gleiche Helmsponsor wie Morgenstern und Schlierenzauer Flügel verleihen soll.

Jacqueline Seifriedsberger war mit dem Top-Ten-Platz für den Anfang zufrieden. "Es gibt noch viel zu verbessern, aber beim zweiten Sprung war ich schon näher dort, wo ich hin will", erklärte die Oberösterreicherin.

Sonja Schoitsch, Katharina Keil und Debütantin Chiara Hölzl hatten so wie Martin Koch das Finale verpasst.

"Hammer-Saisoneinstieg"

Freund feierte bei idealen Bedingungen seinen dritten Erfolg im Weltcup.

"Das ist ein Hammer-Saisoneinstieg, ich bin sehr glücklich. Ich bin im Moment sehr entspannt, weil ich komplett schmerzfrei bin. Ich genieße es einfach", meinte der 24-Jährige.

Er hatte sich vor einem halben Jahr einer Bandscheibenoperation unterziehen müssen und begann erst spät mit dem Sommertraining.