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"Ist eine Erleichterung, wenn der Deckel drauf ist"

Gregor Schlierenzauer hat sich nach seinem zweiten Sieg bei der Vierschanzen-Tournee auch zum zweiten Mal die große Kristallkugel des Weltcup-Gesamtsiegers gesichert.

Der 23-jährige Tiroler äußert sich am Dienstagabend im APA-Interview zu seinem nächsten großen Coup.

Frage: Wie groß ist die Erleichterung, wenn man die restlichen paar Punkte zum sicher scheinenden Gesamtsieg gemacht hat?

Gregor Schlierenzauer: "Natürlich, alles, was fix ist und wo der Deckel drauf ist, ist immer eine Erleichterung. Speziell bei so einem Wettkampf wie heute, wo man eigentlich würfeln hätte können. Es war extrem cool, dass es jetzt schon, vier Springen vor Ende, erledigt ist."

Frage: War die Begegnung und das Basketball-Spiel mit Matti Nykänen und Co. da am Montag eine zusätzliche Inspiration?

Schlierenzauer: "Nein, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, aber ich habe mich natürlich auch gefreut, die ganzen Heroes der achtziger und neunziger Jahre zu treffen. Ja, das ist natürlich auch für mich einmal etwas Interessantes und Besonderes gewesen, es war ein netter Abend."

Frage: Haben Sie eigentlich zuletzt in der Anfahrtshocke etwas verändert?

Schlierenzauer: "Wir brauchen nicht reden, es ist alles so sensibel. Wenn man einmal 15. wird auf einer alten Schanze, die mir von Haus aus nie gelegen ist, dann heißt es gleich, jetzt ist das Gas heraußen, jetzt bringt er nichts mehr zusammen. Ich weiß, dass ich nach wie vor sehr gut springen kann, aber die anderen sind auch keine Nasenbohrer. Es ist alles sehr eng beisammen, und jeder kleinste Fehler ist mit den neuen Anzügen gleich extrem."

Frage:Vier Springen stehen noch aus. Was haben Sie sich noch vorgenommen? Es geht ja u.a. noch um den Skiflug-Weltcup.

Schlierenzauer: "Es ist nach wie vor ein sehr großes Ziel, die kleine Kugel auch noch zu holen. Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich jetzt noch zwei hoffentlich geile Wettkämpfe in meinem Lieblingsland Norwegen machen darf ('vom Springerischen her', ergänzte er, Anm.). Oslo ist sowieso noch einmal ein gewaltiges Highlight für jeden Skispringer im Mekka des nordischen Skisports. Ich kann es jetzt richtig genießen. Schauen wir, was noch alles möglich ist heuer."

Frage: Mannschaftlich gesehen ist der Kampf um den Nationencup heuer besonders spannend. Spielt das für Sie eine große Rolle?

Schlierenzauer: "Muss für mich fast eine große Rolle spielen, weil - das klingt vielleicht ein bisserl überheblich - aber ich bin der größte Punktelieferant bis jetzt gewesen und natürlich ist es auch für die ganze Mannschaft und die Coaches ein großes Ziel. Und ich werde meinen Teil dazu beitragen. Ich weiß aber auch, dass ich allein auch nicht viel holen kann, weil auch noch ein Team-Wettkampf in Planica ist. Speziell im Skifliegen sind die Norweger stark, da werden wir bis zum letzten Flug richtig Gas geben."