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Kraft: "Einmal möchte ich in der Leaderbox stehen"

Kraft:

Zwei Siege im kasachischen Almaty, dazu ein Erfolg in Engelberg (Schweiz).

Stefan Kraft ist im Continental-Cup das Maß aller Dinge. Die überlegene Führung in der Gesamtwertung ist der verdiente Lohn harter Arbeit.

Doch der 19-Jährige hat noch nicht genug. Deshalb schickt er sich an, den etablierten ÖSV-Adlern ordentlich einzuheizen.

Bei der Vierschanzentournee gehört er in Innsbruck und Bischofshofen zur nationalen Gruppe und darf sich mit den Stars der Szene messen.

Große Erleichterung

Bislang hat er seine Sache mehr als gut gemacht. Rang 22 in der Qualifikation am Bergisel bescherte ihm scheinbar spielend das Ticket für den freitägigen Hauptbewerb.

Dabei sah es nach dem zweiten Trainingssprung (nur 113,5m, Anm.) alles andere als nach Wunsch verlaufen. „Schlechter ging es nimmer“, so der 19-Jährige im Gespräch mit LAOLA1.

Die Erleichterung war umso größer, nachdem die Quali (121m, Anm.) nach Wunsch verlief. „Es ist super gelaufen. Das Selbstvertrauen aus dem Conti-Cup macht schon einiges aus.“

Bezwingbarer Gegner

Seinen Wunschgegner im K.o.-Duell („Am liebsten ein Deutscher.“) hat er zwar nicht bekommen, dafür mit Matjaz Pungertar (Slowenien) einen, der durchaus bezwingbar scheint.

Generell hat Kraft den Eindruck, dass der Unterschied zwischen Weltcup und Contintental-Cup „gar nicht so groß“ sei.

„Hier habe ich halt eine niedrigere Startnummer und ein, zwei Luken weniger. Das war’s aber auch schon“, erklärt er trocken.

Schritt für Schritt

Beeindruckt ist er dennoch, schließlich ist es für einen Jungspund wie ihn nicht alltäglich, den Zupferden wie Anders Jacobsen oder Gregor Schlierenzauer so nah zu sein. „Das ist natürlich gewaltig. Vor allem ist man selbst nicht mehr weit weg.“

Kraft kämpft sich Schritt für Schritt nach oben, im Hauptbewerb am Bergisel soll der nächste Schritt folgen. Dabei will er allerdings nicht alles auf eine Karte setzen und bewahrt sich deshalb materialtechnisch kleine Reserven.

Ohne letztes Risiko

„Mit dem Anzug bin ich bei weitem nicht am Limit“, ist ihm das Beispiel Andreas Koflers eine Lehre. „Gerade beim ersten Einsatz kann man davon ausgehen, dass kontrolliert wird.“

Um keine Probleme zu bekommen, verzichtet er auf das allerletzte Risiko. „Ich gehe auf Nummer sicher. Dafür habe ich ein ruhiges Gewissen.“

Einmal in die Leaderbox

Diese Vorsichtsmaßnahme ändert allerdings nichts daran, dass er sich hohe Ziele steckt. „Ich will natürlich weit springen und werde Vollgas geben, da ich in den zweiten Durchgang möchte.“

Ein kleines Sahnehäubchen hat er sich ebenfalls bereits ausgemalt: „Einmal möchte ich in der Leaderbox stehen.“

 

Aus Innsbruck berichtet Christoph Nister