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Felder und Kuttin wollen für weitere Erfolge sorgen

Felder und Kuttin wollen für weitere Erfolge sorgen

Nach dem Trainerwechsel bei den Skispringern des ÖSV stehen die Zeichen auf Neustart.

Herren-Cheftrainer Heinz Kuttin hat am Dienstag bei einem Pressegespräch den Schwerpunkt "easy working" angekündigt und von einer "Nullung" der Athleten gesprochen, der neue Damen-Chef Andreas Felder will bis zum Sommertraining vor allem sein "Lazarett" wieder fit bekommen.

Mehr Zuhörer als Vortragender

Auch wenn das Wort Neustart bei der Präsentation des neuen Trainerteams nicht gefallen ist, verhieß der Herren-Chefcoach doch eine neue Euphorie und neuen Schwung. Den Beginn seiner Tätigkeit bildete eine Bestandsaufnahme, bei der es vor allem Gespräche mit den Sportlern und Trainern gab.

"Ich habe in den vergangenen Wochen mehr zugehört als gesprochen. Das war ein wichtiger Part", sagte der Kärntner. Jetzt gehe es darum, einen neuen Stil zu formen. Für ihn selbst liege die Latte nach Alexander Pointner sehr hoch, er wolle daher seine nächsten Schritte nicht nur nach Erfolgen messen. Wichtig sei im Team auch die Freude an der Arbeit, und die habe in den vergangenen Jahren etwas abgenommen.

Es gab auch schon ein Gespräch des neuen Chefs mit Gregor Schlierenzauer. "Wir haben das letzte Jahr und auch die Zeit davor analysiert. Das war sehr interessant." Danach sei schon wieder "stark über die Zukunft gesprochen" worden, "er ist schon wieder voller Euphorie und voll motiviert".

Das Gespräch mit Thomas Morgenstern war für Dienstagnachmittag angesetzt. Dem dreifachen Olympiasieger habe man nach Sotschi Zeit gelassen, sich selbst zu sortieren und Privatmensch zu sein. "Aber ich bin zuversichtlich, dass er sobald wie möglich wieder auf der Bühne zurück ist", erklärte Kuttin.

Devise "easy working"

Als neue Marschroute gab Kuttin die Devise "easy working" aus. "Skispringen ist so kompliziert, da darf man sich nicht im Detail verlieren." Daher wolle er bei jedem Springer eine "Nullung" erreichen. "Es wird heuer wieder neue Regeln, wieder neues Material geben, da sollen alle bei Null beginnen, sich neu aufstellen und auf die neue Saison hinarbeiten."

Angesprochen auf mögliche Zerfallserscheinungen im Team - etwa mit dem geäußerten Wunsch nach einen "Team im Team" -, sagte Kuttin: Wenn in der Mannschaft wieder Euphorie herrsche, sollten sich solche Fragen gar nicht mehr stellen.

Das Betreuerteam wird Kuttin großteils von Pointner übernehmen: Andreas Wildhölzl bleibt Co-Trainer, und auch Alexander Diess gehört weiter dem Team an, er wird sich künftig vor allem der Trainingssteuerung und Planung widmen. Neu bei den Herren ist der bisherige Damen-Chef Harald Rodlauer.

Ernst Vettori, der Sportliche Leiter für Skispringen und Nordische Kombination im ÖSV, hält sich mit Zielvorgaben für die kommende Saison noch zurück. "Jetzt wollen wir mit viel Elan in die Vorbereitung gehen und beim Sommer-Grand-Prix vorne mitspringen." Die Ziele für die neue Saision würden dann im Herbst formuliert.

Damen-Team kämpft mit Verletzungen

Mit einem "Lazarett" startet Andreas Felder in seine neue Aufgabe als Damen-Chefcoach: "Zweieinhalb von vier sind nicht ganz auf der Höhe." Daniela Iraschko-Stolz müsse zurzeit im Rahmen ihrer Ausbildung ein Praktikum absolvieren und befinde sich wegen ihrer Meniskusverletzung noch in Regeneration, auch Jacqueline Seifriedsberger (Kreuzbandriss) sei noch nicht fit. Und bei Chiara Hölzl sei die Knieverletzung eigentlich am frischesten.

Nach der Rehabilitation werde daher zunächst ein ordentlicher konditioneller Grundstock aufgebaut. "Damit soll auch neuerlichen gröberen Verletzungen vorgebeugt werden. Bei den Damen gibt es auffallend viele Knieverletzungen."

Mit dem Sprungtraining selbst möchte Felder erst im Sommer beginnen, wenn das Team komplett ist.