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Kraft will im "Wohnzimmer" den Sieg fixieren

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Es ist alles angerichtet.

25.000 Zuschauer werden im Stadion an der Paul-Außerleitner-Schanze erwartet, um Lokalmatador Stefan Kraft zum Tournee-Sieg zu brüllen.

Der Salzburger blickt auf ein komfortables Polster von 23,1 Zählern im Vergleich zu seinem Zimmerkollegen Michael Hayböck, der sich bislang als schärfster Konkurrent erwies.

Der drittplatzierte Slowene Peter Prevc hat bereits 29,4 Punkte Rückstand. Nicht nur die Form spricht für einen Triumphator Kraft, sondern auch die Statistik (siehe unten), denn in den letzten Jahren hat stets der Springer den Gesamtsieg mit nach Hause genommen, der bereits als Führender zum Abschlussspringen gekommen war.

Im Training sowie in der Qualifikation hat "Kraftl" erneut jede Menge Selbstvertrauen getankt, er wurde jeweils  hinter Hayböck Zweiter. Am Limit agierte der 21-Jährige allerdings noch nicht.

Kraft-Reserven

"Es war wieder ein super Start auf der Schanze, ich habe gut reingefunden. Mit dem Schanzentisch hatte ich allerdings leichte Probleme, da ist sicher noch etwas drin", erklärte er im Gespräch mit LAOLA1.

Ein Zweikampf der beiden Freunde um den Tagessieg bahnt sich an, dabei würde Kraft seinem Kollegen den Vortritt lassen, wenn er selbst den Tournee-Sieg einfährt.

"Das unterschreibe ich dir sofort", grinst er, "das wäre ein Megatraum, dann fahren wir beide mit einem Megagrinser heim." Ganz so einfach werde es allerdings nicht.

"Ich glaube, dass er den Gesamtsieg noch nicht aufgegeben hat. Er wird zweimal voll attackieren, ich werde versuchen, zweimal voll nachzuziehen." Und die ausländische Konkurrenz um den bereits erwähnten Prevc, den Schweizer Routinier Simon Ammann oder Japans Evergreen Noriaki Kasai wird ebenfalls ein gewichtiges Wörtchen um den Sieg mitreden wollen.

Heimspringen

Für Kraft ist das Springen in Bischofshofen allerdings nicht nur aufgrund seiner Ausgangslage ein besonderes. Der Leader wohnt nur fünf Kilometer von der Schanze entfernt in Mitterberghütten, einem Ortsteil der Katastralgemeinde Bischofshofen, in seiner Wohnung.

Daheim zu schlafen, kam für ihn allerdings nicht in Frage. "Ich kann Michi ja nicht alleine lassen", scherzte er auf LAOLA1-Nachfrage. Außerdem wollte er "keine Extrawurst" zugestanden bekommen.

Die Schanzenanlage, auf der er bereits unzählige Sprünge absolviert hat, liegt ihm bestens. Vor drei Jahren feierte er ebendort sein Weltcup-Debüt, vor zwei sorgte er mit Rang drei für eine faustdicke Überraschung.

Heute soll ihm der nächste Streich gelingen. "Ich mag die Schanze sehr, sehr gern und habe einen meiner größten Erfolge hier gefeiert. Es war gewaltig." Ein besonderes Merkmal in Bischofshofen ist der extrem flache Anlauf. "Er liegt nicht jedem, aber ich mag das sehr gerne."

Keine Glückssau

Während Vorjahressieger Thomas Diethart immer sein Glücksschwein dabei hat, verzichtet Kraft auf jegliche Art von Talisman. Er sei nicht der Typ, der an so etwas glaubt.

Unterstützung besonderer Art bekommt er trotzdem. Neben seiner Familie ist auch Freundin Marisa, die er vor zwei Jahren kennen gelernt hat, wieder mit dabei, um ihn lautstark anzufeuern.

Vor seinem großen Auftritt ab 16:30 Uhr (LIVE im LAOLA1-Ticker) läuft alles wie immer ab. Tagwache für Kraft war um 9 Uhr, danach folgte ein ausgiebiges Frühstück, ehe die ÖSV-Mannschaft Fußballtennis spielte.

Sehr erfolgreich, wie Co-Trainer Alex Diess meint. "Ich bin davon überzeugt, dass einige Profis in der Form, in der wir es spielen, verlieren würden", meinte der Oberösterreicher, der Kraft am Stützpunkt in Rif/Hallein betreut.

Nach dem Mittagessen folgt eine 30-minütige Musik-Session mit "House dance-Songs". Anschließend geht's ab zur Schanze. Direkt vor seinem Sprung folgt noch eine ausgiebe Dehneinheit (rund 20 Minuten), ehe Kraft zeigen muss, was er kann.

Der Sieg ist zum Greifen nahe, alles ist angerichtet. Jetzt liegt es an Kraft, in seinem sportlichen Wohnzimmer den größten Erfolg seines Lebens einzutüten.


Aus Bischofshofen berichtet Christoph Nister

Jahr Leader nach IBK Zweiter Abstand Gesamtsieger
2009 <span style=\'color: #ff0000;\'>Wolfgang Loitzl Simon Ammann 15,8 Pkt. <span style=\'color: #ff0000;\'>Wolfgang Loitzl
2010 <span style=\'color: #ff0000;\'>Andreas Kofler <span style=\'color: #ff0000;\'>Gregor Schlierenzauer 14,6 Pkt. <span style=\'color: #ff0000;\'>Andreas Kofler
2011 <span style=\'color: #ff0000;\'>Thomas Morgenstern Simon Ammann 27,3 Pkt. <span style=\'color: #ff0000;\'>Thomas Morgenstern
2012 <span style=\'color: #ff0000;\'>Gregor Schlierenzauer <span style=\'color: #ff0000;\'>Andreas Kofler 17,0 Pkt. <span style=\'color: #ff0000;\'>Gregor Schlierenzauer
2013 <span style=\'color: #ff0000;\'>Gregor Schlierenzauer Anders Jacobsen 10,7 Pkt. <span style=\'color: #ff0000;\'>Gregor Schlierenzauer
2014 <span style=\'color: #ff0000;\'>Thomas Diethart Simon Ammann 9,4 Pkt. <span style=\'color: #ff0000;\'>Thomas Diethart